Cinemania 22:
Oktober 2005
[Rezensionen, wenn nicht anders angegeben, von Thomas Vorwerk]
The Madagascar Penguins
in A Christmas Caper
(Gary Trousdale)
USA 2005, Buch: Michael Lachance, „Creative Consultants": Tom McGrath, Eric Darnell, 10 Min., Kinostart: 13. Oktober 2005 (Vorfilm von Wallace & Gromit: Die Jagd auf das Riesenkaninchen) Aus schwer nachzuvollziehenden Gründen wurde dieser Cartoon, der sowohl in den Staaten als auch hierzulande als
Opener zum
Wallace & Gromit-Film läuft, der deutschen Presse bis zum Kinostart vorenthalten. Es hätte ausnahmsweise zwei „Filme des Monats“ bei satt.org gegeben, die man auch noch zum Preis von einem sehen kann, aber im Nachhinein wollen wir nicht für einen längst gestarteten Film nochmal die gesamte Internetpräsentation umbiegen.
Da die Stabangaben zu diesem Film noch nicht einmal auf der
Internet Movie Database online sind,
googlete ich ein wenig durch’s Netz und stieß dabei etwa auf die Meinung einer gewissen Jette Kernion, die
A Christmas Caper „terrible", „unfunny“ und „horrible“ fand, wofür sie drei Gründe aufzählt und einen vierten Grund hintendran hängt.
- Als erstes beschwert sie sich, daß man Anfang Oktober ohne Warnung einem Familienpublikum einen weihnachtlichen Kurzfilm aufdrängt, ohne Rücksicht auf Religionen zu nehmen, in denen Weihnachten nicht gefeiert wird. (Insbesondere bei einem Dreamworks-Film dachte sie wohl, sicher zu sein …) Ohne jemals in den Vereinigten Staaten gewesen zu sein und ohne gewisse lächerliche Anwandlungen von politischer Korrektheit auch nur annähernd nachvollziehen zu können, frage ich mich, was die gute Frau macht, wenn bereits Mitte August ohne Warnung in den Regalen der Supermärkte die Schoko-Weihnachtsmänner auftauchen, die übrigens ähnlich wie Weihnachtsgeschenke, -bäume, -partys oder Socken am Kamin (Alles im Film vorhanden, seid gewarnt!!!) mit den christlichen Ursprüngen des Weihnachtsfest wenig bis nichts zu tun haben und in meinen Augen so amerikanisch wie der Truthahn zu Thanksgiving sind. Ich bin vor etwa zehn Jahren aus der Kirche ausgetreten, was mich aber nicht davon abhält, meiner (ungetauften) Nichte trotzdem jedes Jahr was zu Weihnachten zu schenken - und das ohne jede Warnung! Beschwert hat sie sich bisher nicht.
- Als zweites unterstellt Jette den Filmemachern, sie hätten ihr Gehirn nicht angestellt, weil die alte Dame im Film, die laut Jette exakt üblichen jüdischen Stereotypen entspricht, ihrem Hund ein Weihnachtsgeschenk kauft. Ich habe nicht nur etwas Besseres zu tun, als Cartoonfiguren wegen ihrer möglichen Religion zu hinterfragen (Ist Droopy ein Buddhist?), ich werde auf diesen blödsinnigen Einwurf auch nicht weiter eingehen …
- Als drittes beschwert sie sich über den „lauten", „dummen", „unsubtilen“ Humor des Films, der etwa öfters haarscharf daran vorbeischrappt, vulgäre Schimpfwörter zu benutzen und darauf Großteile seines Humors aufbaut. Ich kann mich nur an das „Hoover dam“ (Der Hoover-Damm statt eines „damn!", i. e. „verdammt!") erinnern, was ich immens witzig fand, weil es durch das maritime Thema auch zu den Pinguinen passt. Und in Wallace & Gromit gab es definitiv weitaus mehr solcher nicht immer subtiler Wortspiele wie „Kiss my ar …tichoke", „May contain nuts“ oder „I suspect arson - someone’s arsin’ around". W&G fand Jette aber super, obwohl in dem Film Kreuze, ein Friedhof, eine Kirche, Gebete, Weihwasser, ein Erntefest, angedeutete Engels- und Teufelserscheinungen und ein Vicar eine Rolle spielen. Aber wahrscheinlich ist auf der US-Version des Filmplakats ein großer Warnvermerk zu finden.
- Abschließend fasst Jette zusammen, daß der Film eigentlich nur eine getarnte Reklame für die zum Weihnachtsgeschäft (!) erscheinende Madagascar-DVD ist. Ich weiß nicht, wie ich es ihr schonend beibringen soll (hoffentlich versteht sie kein Deutsch, weil das ihrer Religion zuwider ist), aber heutzutage ist jeder Kinofilm eigentlich nur eine teure Werbekampagne für die immer schneller erscheinende dazugehörige DVD.
Genug von Jette, kommen wir zu dem höchst vergnüglichen Film. Private, einer der vier Pinguine, die sich im Zoo des Central Park auf Weihnachten vorbereiten, will einem einsamen Eisbären ein Geschenk besorgen und wird dabei selbst zu einem Geschenk. Eine etwas tumbe, jähzornige alte Dame hält den Pinguin für ein gelungenes Geschenk für ihren Pudel, der als hyperaktiver Horrorköter mit rasiermesserscharfen Zähnen bisher noch jeder Kauspielzeug in Rekordzeit kaputtgekriegt hatte. Die drei anderen Pinguine (Skipper, Kowalski und Rico, ich muß bei der paramilitärischen Gruppe immer an den DC-Kriegscomic
The Losers denken) verfolgen das Taxi der alten Lady, um ihren Kameraden zu retten …
Ähnlich wie ich beim zweiten Betrachten von
W&G noch viele Gags entdeckt habe, will ich auch den Pinguin-Film am liebsten gleich nochmal sehen. Wenn er auf der
Madagascar-DVD als Extra zu finden ist, dürfte dies klar der beste Grund sein, sich diese zu kaufen, waren die Pinguine doch im Langfilm schon das mit Abstand beste - und hier sind sie nicht nur die Hauptfiguren, auch die Quote der Gags pro Minute ist beeindruckend. Als Opener für
W&G war der Film meines Erachtens beste Bohne, nicht nur kann man über Feathers McGraw aus The Wrong Trousers einen Bezugspunkt zu
W&G finden, auch erinnert das paramilitärische Element der flugunfähigen Vögel an die Hühner in
Chicken Run, dem ersten Kinofilm von Aardman. Aber jeden, der keinen Humor hat und sich über alles und jeden aufregen kann, kann ich nur vor diesem Film warnen. Eine möglichst unkomische Religion ist da klar die bessere Wahl.
