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Wird es gelingen, das Hörspiel zu einem halbwegs kohärenten Ende zu führen? Wird die Autorin ihren Namen zurückziehen? Wird ihre Ehe das Hörspiel überleben? (der uneingeladen anwesende Gatte erkennt sich bei der leidenschaftlichen Dreiecksgeschichte als Verlierer wieder) Und wieviele Kündigungen wird der Produzent während der Aufnahmen aussprechen müssen? Koki Mitanis Komödie war bei der Berlinale 1998 ein Geheimtip, zum regulären Kinostart kommt es erst über fünf Jahre später, ein Schicksal, das viele kleine japanische Filme in den letzten Jahren teilten ("Sehnsucht", „Nabbie's Love"), das aber eher für die Qualität der Filme zu sprechen scheint. Schon in einer unspektakulären, aber den Zuschauer mitten ins Geschehen ziehenden Einführungs-Plansequenz beweist Mitani seine Meisterschaft, die Adaption eines Theaterstücks auf die Leinwand ist durchweg gelungen, wenn auch die filmischen Mittel eher subtil eingesetzt werden, und einzig die Beobachtung eines nächtlichen Zuhörers der Radiosendung den Spielort aus dem Sender herausführt. Das rein akustische „Spiel im Spiel“ sorgt schon allein für humoristische Einlagen, aber gerade die Entstehungsgeschichte des immer wieder kurzfristig umgeschriebenen Stücks wird zu einem furiosen Wettlauf mit der Zeit, den moralischen Prinzipien einer desillusionierten Radiocrew und der Toleranz der zunächst schüchternen Autorin. Ein Ensemblefilm, der den Begriff „Situation Comedy“ auf japanische Weise interpretiert, und der das Zeug hat, über einen Geheimtip herauszuwachsen, und nicht nur die Fans des asiatischen Films ins Kino locken sollte.
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