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Dezember 2004 | Thomas Vorwerk für satt.org | ||
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Ong BakNur selten schafft es ein thailändischer Film in die internationale Kinoauswertung, und mit Fan chan / My Girl gab es in diesem Jahr auch bereits einen thailändischen Film, der es durchaus mit der internationalen Konkurrenz aufnehmen konnte, ohne seinen regionalen Charme dabei zu verlieren. Ong Bak hingegen entspricht so ganz den Klischees des ostasiatischen Martial Arts-Kinos und kann mit den Superlativen, die im Vorfeld bemüht werden, nicht annähernd mithalten. Der junge Ting (Tony Jaa) ist in seinem kleinen Dorf bekannt und beliebt, gerade erst hat er bei einem saisonalen Ritual das Gewandtuch des Buddhas Ong Bak, der das Dorf beschützt, gegen diverse Mitstreiter aus einem Baum holen können. Doch da wird der Kopf des Buddhas entwendet und Ting zieht in die große Stadt, um den potentiellen Täter Don dingfest zu machen und das Heil des Dorfes zu retten. In der Stadt trifft er zunächst auf einen halbstarken anderen ehemaligen Dorfbewohner, der aber mit Ting und dem aus seiner Sicht rückständigen Dorf nichts mehr zu tun haben will. Humlae, der sich jetzt George nennt, verpasst aber nicht die Chance, den leichtgläubigen Ting um sein Hab und Gut zu bringen, was die Zusammenarbeit der beiden zunächst unter ein ungünstiges Licht stellt. Als Ting bei einer illegalen Kampfsport-Wettveranstaltung unfreiwillig in den Kampf verwickelt wird und den vermeintlich gefährlichen Gegner mit einem einzigen Fußtritt niederstreckt, sieht George aber Tings Potential und versucht ihn entgegen dessen Lebensauffassung in immer neue solche Kämpfe zu verwickeln und dadurch seine Finanzen zu verbessern, denn natürlich hat er noch Schulden und die Eintreiber lauern bereits. So kämpft Ting gegen diverse zumeist wie böse Wrestler gezeichnete Gegner mit illustren Namen wie Mad Dog, Big Bear oder Pearl Harbor, kommt dabei aber seinem Ziel, den Kopf des Buddhas wiederzufinden, nur sehr zögerlich näher. Doch irgendwo an dieser Stelle wird dann auch die bisher fein ausgearbeitete Motivation der Figuren über Bord geworfen und man stürzt sich direkt in einen lang ausgedehnten Showdown, bei dem Tony Jaa immer wieder seine Kampfsportexpertise unter Beweis stellen darf, wenn auch der propagierte gänzliche Verzicht auf die üblichen "Hilfsmittel" in solchen Filmen spätestens dann unglaubwürdig wird, wenn das mitunter spritzende Blut aus dem Computer stammt. Während Ong Bak in der ersten Hälfte durchaus interessant ist, erschöpft sich die Faszination der fast durchgehend zweifach (aus unterschiedlicher Kameraperspektive) gezeigten Kampfakrobatik ebenso schnell wie die zunächst interessant erscheinenden Nebenfiguren wie der an David Lynch-Filme erinnernde Gangsterboss mit Kehlkopfkrebs. Die Inszenierung wirkt immer holpriger, und selbst, wenn man Parallelen des Kampfstils mit herkömmlichen Breakdance erkennt, wirkt das Ganze in seiner mit französichem Hipop versehenen Soundtrack (die internationale, von Luc Besson produzierte Version scheint sich hier relativ weit vom "Original" zu entfernen) zunehmend beliebig, daran können auch spektakulär explodierende Kleinstgefährte (in diesem Fall wäre mehr Trash sicherlich mehr gewesen) nichts ändern. |
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