Dear Wendy
(Thomas Vinterberg)
[Co-Rezension von Friederike Kapp und Thomas Vorwerk]
Dänemark/Deutschland/Frankreich/Großbritannien 2005, Buch: Lars von Trier, Kamera: Anthony Dod Mantle, Schnitt: Mikkel E. G. Nielsen, mit Jamie Bell (Dick), Marc Webber (Stevie), Novella Nelson (Clarabelle), Alison Pill (Susan), Danso Gordon (Sebastian), Chris Owen (Huey), Michael Angarano (Freddie), Bill Pullman (Krugsby), Teddy Kempner (Mr. Salomon), Trevor Cooper (Dicks Vater), 101 Minuten, Kinostart: 6. Oktober 2005 "Dear Wendy", beginnt der innere Monolog des jugendlichen Helden. Dick (Jamie Bell) schreibt augenscheinlich einen Brief, in welchem er, um Verstehen ringend, über eine jüngst zerbrochene Liebesbeziehung zu Wendy resümiert. Seine Stimme spricht das Geschriebene freundlicherweise für uns Zuschauer vor. Schnell jedoch erfahren wir: Wendy ist mitnichten der Name einer jungen Dame, sondern eine Handfeuerwaffe wird derart liebevoll angesprochen.
Mit seiner eigenartigen Beziehung zu dem kleinen, damenhaften Trommelrevolver mit perlmuttbesetztem Griff reiht Dick sich in die Tradition der Außenseiter-Kids, die sich in ihrer Phantasie einen Freund schaffen, weil sie im wirklichen Leben keinen haben. Auch die zweifelhafte Freundschaft eines (angehenden) Mannes zu einer Pistole hat viele Vorbilder. Das Gewehr ist die Braut des Soldaten, und Harry Callahan würde nie ohne seine Magnum 45 aus dem Haus gehen.
Ein weiteres Motiv aus dem Kanon männlich-pubertärer Verhaltensweisen dient als Kernstück der Handlung: Jungs bilden Banden, am besten Geheimclubs. Also tut sich der Außenseiter Dick mit dem Außenseiter Stevie (Marc Webber) zusammen, und gemeinsam gründen sie die Dandies, einen Geheimclub zum Zwecke pazifistischer Schießübungen. Ziel: perfekte Waffenbeherrschung bei absolutem Verbot des Einsatzes gegen Menschen.
Nach und nach kommen weitere Mitglieder dazu, die sich allesamt als gesellschaftliche Verlierer verstehen. Susan (Alison Pill), die Krämerstochter, wehrt sich gegen die Ödnis der ungeliebten Kleinstadt, in der sie vielleicht auf Lebenszeit festhängt. Dankbar nimmt sie die Aufmerksamkeit und spröde Galanterie an, die ihr als einzigem Mädchen im Club entgegengebracht werden. Lee und Grant heißen ihre Waffen (nach den berühmten Widersachern des amerikanischen Sezessionskriegs), zu denen sie eher ein kumpelhaftes als libidinöses Verhältnis pflegt. Der kleine Freddie (Michael Angarano) kriegt auf der Straße ständig Dresche, weil sein großer Bruder ein Krüppel ist. Seine Waffe tauft er – um das Spiel auf den Punkt zu bringen – auf den Namen „Woman". Auch der gehbehinderte Huey (Chris Owen) wird in den Club aufgenommen.
So schießt man und übt, gibt sich Regeln, sucht nach passender Kleidung (Piratenlook mit Jabeau) und genießt die Nestwärme, die man sich verschafft, bis die Realität in Gestalt des Junggangsters Sebastian (Danso Gordon) die Gruppe aufmischt. Ausgerechnet Sebastian! Der trantütige Enkel von Clarabelle (Novella Nelson), der übergewichtigen Haushälterin, in deren resoluten Händen Dicks Erziehung im wesentlichen gelegen hatte. Irgendwie hat er die Clubler links überholt. Eine gewisse Geringschätzung kann er dem zahnlosen Treiben der introvertierten Truppe nicht verhehlen. Wendy, allerdings, Wendy hat es ihm angetan. Dick verspürt Eifersucht, wirft Sebastian ihm doch vor, nicht Manns genug zu sein für eine kleine Revolverdame wie Wendy. „Bet you are way too nice for her, buddy!“ Das schmerzt.
Und erhöht den Eifer, als ein realer Einsatz auf die Dandies zukommt: Clarabelle traut sich nicht mehr auf die Straße, aus Angst vor „Gangs", die selbst in Estherslope ihr Unwesen treiben sollen. Und bald hat Cousine Cynthia Geburtstag, die auf der anderen Straßenseite wohnt! Für dieses Jahr hat Cynthia die Hoffnung auf den bevorstehenden Besuch der geistig schon etwas verwirrten Verwandten bereits fast aufgegeben, doch dann meldet sich Sebastian bei Clarabelle und bietet seine Hilfe an. Cynthia baut also schon mal den Kaffeefilter auf, denn Clarabelle bringt bei diesen jährlichen Anlässen immer Kaffee mit, den sie dann gemeinsam aufsetzen und trinken, und wartet. Und der Zuschauer wartet mit ihr, wirft über die Kaffeemaschine hinweg den Blick auf den nicht sehr belebten Platz, den Clarabelle überqueren muß. Gewissenhaft bereiten die Dandies ihren Begleitschutz vor und verlieren einmal mehr – und diesmal gründlich – die Realität aus den Augen. Leider tut die örtliche Polizei es ihnen gleich.
Das Manko wie den Reiz von Dear Wendy macht der Gegensatz zwischen Drehbuchautor Lars von Trier und seinem Dogma-Kollegen Thomas Vinterberg als Regisseur aus. Von Trier geht momentan ganz in seiner Amerika-Kritik auf, und wenn die spielerische Parabel sich mit einer Parodie des amerikanischen Wahlsystems begnügt (bei den Dandies hat jede Handfeuerwaffe eine Stimme), statt sich – wie auch in Manderlay – in Plattitüden über die farbige Bevölkerung zu erschöpfen, ist dies durchaus interessant. Noch interessanter ist allerdings, wie Vinterberg, der alte Romantiker (
It’s all about Love), durch seine verspielte Inszenierung das stringente, durchkonstruierte Drehbuch von Triers konterkariert. Parabel und Romantik treffen sich im Märchen …
Von Triers Erzählstruktur ist nicht neu, aber gut gemacht. Der eingangs begonnene Monolog wird in mehreren punktuellen Einschüben fortgeführt, bis die Handlung den Zeitpunkt der Niederschrift einholt. Eine fortlaufende Rückblende, der sich ein Epilog anschließt. Wer Tagebuch schreibt, ist schließlich noch am Leben, und diese Gewissheit darf der Zuschauer nicht mit in die letzte Szene nehmen.
Auch im Setting sucht
Dear Wendy noch die parabelhafte Verdichtung eines bekannten Motivs. Die Zahl der Schauplätze ist beschränkt. Drei Bilder reichen aus, um die Kleinstadt zu charakterisieren: Ein stillgelegter Förderturm (Bergbau), ein stillgelegter Industriebau (der zum Treffpunkt der Jugendlichen wird), ein staubiger Marktplatz – ohne Markt, mit Parkplätzen, Tankstelle und überirdischen Stromleitungen – namens Electric Square. Die Handlung ist in einer zeitlosen Gegenwart angesiedelt.
Die Jugendbande, Mann und Waffe, Förderturm und Krämerladen, Showdown auf dem Electric Square –
Dear Wendy ist zusammengesetzt aus lauter bekannten Einzelmotiven und gewinnt dadurch die zwingende Plausibilität eines oft vernommenen Märchens, welches durch Vinterbergs Detailfreude eine warme Atmosphäre gewinnt. Von Trier ist es zu verdanken, daß die Figuren glaubhaft sind, ihre Beweggründe von Belang und ihre Konflikte offen. Doch Vinterbergs Verdienst ist es, daß man bei dieser gelungenen Versuchsanordnung auch mitfühlt mit jedem einzelnen Protagonisten.
