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Januar 2004
Thomas Vorwerk
für satt.org

Die Geister-Villa
The Haunted Mansion

USA 2003

Die Geister-Villa (The Haunted Mansion) (R: Rob Minkoff)

Regie:
Rob Minkoff

Buch:
David Berenbaum

Kamera:
Remi Adefarasin

Musik:
Mark Mancina

Make-Up-Effekte:
Rick Baker

Darsteller:
Eddie Murphy (Jim Evers), Marsha Thomason (Sara Evers), Terence Stamp (Butler Ramsley), Aree Davis (Megan Evers), Marc John Jefferies (Michael Evers), Nathaniel Parker (Edward Gracey), Wallace Shawn (Ezra), Jennifer Tilly (Madame Leota), Dina Waters (Emma)

88 Min.

Kinostart:
22. Januar 2004

Die Geister-Villa
The Haunted Mansion



Die Geister-Villa (The Haunted Mansion) (R: Rob Minkoff)

Die Geister-Villa (The Haunted Mansion) (R: Rob Minkoff)

Die Geister-Villa (The Haunted Mansion) (R: Rob Minkoff)

Die Geister-Villa (The Haunted Mansion) (R: Rob Minkoff)

Die Geister-Villa (The Haunted Mansion) (R: Rob Minkoff)

Die Geister-Villa (The Haunted Mansion) (R: Rob Minkoff)

Nicht alles eignet sich zum Filmstoff.

Mit dieser Einsicht beziehe ich mich jetzt weniger auf monumentale Prosawerke von James Joyce oder Marcel Proust als auf den zunehmenden Wahnwitz, wirklich aus allem, was auf irgendeinem Gebiet erfolgreich ist, einen Film machen zu wollen. Ich will weder Lara Croft in echt über die Leinwand schwingen sehen, wie ich der Meinung bin, daß man eine neue "Lucky Luke"-Verfilmung mit Til Schweiger oder "Scooby Doo 2" benötigt.

Auch bei "Pirates of the Caribbean", einer Leinwand-Adaption eines Fahrgeschäftes in diversen Disney-Parks, gehörte ich zu den Skeptikern, wurde aber von einem immens erfolgreichen (und wirklich unterhaltsamen) Film eines besseren belehrt und freue mich bereits auf das Sequel.

Zumindest in den Staaten ein stattlicher Erfolg ist auch die Verfilmung der zu einem Markennamen gewordenen Disney-Geisterbahn "The Haunted Mansion", die man auch irgendwo zwischen Wasserrutschbahn, Popcornstand und Cinderella-Schloß finden kann.

Der US-Erfolg wird mit der dort nahezu ungebrochenen Begeisterung für Eddie Murphy zusammenhängen. Und mit dem wirklich ganz gelungenen Trailer, der irgendwie neugierig auf den Film macht.

Und wenn man dann noch erfährt, daß Terence Stamp und Wallace Shawn mitspielen, und daß der Regisseur dem von "Pirates of the Caribbean" irgendwie stark ähnelt (Verbinski drehte "Mouse Hunt" - dt. "Mäusejagd", Rob Minkoff immerhin "Stuart Little" nebst Nachschlag), ist man geneigt zu glauben, Disney könnte den Geniestreich nochmal wiederholen.

Pustekuchen. "Die Geister-Villa" bietet dem, der schon den Trailer sah, keine weiteren erwähnenswerten Gags, der Film ist weder gruselig noch witzig, die Story ist hanebüchen und vorhersehbar, die Darsteller sind völlig verschenkt (etwa Jennifer Tilly als Frau ohne Unterkörper), und wo die Skelette auf dem Piratenschiff eine wirkliche Attraktion waren, ist die Gruft voller Zombies hier nur eine Wiederbelebung der ebenfalls von Rick Baker geschaffenen Kreaturen in Michael Jacksons "Thriller"-Video - mit dem nicht geringen Unterschied, daß diese mich in den Achtzigern auf einem kleinen Fernsehschirm mit MTV-Logo in der Ecke mehr erschreckt haben als ihre Nachfahren im Dolby-Surround-System auf der Kinoleinwand.

Wirklich erschreckend ist nur, für wie dumm man mit diesem Film verkauft werden soll - Da schaue ich doch lieber "Kindergarten-Daddy", wo die "Psycho"-Toilette mehr hermacht als hier ein ganzes Schloß mit angeblich 999 Geistern - aber leider keinen neu(e)n guten Ideen.