Kings of Rock - Tenacious D
(R: Liam Lynch)
Originaltitel: Tenacious D in: The Pick of Destiny, USA 2006, Buch: Jack Black, Kyle Gass, Liam Lynch, Kamera: Robert Brinkmann, Schnitt: David Rennie, Musik: Tenacious D, Score: John King, Andrew Gross, mit Jack Black (JB), Kyle Gass (KG), JR Reed (Lee), Ben Stiller (Guitar Center Guy), Tim Robbins (The Stranger), Meat Loaf (Bud Black), Ronnie James Dio (Dio), Dave Grohl (Satan), Troy Gentile (Lil’ JB), John C. Reilly (Sasquatch), Ned Bellamy, Fred Armisen (Security Guards), Amy Poehler (Truck Stop Waitress) Amy Adams (Gorgeous Woman), David Koechner, David Krumholtz, 93 Min., Kinostart: 8. Februar 2007
Wie Dasepo Sonyeo ein Film, dessen erste Viertelstunde großartig ist. Es beginnt mit einer von John Kricfalusi (Ren & Stimpy, Björks Video zu I Miss You) animierten THX-Verarsche, die noch etwas krude scheint. Dann erfahren wir zunächst ausschließlich in Songs, wie der etwa 12jährige JB (Troy Gentile, später Jack Black) schon zu Kinderzeiten ein Rocker werden will, aber darauf insbesondere von seinem gestrengen Vater (Meat Loaf, der zum ersten Mal seit The Rocky Horror Picture Show wieder in einem Film singt) hart ins Eisen genommen wird. Von der Tür ermutigt ihm von einem Poster herab Ronnie James Dio persönlich, und wie schon in School of Rock zeigt uns Jack Black danach für anderthalb Stunden, wie unerschrocken er sein Lebensziel (eben: zu rocken!) durchsetzen wird.
Dabei trifft er auf den Straßenmusikanten KG (Kyle Gass), der ihn schließlich als “Schüler” aufnimmt. Daß er freilich selbst ein Versager ist, der sich nur durch die Mietschecks seiner Mutter sein Musikerleben finanzieren kann, behält er vorerst für sich. Schließlich geht aber alles schief, und um den gemeinsamen Traum einer Rockband (man entdeckt Geburtsmale an den Hinterbacken, die nebeneinander den mysteriösen Namen “Tenacious D” ergeben) zu verwirklichen, muß man (wie schon Bill & Ted und viele andere mäßig begabte “Rocker”) den “Battle of the Bands” gewinnen.
Daß diese filmische Entstehungsgeschichte der tatsächlich existierenden Band Tenacious D wenig mit der Realität zu tun hat, ist zu jedem Zeitpunkt offensichtlich. An dieser Stelle des Films wird aber etabliert, daß man zum Schreiben eines Klassikers wie Stairway to Heaven oder Smells like Teen Spirit weniger Talent oder Inspiration benötigt, sondern das mythologisch überladenene “Plektron des Schicksals” (ein riesiges Rätsel, warum der Film auf Deutsch nicht so heißt), das einst aus des Teufels Eckzahn geschmiedet wurde, und sich im Verlauf der Rockgeschichte bereits im Besitz eines jeden ernsthaften “Rockers” befand, wie man anhand einiger Titelbilder des Rolling Stone zweifellos erkennen kann.
The Pick of Destiny ist eine gelungene Jack Black-Komödie, ganz auf ihn und seinen Bandkollegen Kyle Gass zugeschnitten. Trotz einiger Längen ist dieser Film ein Nachfolger der Klassiker der "Rock-Komödie", zu denen ich neben School of Rock beispielsweise This is Spinal Tap oder die Bill & Ted-Filme zählen würde. Wer sich dafür nicht interessiert, hat im Kino nichts zu suchen. Wer aber gern in kurzbeinigen Schuluniformen Luftgitarre spielt, wird den Film lieben. Und die Fans von Tenacious D mit Sicherheit. Ronnie James Dio (aus dem Dunstkreis von Deep Purple und Rainbow), Meat Loaf, und dann auch noch Dave Grohl (Nirvana, Foo Fighters) als Teufel, gegen den der wahre "Battle of the Bands" gewonnen werden muß. Außerdem diverse Gastauftritte von US-Komikern, und definitiv weniger humoristische Rohrkrepierer als bei Nacho Libre.