Wer bislang der Ansicht war, nach
Dead Poets’ Society (1989) und
Fight Club (1999) keine Jungs-gründen-Geheimclub-Filme mehr sehen zu wollen, hat einen weisen Entschluß gefaßt und könnte doch für
Dear Wendy jene Ausnahme machen, die bekanntlich die Regel bestätigt.
Die Legende von Zorro
(Martin Campbell)
Originaltitel: The Legend of Zorro, USA 2005, Buch: Alex Kurtzman, Roberto Orci, Story: Alex Kurtzman, Roberto Orci, Ted Elliott, Terry Rossio, Figur des Zorro erfunden von Johnston McCulley, Kamera: Phil Meheux, Schnitt: Stuart Baird, Musik: James Horner, Production Design: Cecilia Montiel, Art Direction: Tomas Owen, Set Decoration: Jon Danniells, mit Antonio Banderas (Don Alejandro de la Vega / Zorro), Catherine Zeta-Jones (Elena de La Vega), Rufus Sewell (Armand), Nick Chinlund (Jacob McGivens), Adrian Alonso (Joaquin de la Vega), Giovanna Zacarías (Blanca Cortez), Raúl Méndez (Ferroq), Pedro Armendáriz Jr. (Governor Don Pedro), 131 Min., Kinostart: 27. Oktober 2005 Kalifornien 1850. Beim Volksentscheid, ob Kalifornien als 31. Staat den USA beitreten will, stimmt auch Don Alejandra de la Vega ab, statt des üblichen Kreuzes benutzt er aber den Buchstaben, der zwei Stellen nach dem "X" kommt: das "Z". Kaum, daß die Wahl im kleinen Städtchen abgeschlossen ist (und man geht von einer erdrutschartig klaren Entscheidung für den Beitritt aus, taucht der schon durch die unschöne Narbe im Gesicht als Bösewicht prädestinierte McGivens auf und will sich die Stimmzettel unter den Nagel reißen, woraufhin Zorro dann in Aktion treten muß. Zorro ist "larger than life" wie James Bond oder Ethan Hunt. Er schlägt gerne auch mal einen Salto, wenn er ohne Salto schneller vorankommen würde, fechtet ohne Probleme mit vier Personen gleichzeitig, während er dabei der Einzige ist, der balancieren muß, und so wie Schurke McGivens den Dorfpolizisten nur die Hüte vom Kopf schoß, benutzt auch Zorro lange Zeit ausschließlich "Comic-Gewalt", wie man sie in einem Tom & Jerry-Cartoon erleben würde: Die Schurken landen mit offenen Beinen unsanft auf Baumästen, in den Fuß gestochene Mistforken oder ins Gesicht geschlagene Spaten sind ganz normale, faire Mittel im Kampf "Mann gegen Mann", und McGivens selbst macht Bekanntschaft mit einem Kaktus. "Yikes!" würde Wile E. Coyote diese oder eine spätere Szene mit einem Zug ("Beep Beep") umschreiben …
Doch wenn bei dem Film, der unter dem Titel "
Son of Zorro" sein präpubertäres Zielpublikum besser gefunden hätte, irgendwann auch mal der Tod einzieht, wird es suspekt. Natürlich stirbt die erste Person des Films, um zu zeigen, wie böse und niederträchtig die Schurken sind - und um damit dem Helden die tödliche Rache zu gestatten, wie man es aus diversen Actionreißern mit Darstellern von Chuck Norris bis Jean-Claude van Damme kennt. Später dürfen dann auch die Schurken sterben, ähnlich wie beim unverwüstlichen Kojoten bevorzugt unter Zuhilfenahme von Sprengstoff, was womöglich witzig sein soll, aber einzig durch die konsequente Aussparung der g
ory details nur haarscharf an der menschenverachtenden Leichenschändung eines Films wie
Bad Boys 2 vorbeischrappt.
In Deutschland ist der Film ab 12 freigegeben, und nicht nur durch den Co-Produzenten Steven Spielberg musste ich an die Indiana Jones-Filme denken, bei denen im zweiten Teil über "Short Round" auch eine halbwüchsige Identifikationsfigur für das jüngere Publikum auftauchte und es dem älteren Publikum (ich war damals immerhin schon 17) nicht eben leichter machte, den Film ernstzunehmen. In The
Legend of Zorro spielen natürlich wieder Banderas und Zeta-Jones die erste Geige, doch bevor man Ms Zorro im Film zum ersten Mal gesehen hat, ist Zorro jr. bereits jene Figur, mit deren Augen man die Abenteuer des maskierten Robin Hood-Verschnitts sieht. Joaquin kämpft sogar mit seinem Lineal gegen den biestigen Lehrer, als sei es ein Schwertkampf, und man fragt sich, warum man den Film nicht ein bißchen weniger todernst gestaltet hat und ihn ganz klar als den Kinderfilm anpreist, der er größtenteils ist. Sicher plänkeln und flirten die Erwachsenen ein wenig, doch die uralte Drehbuchfinte "Eheprobleme" sticht keineswegs, und wenn der Strohwitwer Banderas sich beschwert "Nobody leaves my tequila worm dangling in the wind", ist das für Kinder genau so witzig, aber leider auch etwas pathetisch, weil es um Sex in diesem Film nun so gar nicht geht. (Außer, wenn man es bereits als zweideutig empfindet, daß Zeta-Jones Lieblingsgetränk in diesem Film wenig überraschend Tequila ist …)
Stattdessen gibt es einen schlagkräftigen Geistlichen als Sidekick und Zorros Wunderpferd Tornado raucht und säuft auch schon mal - also alles ganz wie in
Cat Ballou oder den Bud Spencer-Filmen der 1970er, als ich mich für solch einen Film noch hätte begeistern können.
Wenn man den Ärger über die Gewaltdarstellung ausblendet, ist
The Legend of Zorro immerhin eine amüsante Familienunterhaltung im besten Disney-Stil (auch, wenn es kein Disney-Film ist), wobei ich auf die zeitweilige Orientierung an
National Treasure (
Das Vermächtnis der Tempelritter) gerne hätte verzichten können.
Into the Blue
(John Stockwell)
USA 2005, Buch: Matt Johnson, Kamera: Shane Hurlbot, Schnitt: Nicolas De Toth, Dennis Virkler, Musik: Paul Haslinger, Production Design: Maia Javan, Kostüme: Leesa Evans, mit Paul Walker (Jared Cole), Jessica Alba (Samantha „Sam“ Nicholson), Scott Caan (Bryce Dunn), Ashley Scott (Amanda Collins), Josh Brolin (Derek Bates), Tyson Beckford (Primo), Chris Taloa (Quinn), Dwayne Adway (Roy), James Frain, 108 Min., Kinostart: 13. Oktober 2005 Zwei Jahre nach
Jaws, 1977, gab es mal einen offensichtlichen Nachzügler,
The Deep von Peter Yates, ebenfalls nach einem Buch von Peter Benchley und mit Robert Shaw in einer Hauptrolle, außerdem noch mit Nick Nolte und Jacqueline Bisset besetzt. An diesen Film erinnert
Into the Blue stark, denn auch hier geht es um die Unterwasserabenteuer gutaussehender junger Menschen, bei denen ein Schiffswrack, Rauschgift, skrupellose Verbrecher und mordgierige Raubfische eine Rolle spielen.
