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Man hält diese Nathalie für unverschämt, doch dann stellt sich am Schluß der Szene heraus, daß es wirklich ihr Lippenstift war, den die andere Frau, Gaëlle, aus einem Badezimmer entnommen hatte, das offensichtlich beide benutzt haben. Und schon wird klar, daß es eine Verbindung namens Bruno zwischen den beiden gibt. Nathalie bekommt ihren Lippenstift wieder und Gaëlle schminkt sich wieder ab. Bruno ist die Hauptfigur des Films, ein Mann, der immer auf der Suche, aber eigentlich nicht weiß, was er finden will. Er interessiert sich nur für Dinge, die er nicht haben kann. Um beispielsweise Gaëlle wiederzugewinnen, macht er ihr eine Szene in einem Reisebüro und droht ihr, sich mit einem Teppichschneider in die Finger zuschneiden, wenn sie nicht zurückkommt. Doch sie lacht nur, allerdings zu früh, denn dies ist ist die erste von vielen "Kleinen Wunden", die sich Bruno im Verlauf des Films zuzieht. Während des Films stellen wir fest, wie Bruno sich von Frau zu Frau hangelt, er rücksichtslos abserviert, was ihm nicht mehr in den Kram passt, und er dabei völlig übersieht, daß irgendwann er derjenige sein könnte, der abserviert wird. Der Film führt wie eine Komödie mit einigen Überraschungen durch diverse Episoden und Stationen in Brunos Leben, der sich dabei immer mehr verirrt, oberflächlich etwa in einem nebligen Wald, aber vor allem emotionell. Ein leiser, langsamer, aber sympathischer Film, der seine Aussagen versteckt, aber durch die Anknüpfungspunkte am Leben jedes einzelnen Zuschauers an Bedeutung gewinnt. Daniel Auteuil ist wie immer brillant, Kristin Scott Thomas' Rolle erscheint etwas klein, und die vor allem aus "8 femmes" bekannte Ludivine Sagnier überzeugt mit ihrem Leidensweg, der den von Bruno etwas spiegelt.
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