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Rodriguez, der wie üblich wieder den ganzen Film in Personalunion ausführte, hatte das Glück, keine neue, innovative 3D-Kamera selbst erfinden zu müssen, denn James Cameron hatte für seine Ghosts of the Abyss bereits eine zeitgemäße Kamera entwickelt, die auch Rodriguez die Möglichkeit gab, sich bei seinem Film alle Optionen freizuhalten, er kann jetzt sowohl im IMAX-Format, mit den altmodischen Grün/Rot-Brillen oder auch ganz normal in 2D gezeigt werden. Leider hat man sich aber für den deutschen Kinostart für die bunten Brillen entschieden, was die Augen der Zuschauer doch manchmal sehr fordert … Juni Cortez muss seine Schwester Carmen aus einem virtuellen Video-Spiel erretten und bekommt dabei Unterstützung von einigen anderen Videospielern, sowie seinem in der virtuellen Umgebung nicht mehr gelähmten, sondern als Muskelprotz auftrumpfenden Großvater (Ricardo "Khan" Montalban in Bestform). Der Film konzentriert sich voll auf seine jugendlichen Protagonisten, die Rollen von Antonio Banderas und Salma Hayek kann man selbst mit viel Wohlwollen als nicht mehr als Gastauftritte bezeichnen. Und von solchen Gastauftritten gibt es jede Menge: Sylvester Stallone taucht als böser "Toymaker" gleich in einer (virtuell persönlichkeitsgespalteten) Vierfachrolle auf (sehr amüsant), und ganz nebenbei geben sich Stars wie George Clooney, Steve Buscemi, Tony Shalhoub oder Bill Paxton die Klinke in die Hand. Abgesehen von der sehr gelungenen schauspielerischen Transformation George Clooneys in Sylvester Stallone ist es aber der Gastauftritt unseres Lieblingshobbits Elijah Wood, der wirklich das Eintrittsgeld wert ist … Die 3D-Effekte werden gekonnt eingesetzt, leiden aber etwas unter der virtuellen Atmosphäre des Videospiels. Da in dieser Umgebung eigentlich nichts "echt" ist, kann man die Dreidimensionalität kaum als gesteigerten Realismus bezeichnen. Und - wie gesagt - durch die fast schon Kopfschmerzen bereitenden, längst überholten Brillen wird der Spaß auch etwas gemindert. Aber offensichtlich sind die 50er Jahre-Brillen einfach cooler anzusehen, und da auch die Fuguren im Film solche Dinger tragen, steigert dies für die kleineren Zuschauer womöglich die Identifikation. Wirklich atemberaubend ist der 3D-Effekt aber nicht bei den ganzen Videospiel-Pogosticks, -Rennwagen, -Wrestling-Riesen-Robotern und Achterbahneffekten, sondern bei kleinen Details wie der ins Gesicht hängenden Haarsträhne von Coutney Jines. Falls es von diesem Film Sonderaufführungen im IMAX gibt (das war ja selbst bei den 2D-Versionen der Matrix der Fall), kann ich diese empfehlen. Ansonsten haltet euch an den Rat des Filmerzählers, Kinder: Wenn euch die Augen wehtun, nehmt die Brille ab, rennt ins Foyer, holt euch eine große Cola und die Riesenpackung Popcorn - und voilá - schon seit ihr mindestens 10 Euro los. (Euren Augen geht es deshalb aber nicht unbedingt besser …) |
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