Wenn man sich die Publicityfotos zu
Into the Blue anschaut, ahnt man zunächst nicht, daß es sich um einen waschechten Thriller handeln könnte, denn dort sieht man vor allem die Bikinischönheiten Jessica Alba (Sin City) und Ashley Scott sowie den Waschbrettbauch Paul Walker (
The Fast and the Furious) auf Tauchgang, vor dem Hintergrund des kristallblauen Meeres der Bahamas. Regisseur John Stockwell hatte zuvor neben
Crazy/Beautiful auch das Surfabenteuer
Blue Crush vorgelegt, die Betonung schien also gänzlich auf der Ausleuchtung perfekter Körper in geringfügigen Stofffetzen zu liegen.
Nun soll man mich nicht falsch verstehen, auch bei
The Deep war der
sex appeal von Jacqueline Bisset neben den 70er-Jahre-Macho-Allüren ihrer Costars ein nicht unwichtiger Verkaufsfaktor, doch bei
Into the Blue hat man das Kunststück vollbracht, durch eine Kameraführung, die den weiblichen Stars immer wieder unter den Minirock linst oder sich auf dreiste Art regelrecht zwischen die Schenkel schiebt (ein cinematographischer
dry hump, den sich die Filmemacher als
crotch-o-vision patentieren lassen sollten), trotz absichtlichen Verzicht auf Zurschaustellung irgendwelcher unbekleideter weiblicher Geschlechtsorgane (bei Jacqueline gab es laut meiner halbverschütteten, damals pubertären Erinnerung immerhin mal kurz die Brüste zu sehen) die voyeuristische Ausbeute auf ein Maximum hochzuschrauben. Den Amerikanern war es schon immer vorbehalten, durch Aktionen wie das „Swimsuit Special“ von
Sports Illustrated gleichzeitig den weiblichen Körper zu vermarkten und sich dabei prüde „bedeckt“ zu halten, und
Into the Blue dürfte hier eine Art Rekord aufstellen, denn quasipornographischer ohne die geringste
brief nudity kann man kaum werden.
Doch ungeachtet dessen, daß Jessica und Ashleys Bikinis definitiv mehr Zuschauer in den Film locken werden als die Kriminalstory, will ich auch diese kurz wiedergeben, und sei es nur, um notgeilen Kinofans ein Alibi zu geben.
Der mittellose, aber glücklich liierte Taucher Jared (Paul Walker) weigert sich, für seinen sehr viel besser ausgerüsteten Konkurrenten Bates (der Name sagt ja schon alles …) die Drecksarbeit zu machen und träumt von einem von ihm zu entdeckenden Schiffswrack, das die gemeinsame Zukunft mit seiner Samantha (Jessica Alba) sichern könnte. Da kommt sein alter Kumpel, der als New Yorker Anwalt ebenfalls recht gut betuchte Bryce (Scott Caan,
Son of James) des Weges, im Schlepptau die attraktive Amanda (Ashley Scott), die er vor einigen Tagen kennengelernt hat ("You must be Lisa …“ --- „Who the hell is Lisa?"). Bei gemeinsamen Tauchgängen finden die vier nicht nur Indizien, die auf das Wrack der legendären „Zephyr“ deuten könnten, sondern auch einen kürzlich (vor dem Vorspann) abgestürzten Kleinflieger, dessen Laderaum mit Rauschgift vollgestopft ist. Während Jared und Sam die Sache am liebsten sofort bei der Polizei „abgeben“ würde, zeigt sich die geringere moralische Integrität der luxusverwöhnten „Urlauber“ schon früh, am Horizont zeichnen sich die ersten dunklen Wolken ab …
Wie der Thriller sich langsam aus dem Unterwasserabenteuer herausschält, ist eine der größten Stärken des Films, der sicher nichts für Zimperliche ist. Doch neben dem body count, für den neben Schußwaffen auch Meeresbewohner zuständig sind, dürften die Unterwasseraufnahmen (nicht nur von Jessicas Bikini) wohl den größten Reiz des Filmes ausmachen, und mit dem „Second Unit Underwater Director“ Peter Zuccarini (
Pirates of the Caribbean) oder dem „Marine Coordinator“ Ricou Browning (offensichtlich ein Nachfahr der
Creature of the Black Lagoon) hat man auch begabte und erfahrene Spezialisten dafür angeheuert. Wenn die Schauspieler (keine Stuntmen) teilweise von mehreren Haien (an dieser Stelle keine Animatronics oder CGI-Effekte) umkreist werden, wird geschickt an Urängste appelliert, die sich trotz aller Versicherungen, daß diese Raubfische bei korrektem Verhalten ganz „harmlos“ sind, natürlich später in handfesten Übergriffen materilisieren. Und ähnlich wie die in einem duklen Versteck lauernde Muräne bei
The Deep sind die Haie hier - zumindest für den Zuschauer - weitaus bedrohlicher als ein paar skrupellose Rauschgifthändler. Im Endeffekt sorgen aber alle Faktoren (The Girl, the Bad and the Ugly) dafür, daß
Into the Blue einen unterhaltsamen Kinoabend beschert.
Der Fischer und seine Frau
Warum Frauen nie genug bekommen
(Doris Dörrie)
[Rezension von Friederike Kapp]
Deutschland 2005, Buch: Dorris Dörrie, Kamera: Rainer Klausmann, Schnitt: Inez Regnier, Frank Müller, mit Alexandra Maria Lara (Ida), Christian Ulmen (Otto), Simon Verhoeven (Leo), Yound-Shin Kim (Yoko), Frau Wagenbach (Carola Regnier), Herr Wagenbach (Elmar Wepper), Lena (Ulrike Kriener), 100 Min., Kinostart: 27. Oktober 2005 Wieder widmet sich Doris Dörrie ihrem Lieblingsthema – warum Männer und Frauen sich nicht verstehen und doch zueinander passen (oder passen zu müssen glauben wollen). Und wieder tut sie es mit Erfolg. Dabei greift sie auf bewährte Rezepte zurück.
Die Idee ist attraktiv: Das Märchen vom Fischer und seiner Frau mal aus Sicht der Frau zu erzählen, einer Frau, die eine absolut ehrgeizlose Schlaftablette zum Mann hat. Einen Buttje gibt es nicht, womit die übergeordnete Instanz, die gültige moralische Urteile aussprechen kann, schon mal fehlt. Das wäre ja sonst zu einfach. Fische gibt es allerdings jede Menge, sie sind der Dreh- und, nun ja, Angelpunkt der Geschichte.
Die beiden Kumpels Leo (Simon Vorhoeven) und Otto (Christian Ulmen) sind gelernte Biologen und wollen durch den Direktimport von Kois, teuren japanischen Zierfischen, ans schnelle Geld. Ganz offensichtlich ist Leo der geschäftstüchtigere, während Otto den besseren Draht zu den Fischen hat. Bei einer Beschaffungstour in Japan treffen sie Ida, die Stoffdesignerin. Beide sind sehr angetan von Ida, und schnell wird klar, der verträumte Otto macht das Rennen. Ida fackelt nicht lange, noch in Japan wird geheiratet. Leo unterliegt mit Klasse, gratuliert und bleibt Kumpel und Geschäftspartner.
