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August 2005 | Thomas Vorwerk für satt.org | ||
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Verliebt in eine Hexe
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Die beiden Hauptdarsteller Nicole Kidman und Will Ferrell könnten hier immerhin einiges retten, doch wir sollten nicht vergessen, daß Ms. Kidmans letzte Retro-Remake-Komödie, The Stepford Wives, auch nicht eben alle Kinobesucher begeistert hat.
Bewitched ist sicher kein kinematographischer Geniestreich, doch meines Erachtens die bisher mit Abstand beste Regiearbeit von Ms. Ephron. Was aber vor allem am Buch liegt. Statt die Geschichte der Fernsehserie eins zu eins wiederzukäuen, hat man sich einen Twist ausgedacht, denn als Film-im-Film (oder streng genommen Fernsehserie-im-Film) ist das Remake der Fernsehserie Bewitched nun der verzweifelte Comeback-Versuch des nach Filmen wie Atticus Rex, An Onion for Willy und zuletzt Last Year in Katmandu in der Publikumsgunst abgestürzten Schauspielers Jack Wyatt (Will Ferrell), der nur noch nach einer geeigneten und möglichst unbekannten Partnerin sucht, die vor allem dafür geeignet sein muß, nett auszusehen und ihm alle Pointen zuzuspielen. Beim Casting spielt auch das niedliche Wackeln mit der Nase eine große Rolle, mit der die Fernsehhexe Samantha Jack schon in Jugendjahren verzauberte. Und nach unzähligen talentlosen Vorsprecherinnen findet Jack „seine“ Samantha ausgerechnet in einem Buchladen, wo er zwischen einigen Büchern hindurch zunächst nur ihre Nase sieht. Verliebt in eine Nase wäre sicher auch ein geeigneter deutscher Titel gewesen.
Zu diesem Zeitpunkt weiß der Zuschauer längst, daß Isabel Bigelow (Nicole Kidman) tatsächlich eine echte Hexe ist, die aber ein normales Leben führen will und auf ihre Zauberkräfte fortan verzichten möchte - wie der Zufall es will, exakt die Storyvorgabe der Fernsehserie, für die sie nun vorsprechen soll. Die unvermeidbare Love Story zwischen Jack und Isabel ist am Film wohl das uninteressanteste, viel spannender sind neben Isabels Dilemma und ihren ersten Erfahrungen mit der Schauspielerei die Intrigen hinter den Kulissen des Fernsehstudios, und der unbestrittene Höhepunkt des Films besteht aus einem zweifach gezeigten Morgen am Drehort. Beim ersten Mal hat Isabel Jack mit einem Liebestrank gefügig gemacht, bei der mit einer simplen Zeitreise erzielten Wiederholung bildet sie sich ein, daß er auch ohne Hilfsmittel erkennen wird, was gut für ihn ist - ein köstliches Schauspiel, das die Darsteller auf der Höhe ihrer Kunst zeigt und Vergleiche mit Groundhog Day oder Melinda and Melinda nicht zu scheuen braucht.
Leider verliert der Film gegen Ende vieles von seinem erfrischenden Verve und der Doppelbödigkeit der Prämisse, es muß ja alles penetrant romantisch mit Sonnenuntergangs- und Zeitlupen-Momenten zusammengeführt werden und auch der obligatorische Last-Minute-Lauf zum Glück, den Ephron schon bei When Harry met Sally von Woody Allen abgeguckt hatte, darf nicht fehlen. Nachdem sich dann neben Isabels Vater (Michael Caine) auch noch die TV-Darstellerin ihrer Mutter (Shirley MacLaine) als Hexe(r) offenbart hat, droht der Film in einem Übermaß an Hexereien zu versinken, doch die erste Hälfte des Films kann den Gesamteindruck über das unvermeidliche Happy End hinaus retten - ein amüsanter Kinoabend für Zuschauer, die nicht zuviel erwarten …
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