Für Ida und Otto beginnen die Niederungen des Ehealltags, die zeitlich aufs unglücklichste mit Idas aufstrebender Karriere als Designerin kollidieren. Wohnungssuche mit verstecktem Schwangerenbauch, Webrahmen in häuslicher Enge, Kampf. Ida wird von Existenzsorgen heimgesucht. Otto bleibt hiervon gänzlich unberührt, verharrt in gemütlicher Passivität, was Ida verständlicherweise weiter aufstachelt. Sie macht Karriere, er bleibt zu Hause, wickelt den Nachwuchs und darf gelegentlich für den inzwischen ebenfalls arrivierten Leo ein parasitologisches Gutachten anfertigen. Otto ist unglücklich.
Dabei macht das Ehepaar Wagenbach ihnen doch vor, wie ein Pantoffelheld und eine Karrieristin friedlich zusammenleben können. Herr Wagenbach (herrlich täppisch: Elmar Wepper) hat eine Schwäche für die kostspieligen Kois, Frau Wagenbach (herrlich zickig: Carola Regnier) handelt in großem Stil mit Mode. Ida verdankt ihr den Beginn ihrer Karriere. Doch Otto, so antriebsarm er ist, will dennoch nicht im Schatten einer erfolgreichen Frau stehen.
Auch Ida ist unglücklich, fühlt sie sich doch trotz der praktischen Unterstützung, die sie von Otto erfährt, alleingelassen in ihrem Kampf um Wohlstand, Sicherheit und Erfolg. Leos neue Lebensgefährtin Yoko ist ebenfalls unglücklich. Kein Wunder, scheint Leo in ihr doch hauptsächlich die schmückende Trophäe zu sehen. Während Leo um Ida herumscharwenzelt, macht die einsame Yoko schüchtern Otto den Hof. Trotz aller Entfremdung widerstehen die so Versuchten jedoch den erotischen Anfechtungen. Der Kern ihrer Beziehung ist also intakt.
Den Höhepunkt des Reichtums verdankt das Paar dann allerdings nicht Idas kaufmännischem Erfolg mit Koi-Mustern, sondern dem fischbesessenen Herrn Wagenbach, dem Otto gegen eine nicht geringe Gebühr einen Sensations-Koi vermietet. Als der Fisch seine Färbung verliert, platzt der Traum von Villa und Dienstboten, und das Ehepaar Ida und Otto finden sich da wieder, wo sie angefangen haben: im Wohnwagen. Das Geld ist weg, die Liebe bleibt. Ida konzediert, daß man auch ohne Geld glücklich sein kann. Der Widerspenstigen Zähmung? Nicht ganz. Denn ihr Unternehmerinnenblut gerät schon wieder in Wallung …
Begleitet und unterbrochen wird die Handlung von den Kommentaren zweier Fische, die von ihrem Aquarium aus Anteil nehmen am Schicksal von Ida und Otto. Es gibt einen triftigen Grund für ihre Anteilnahme, denn bei den Fischen handelt es sich um ein verzaubertes zerstrittenes Liebespaar, das erst wieder erlöst wird, wenn es auf ein Menschenpaar trifft, das drei Jahre lang seine Liebe bewahrt. Eines schönen Morgens hat das Weibchen seine unscheinbare Färbung gegen ein atemberaubendes Koi-Muster getauscht und wird an Herrn Wagenbach vermietet. Herr und Frau Fisch stellen fest, daß sie einander fehlen. Ihre Rückkehr wird zu einer Versöhnung.
So ist die Moral von der Geschicht’ nicht wirklich eindeutig. Auf den ersten Blick eine Rehabilitation von Fischer sin Frau. Auf den zweiten – eine Bestätigung hergebrachter Rollenverteilung. Die zu guter Letzt doch wieder in Frage gestellt wird.
Ihren Charme bezieht die Komödie aus den lebensnahen Charakteren, die Dörries Film bevölkern. Normale Menschen, die in normaler Sprache normale Konflikte austragen. Der Unterschied zwischen diesen Figuren und den Lebend-Elementen der Lindenstraße liegt zum einen im Humor sowohl der Figuren als auch der Erzählung, zum anderen in der Zielgruppe – dem Setting, den ausgewählten Konflikten, dem geistigen Horizont, kurz dem anderen Soziotop. Ein besonderes Verdienst gebührt Dörrie dafür, das folgende Gedicht des unsterblichen F.W. Bernstein aufzunehmen, welches der liebende Otto seiner bereits leicht verbiesterten Ida zu eigener (grauenhafter) Vertonung und mit Gitarrenbegleitung zu Gehör bringt:
In mir erwacht das Tier,
es ähnelt einem Stier.
Das ist ja gar nicht wahr,
in mir sind Tiere rar.
In mir ist’s nicht geheuer,
da schläft ein Zuckerstreuer.
Und wenn der mal erwacht,
dann Gute Nacht.
Flightplan - Ohne jede Spur
(Robert Schwentke)
Originaltitel: Flightplan, Deutschland / USA 2005, Buch: Peter A. Dowling, Billy Ray, Kamera: Florian Ballhaus, Schnitt: Thom Noble, Musik: James Horner, Production Design: Alexander Hammond, mit Jodie Foster (Kyle Pratt), Peter Saarsgard (Carson), Sean Bean (Captain Rich), Erika Christensen (Fiona), Kate Beahan (Stephanie), Marlene Lawston (Julia), ca. 120 Min., Kinostart: 20. Oktober 2005 Wenn man als Kritiker ganz direkt angesprochen wird, den
Twist eines Films nicht auszuplaudern (um dem Publikum nicht den Spaß zu nehmen), hat man oft den Eindruck, daß dieser Twist womöglich der einzige Spaßfaktor des betreffenden Films sein könnte. Doch es
muß nicht so sein, zuletzt ging die Bitte an die Kritiker bei
The Village raus, und ich muß zugeben, daß dieser Film nicht nur von dieser (im besten Fall überraschenden) Wende lebte.
In den ersten fünfzehn Minuten von
Flightplan konnte ich mich über die wie so oft seltsame Film-Topographie der Berliner U-Bahn wundern (vom Alex mit der U5 zum Platz der Luftbrücke), ich ärgerte mich über einen schlechten Spezialeffekt, der einzig einen Regenschirm zum Tropfen bringen sollte, und ich war schier fassungslos, wie sauber (und leer) die U-Bahn im Nachtverkehr ist, wenn es draußen völlig vereffektschneit ist. Doch dann verlagert sich der Ort des Geschehens in das Innere eines Flugzeugs, das offensichtlich extra für den Film designt wurde, und für den noch recht jungen Regisseur Robert Schwentke (
Tattoo, Eierdiebe), der sich hier erstmals an einer internationalen Produktion versucht, waren die Fallstricke fortan nicht mehr ganz so dicht gestreut.
Der Film beginnt mit einem etwas verwirrenden Prolog, der zwei Handlungen parallel zeigt, die sich erst etwas später in eine logische chronologische Ordnung bringen lassen und dadurch den Eindruck erwecken, daß die Flugzeugingenieurin Kyle Pratt (Jodie Foster) mitunter noch glaubt, mit ihrem kürzlich verstorbenen Gatten durchs nächtliche Berlin zu spazieren. Wenn sie dann später mit ihrer Tochter per Flugzeug die Eltern des Verstorbenen in den Vereinigten Staaten besuchen will, fällt jedem auf, der mal The
Sixth Sense gesehen hat und auf einen Twist wartet, daß die Tochter keinerlei Kontakt mit Außenstehenden hat - ja, sie wird nicht einmal wahrgenommen. Ich muß zugeben, nachdem man diesen etwas altbackenen „Twist“ durchschaut hat, ist die nächste halbe Stunde von
Flightplan relativ langweilig. Die Mutter nickt im Flugzeug kurz ein, die Tochter ist plötzlich verschwunden, und auch die kleinen Details, daß die Tochter nie eingecheckt hat, niemand sie gesehen hat und per Funk sogar ein Krankenhaus bestätigt, daß nicht nur Kyles Gatte, sondern auch die Tochter verstorben ist, bringen Jodie Foster nicht davon ab, wie eine Furie durch das Flugzeug zu stürmen, harmlose bärtige Araber einer Verschwörung zu beschuldigen und schließlich den Sicherheitsbegleiter des Flugs (Peter Sarsgaard, zuletzt in
Kinsey, Garden State und
Skeleton Key zu sehen) für den Rest des Flugs zu beschäftigen.
In der zweiten Hälfte des Films gibt es dann tatsächlich einige Twists - in jedem siebten Ei … doch das wird nicht verraten! - und der Film wird dadurch definitiv spannender, wenn auch nicht unbedingt logischer oder besser. Durch die Beschränkung auf den Innenraum des Flugzeugs (und einige andere Details) wird man stark an Jodie Fosters letzten Thriller
Panic Room erinnert, bei dem sie auch schon ihre Tochter verteidigen musste. Doch auch an den aktuellen Flugzeugthriller
Red-Eye oder den Verschwörungsfilm
The Forgotten (
Matrix für Schwangere) wird man während
Flightplan erinnert - nur schade, daß außer vielleicht dem enttäuschenden
Panic Room alle vorgenannten Filme zu jedem Zeitpunkt, vor und hinter jeder überraschenden Wendung besser sind als
Flightplan, bei dem auch die quirlige Kamera von Ballhaus-Sohn Florian seltsam uninspiriert wirkt und selbst die gut ausgewählten Darsteller nicht über die Löcher im Drehbuch hinwegtäuschen können, und bei dem das politisch korrekte Ende vielleicht noch die überzeugendste Idee der Drehbuchautoren ist. Auch Araber können Kavaliere sein.
Doom
(Andrzej Bartkowiak)
USA 2005, Buch: Dave Callaham, Wesley Strick, Videospiel-Vorlage: ID Software, Kamera: Tony Pierce-Roberts, Schnitt: Derek Brechin, Peter Dansie, Chris Lloyd, Toby Lloyd, Musik: Clint Mansell, Production Design: Stephen Scott, Art Direction: Peter Francis, Dominic Masters, mit Karl Urban (John Grimm), Dwayne „The Rock“ Johnson (Sarge), Rosamund Pike (Samantha Pike), DeObia Oparei (Destroyer), Ben Daniels (Goat), Raz Adoti (Duke), Richard Brake (Portman), Al Weaver (The Kid), Dexter Fletcher (Pinky), Yao Chin (Mac), Robert Russell (Dr. Carmack), Sara Houghton (Dr. Jenna Willits), Brian Steele (Hell Knight), Kinostart: 27. Oktober 2005 In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war ein Filmgenre sehr beliebt, von dem heutzutage nur noch vereinzelt ein Exemplar im Kino auftaucht. Nicht in jedem Western, aber in nicht wenigen wurden wahllos Indianer, damals noch als „Wilde“ titulierte lebende Zielscheiben von ihren Pferden geschossen, was ganze Legionen von Stuntmännern gut ernährte. In den 1960ern kam dann jemand auf die Idee, das Abschlachten von Indianern mit dem jenerzeit aktuellen Vietnam-Konflikt in Beziehung zu setzen, und in Filmen wie
Soldier Blue oder
Cheyenne Autumn wurde der unschöne Umgang mit Indianern problematisiert. Ebenfalls Ende der 1960er wurde ein Filmgenre ins (kurzes Innehalten, das sich später erklären wird …) Leben gerufen, das zwar schon Vorläufer hatte, aber das Indianerproblem bereits - ohne es zu ahnen - umging.
John Carpenters
Assault on Precinct 13, dessen Remake langsam abgedreht sein sollte, war das (geringfügig vertuschte) Remake des Westerns
Rio Bravo, in dem eigentlich kaum Indianer vorkamen. Doch wenn ich sehe, wie die bösen Punks in
Assault versuchen, das vermeintliche „Fort“ einer Polizeistation zu erstürmen (und dabei dutzendfach abgeknallt werden), so muß ich immer an Indianer denken, die nun durch eine moderne Version der „wilden“ Untermenschen abgelöst wurden.
Heute, im 21. Jahrhundert, gehen die testosteronüberfütterten jungen Männer nicht mehr ins Kino, sondern spielen Computerspiele. Am besten
Ego-Shooter, da hat man das machomäßige Duell „Mann gegen Mann“ wieder, manchmal sogar mit Saloontüren und der Hauptstrasse von Dodge City in der Mittagssonne. Da es aber politisch nicht korrekt und gewaltverherrlichend ist, harmlose Cowboyhut-Träger über den Haufen zu schießen, benutzen die Spieleprogrammierer lieber Nichtmenschen. Monstren, Aliens, Mumien, Vampire und natürlich Zombies …
In
Resident Evil 2 durfte ich bereits miterleben, wie meine neugewonnenen Freunde, die Zombies, zum bloßen Kanonenfutter verkommen. Sollte mir mit
Doom, einem weiteren Versuch, die Spielejunkies wieder in die Kinosäle zurückzubringen, ähnliches widerfahren? In einer kurzen Inhaltsangabe fiel mal das Wort „Zombies", und wäre es nicht gefallen, hätte ich mir den Film sicher nicht angeschaut.
Nach einer schlönen Variante des Universal-Firmenlogos mit dem Mars statt dem Erdenglobus erleben wir, wie Wissenschaftler auf einer Marsstation panisch vor einem fast ausschließlich unsichtbaren Feind durch Gänge fliehen, die mich bereits nach wenigen Minuten an
Aliens erinnern. Nur einer, ein Dr. Carmack (so heißt auch einer der Spieledesigner) rettet sich in ein verpanzertes Labor, von dem aus er einen Funkspruch losschickt, daß die Marsstation unter Quarantäne fällt. Dann sieht man nur noch, daß die Panzerung offensichtlich nicht ausreicht gegen das böse Monster.
Doch davon weiß das Team von Marines nichts, das die Wissenschaftler (von deren Tod man als Zuschauer ausgeht) retten soll. Was für
Doom - den Film spricht, ist, daß nach diesem Prolog das nächste Auftauchen des (oder der?) Monster auf dem Mars langsam vorbereitet wird. Offensichtlich hat man bei den Aliens-Filmen, von denen man neben den Macho-Marines auch die vermeintlich „schwache“ junge Frau und gewisse „Extremitäten“ der Monster übernommen hat, zumindest etwas gelernt.
Doch danach geht es mit dem Film rapide bergab. Die Zombies können sich nicht wirklich entfalten, sind wieder nur Alibimonster wie die Kannibalen in
Serenity oder die wildgewordenen Vulkanier in der
Enterprise-Folge
Impulse. Stattdessen hat man ein Obermonster, daß im Gamejargon woll Hell Knight heißt, und das der Film nach der langatmigen Entwicklung eines neuen (jetzt! ganz! neuen!) Monsters irgendwann einfach vergisst. Gegen Ende des Films gibt es dann mal eine etwa fünfminütige Szene, die ganz wie ein Egoshooter ohne Schnitte die Ereignisse aus der Sicht eines der Protagonisten zeigt, der immer wieder um Ecken lugt, um Widersacher abzuballern - und der irgendwann auch mal zur Kettensäge greift, um ein hartnäckiges Monster zu zerlegen - was allerdings für Freunde von Latex und handgemachten Special Effects auch relativ enttäuschend ausfällt. Nachdem man dem Streifen für diese kongeniale Rückkehr zu seinen Wurzeln fast schon wieder eine Chance geben will, folgt dann aber einer der langweiligsten und
doommsten Endkämpfe seit langem.
Doom ist zwar immer noch Millionen Lichtjahre (also etwa die Entfernung von der Erde zum Mars, wie ein Elitesoldat es auf den Punkt bringen würde) besser als
Resident Evil 2 (mit oder ohne Milla Jovovich), aber nur eingefleischte Fans des Spiels würden wohl auch nur den offensichtlichen Etikettenschwindel
Doom - Der „
Film“ durchgehen lassen. Selbst einem Videospiel würde ich solche Logik-Löcher nicht durchgehen lassen, und selbst die ganz patente Rosamund Pike (Keira Knightleys „besser aussehende“ Schwester in
Pride & Prejudice) und der immerhin bemühte Robert Russell als Dr. Carmack können hier nichts retten.
Close
(Marcus Lenz)
Deutschland 2004, Buch: Dagmar Gabler, Marcus Lenz, Kamera: Reinhold Vorschneider, Schnitt: Bettina Böhler, Musik: Tarwater, mit Christoph Bach (Tom / Zorro / Patrick / Anton), Jule Böwe (Anna Meissner), Julia Richter (Susanne), Julia Jäger, Joachim Paul Assbock, 89 Min., Kinostart: 6. Oktober 2005 Nachdem sein letzter Spielfilm noch eine Lauflänge von unter einer Stunde vorwies, hat der dffb-Student Marcus Lenz nun mit
Close seinen ersten abendfüllenden Spielfilm vorgelegt. Die Figurenkonstellation und der vorwiegende Schauplatz schreien zwar heraus, daß es sich um einen Studentenfilm mit dem üblich eingeschränkten Budget handelt, doch die sehr ökonomische Regie und das auf die Situation zugeschnittene Drehbuch holen aus dem Kammerspiel um zwei nur bedingt gesellschaftstaugliche Berliner alles heraus.
Ein Vagabund und Schmarotzer, der unter verschiedenen Namen auftritt (Christoph Bach aus
Katze im Sack), wandert durch das nächtliche Berlin, das sich nur aus Autoalarmen und Security-Wächtern zu konstituieren scheint. Irgendwann erleichtert er eine angetrunkene junge Frau um ihre Barschaft, bevor er in einem leerstehenden Haus bei einer anderen jungen Frau Unterschlupf findet. Anne (Jule Böwe) nimmt ihn aus zunächst unerklärlichen Gründen auf, und kümmert sich später um ihn wie um ein wildes Tier, das sie zu zähmen versucht, doch schon schnell stellt sich heraus, daß auch mit ihr etwas nicht in Ordnung ist, wenn sie etwa einen kochendheißen Schlüssel auf die Innenseite ihres Oberschenkels drückt. Außerdem scheint sie nicht in der Lage, ihre Wohnung zu verlassen, und die ehemalige Reiseleiterin verrennt sich in eine Lebenslüge, aus der sie auch nicht gerettet werden will. Der Zuschauer fühlt sich (auch durch die lichtscheue Fotografie) an Polanskis
Repulsion, Mike Leighs
Naked oder sogar die Stephen King-Verfilmung
Misery erinnert und hat keinen Schimmer, was er erwarten soll.
Wenn sich mal Momente der Zärtlichkeit zwischen den beiden einstellen, kann dies jederzeit zu einem Handgemenge ausarten, beide Seiten belauern sich wie zwei Panther, die zwar die Wärme des anderen suchen, aber auch jederzeit zuschlagen können, sowohl physisch als auch - genauso verletzend - verbal. „Das nervt“ - „Du sollst Dich verpissen.“ - „Ich bin nicht Dein Schoßfifi.“ - „Du bist krank, du bist völlig schizo.“ --- „Echt? Na, Du kennst Dich da ja aus …"
Trotz überzeugender darstellerischer Leistungen wird vom Betrachter schon einiges Entgegenkommen erwartet, um die Freiräume der minimalistischen Inszenierung mit Bedeutung aufzufüllen, die Extreme einer zerstörerischen Leidenschaft werden nur ansatzweise ausgelotet, und dem Ghetto der Studentenfilme kann der Streifen trotz guter Ansätze nicht wirklich entkommen.
Die Abenteuer von
Sharkboy und Lavagirl in 3-D
(Robert Rodriguez)
Originaltitel: The Adventures of Sharkboy and Lavagirl 3D , USA 2005, Buch: Robert Rodriguez, Marcel Rodriguez, basierend auf Träumen und Geschichten von Racer Max Rodriguez, Kamera, Schnitt: Robert Rodriguez, Musik: Robert Rodriguez, John Debney, Graeme Revell, mit Cayden Boyd (Max), Taylor Lautner (Sharkboy), Taylor Dooley (Lavagirl), George Lopez (Mr. Electricidad / Mr. Electric), Sasha Pieterse (Marissa / Ice Princess), David Arquette (Max’ Vater), Kristin Davis (Max’ Mutter), Kinostart: 6. Oktober 2005 Vielfilmer Robert Rodriguez beschert uns bereits seinen vierten Film in knapp zwei Jahren, wie beim dritten Teil der
Spy Kids in 3-D, wie bei
Sin City mit Comic-Helden, und wie bei
Once Upon a Time in Mexico ohne die Überzeugungskraft, die er in seinen besseren Arbeiten aufbringt.
Die Träume und Geschichten seines kleinen Sohns Racer Max waren die Grundlage des Films, der aus der Sicht der gleichnamigen Hauptfigur Max die oft für Filmzwecke missbrauchte Macht der Phantasie feiert. Denn ein Großteil der schulischen Anpassungsschwierigkeiten von Max gehen abgesehen von den üblichen
bullies auf das Konto des jugendlichen Superhelden Sharkboy, dessen Abenteuer mehr faszinieren als der exemplarisch bemühte, aber auch unfähige Lehrer Mr. Electricidad.
Die Origin von Sharkboy ist noch das Charmanteste am Film, eine Art Variation des Dschungelbuchs, nur daß der Mowgli-Ersatz diesmal von Haien als Sohn angenommen wird und irgendwann sogar eingeschränkte Kiemenatmung und Rückenflossen entwickelt. Wenig überraschend muß Max schließlich Sharkboy und seiner weiblichen Unterstützung Lavagirl dabei helfen, mal wieder die Welt zu retten, wobei Doppelgänger des schulischen Erzfeindes und des Lehrers besiegt werden müssen.
Leider hat Rodriguez wieder die altertümlichen Rot-Grün-Brillen verwendet, die dem Film einen Großteil seiner Farbenpracht nehmen. Lavagirl etwa mit ihren purpurflammenden Haaren und einem der besten Superheldenkostüme, das ich in langer Zeit gesehen habe, wirkt wie verschenkt in dem durch die Brillen visuell entsafteten Film. Während der Kurzauftritt von Max Racer Rodriguez als jungem Sharkboy noch sinnvoll und charmant ist, ist vieles anderes an diesem „Rodriguez Family Film“ unausgegoren und pathetisch, und wenn man im Nachspann liest, daß auch die Rodriguez-Söhne Rebel und Rocket kleine Rollen bekamen, fragt man sich nicht, wie sie aussahen, sondern wie infantil man sein muss, um seinen Kindern solche Namen zu geben. Nur, wer es cool fände, Racer, Rebel oder Rocket zu heißen, kann auch diesen Film cool finden - Nur gut, daß dies exakt auf das anvisierte Zielpublikum zutrifft …
Wedding Date
(Clare Kilner)
USA 2005, Originaltitel: The Wedding Date, Buch: Dana Fox, Lit. Vorlage: Elizabeth Young, Kamera: Oliver Curtis, Schnitt: Mary Finlay, Musik: Blake Neely, mit Debra Messing (Kat Ellis), Dermot Mulroney (Nick Mercer), Amy Adams (Amy Ellis), Jack Davenport (Edward Fletcher-Wooten), Sarah Parish (TJ), Jeremy Sheffield (Jeffrey), Peter Egan (Victor Ellis), Holland Taylor (Bunny Ellis), 90 Min., Vorgesehener Kinostart: 27. Oktober 2005, Film wurde aber kurzfristig zurückgezogen und kommt jetzt nicht in die deutschen Kinos. "Die romantischste Komödie seit
Pretty Woman“ - es gibt Superlative aus der Werbung, die sind vor allem eines: superdämlich. Und in diese Kategorie reiht sich diese Umschreibung von The Wedding Date mit stolzem Haupte ein. Ich will gar nicht erst darauf zurückkommen müssen, an Garry Marshalls Aschenbrödel-Märchen von Julia Roberts, der „Nutte mit dem goldenen Herz“ herumzumäkeln, aber dieser halbgare Versuch, einer ohnehin nicht eben sehr innovativen Geschichte durch einen kleinen Geschlechtertausch neue Impulse abzugewinnen, misslingt auf ganzer Linie.
Die wohlhabende New Yorkerin Kat Ellis (Debra Messing) soll zur Hochzeit ihrer selbstsüchtigen Halbschwester Amy nach London kommen. Eine passende Begleitung muss her, die am besten alle Frauen neidisch werden lässt und auch Kats Exfreund, der bei der Hochzeit als Treuzeuge fungiert, und über den sie noch lange nicht hinweg ist, soll am liebsten bis in alle Ewigkeiten bereuen, sie abserviert zu haben. Da Kat recht wohlhabend ist, entschließt sie sich, 6.000 Dollar gut anzulegen und besorgt sich für das Wochenende einen professionellen Begleiter namens Nick Mercer (Dermot Mulroney) - wer
Pretty Woman gesehen hat, kann sich an zwei Fingern abzählen, wer wohl am Ende des Films seinen „Beruf“ an den Nagel hängt.
Debra Messing ist zwar durch die Fernsehserie
Will & Grace recht bekannt, und hatte auch schon Kinoauftritte in
Along came Polly oder Woody Allens (hierzulande nicht angelaufenem)
Hollywood Ending, doch vom Superstarstatus einer Julia Roberts ist sie ungefähr soweit entfernt wie Til Schweiger von Robert Redford. Und Dermot Mulroney, der mal als Kameramann mit Augenklappe in
Living in Oblivion verzückte, sein größtes Publikum aber wohl bei der Hochzeitskomödie
My Best Friend’s Wedding als Mann zwischen Cameron Diaz und (die schon wieder!) Julia Roberts fand, soll hier den Traummann aus den Gelben Seiten geben, der durch ein bloßes Lächeln Spontanorgasmen verursachet - man mag mir verzeihen, wenn ich ihm das nicht abnehme.
Dabei liegt es weniger an den Hauptdarstellern, daß der Film weder knisternde Erotik (huch, da ist ja schon wieder Dermot Mulroneys Hintern …) noch ein eskapistisches
Romantic Feeling erzeugen kann - dieses Versagen kann man vor allem auf die lieblose Inszenierung und ein Drehbuch schieben, das manchmal dermaßen hilflos erscheint, daß man fast schon wieder Mitleid hat. Noch stärker als bei den Hauptfiguren hat man bei jeder der Nebenfiguren den Eindruck, daß sie einfach nur fleischgewordene Klischees sind: die selbstsüchtige Schwester, der notgeile Exfreund, und vielleicht noch am innovativsten: ein
Stiefvater, der seiner Tochter immer mit Rat und Tat beiseite steht. Die Darsteller dieser Figuren ohne Eigenleben, ohne nachvollziehbare Ambitionen oder auch nur einen Plan, der über die nächste Drehbuchseite hinausgeht, sind allesamt wenig bekannte Newcomer, die höchstens von sich behaupten können, mal in einem recht bekannten Film eine Minirolle ergattert zu haben. Doch das Gefühl, daß es sich hier um eine moderne Variation eines B- oder C-Movies handelt, wird noch verstärkt: Der obligatorische Feelgood-Soundtrack dieses Films besteht beispielsweise aus billigen Cover-Versionen von Schwoof-Klassikern wie Dean Martins
Sway oder
Save the Last Dance von den Drifters - hier interpretiert durch den ebenso unbekannten wie leidlich untalentierten Michael Bublé. Vielleicht haben sich die Filmemacher gedacht, es genüge, wenn man eine Prise
Bridget Jones, Landschaftsaufnahmen aus einer Low-Budget-Jane-Austen-Verfilmung, jede Menge Hochzeitsfirlefanz und eine wiedererkennbare Story zusammenpfuscht - die weiblichen Zuschauer werden es schon - pardon! - schlucken. Doch mein Glauben an die intellektuellen Fähigkeiten des schwächeren Geschlechts lässt mich hoffen, daß dieser überflüssige Streifen, dem nur noch ein umnachteter deutscher Synchrontitel wie
Frau mit Hund sucht Mann mit Herz fehlt, gründlich floppen wird. Die obligatorische Beischlafszene des Films fasst eigentlich alles zusammen: Davor klappert Kat im Vollrausch mit ihren diversen Kreditkarten Geldautomaten ab - und am Morgen danach weiß sie nicht einmal mehr, ob etwas passiert war - So ähnlich ist auch die Erinnerung an diesen Film: War da was? Und habe ich dafür womöglich auch noch gutes Geld bezahlt? Hoffentlich nicht.
Coming next month in Cinemania 23 (Kinostart Winter 2005):Aktuelle Rezensionen, wahrscheinlich mit:
Elizabethtown, Imaginary Heroes, Paradise Girls, Serenity und anderen, zu diesem Zeitpunkt noch nicht feststehenden Filmen …