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Bilder © 2009 PROKINO Filmverleih GmbH
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Hachiko
Eine wunderbare Freundschaft
(R: Lasse Hallström)
Originaltitel: Hachiko: A Dog’s Tale, USA 2009, Buch: Stephen P. Lindsey, Kamera: Ron Fortunato, Schnitt: Kristina Boden, Musik: Jan A. P. Kaczmarek, mit Richard Gere (Parker Wilson), Joan Allen (Cate Wilson), Cary-Hiroyuki Tagawa (Professor Ken), Sarah Roemer (Andy Wilson), Jason Alexander (Carl), Kevin DeCoste (Ronnie), Erick Avari (Jasjeet), Davenia McFadden (Mary Anne), Robbie Collier Sublett (Michael), Tora Hallström (Heather), 93 Min., Kinostart: 12. November 2009
Seinen internationalen Durchbruch verdankt der aus Schweden stammende Lasse Hallström dem Film Mitt liv som hund (dt.: Mein Leben als Hund), und auch, wenn es in diesem Kinderfilm nicht wirklich um einen Hund ging, ist es interessant, dass es nach knapp zwanzig Jahren Hollywood jetzt wieder einen “Hundefilm” gibt.
Hallström ist ein Routinier, der neben der Entdeckung von Leonardo DiCaprio (What’s Eating Gilbert Grape) vor allem für Literaturverfilmungen (The Shipping News, The Cider House Rules) und Starvehikel (Power of Love mit Julia Roberts, An Unfinished Life mit Jennifer Lopez) bekannt ist. Zu letzteren lässt sich auch Hachiko zählen, der sogar von Richard Gere koproduziert wurde. Laut Pressematerial sind Gere und Hallström, die 2006 auch den mir unbekannten The Hoax drehten, sogar Nachbarn.
Der Film beginnt mit einer Rahmenhandlung und dem Knaben Ronnie, der in der Schule “seinen Helden” vorstellt. Ein gutes Jahrzehnt zuvor: Ronnies Großvater, Professor Parker Wilson (Richard Gere) pendelt täglich mit dem Zug zur Universität, und findet dabei einen auf mysteriösen Wegen gestrandeten jungen Hund, der nach einigem Widerstand von Parkers Frau Cate (Joan Allen) schließlich zum Familienhund wird und den Namen Hachi bekommt. Hierbei setzt der Film häufig eine subjektive Kamera aus Sicht des Hundes ein, wobei mit Ausnahme der ersten paar Einstellungen (hat da jemand in der Post-Production geschlafen?) die Farben fast gänzlich ausgeblichen sind. Man erfährt, dass Hachi zur aus Japan stammenden Rasse der Akita gehört, die (laut Filmerzählung) nicht darauf aus sind, dem Menschen zu gefallen (auch, wenn er die ganze Zeit unerträglich süß in die Kamera schaut). Und deswegen apportiert Hachi auch nicht.
Nachdem etabliert wurde, dass Hachi gern am Bahnhof auf die Rückkehr seines Herrchens wartet (und dabei mit einem Bahnhofsvorsteher, einer Buchhändlerin und einem Hot-Dog-Verkäufer interagieren kann), will er eines Morgens plötzlich doch apportieren, und als Zuschauer ahnt man, dass an diesem Tag dem Herrchen etwas Schlimmes passieren wird.
Während die Geschichte des Hundes, der jahrelang treu auf sein Herrchen wartet, nicht nur in Japan bekannt ist (wo ein Denkmal für den ursprünglichen Hachiko steht, und es unzählige Bücher und den Film Hachiko monogatari basierend auf dieser universellen Geschichte gibt), ist die Art und Weise, wie dies hier umgesetzt wird, ein wenig zu esoterisch und meines Erachtens von Richard Geres Affinität zum Buddhismus geprägt. So ist der Einsatz der Jahreszeiten überdeutlich symbolisch, und man befürchtet fast, dass die Geburt des Enkels Ronnie wie eine Reinkarnation gestaltet werden könnte (was glücklicherweise nicht passiert). Außerdem im ansonsten fast zu perfekt funktionierenden Film etwas ärgerlich: die vieles übertünchende Soundtrack-Sauce von Jan A. P. Kaczmarek und die Tendenz, gerade gegen Ende des Films den Zuschauer quasi zu entmündigen und selbst die offensichtlichsten Details und Zusammenhänge gleich mehrfach zu erklären (“Das ist doch die Frau vom Professor ...”). Mich persönlich störte auch noch jene Szene, wo Hachi im Winter unter einem stillgelegten Zug ein neues Zuhause findet und inmitten zufällig angesammeltem Stroh und “warmer” Ausleuchtung seinen Kopf auf die Eisenbahngleise bettet - wo man doch weiß, dass Metall im Winter die Temperatur ähnlich gut leitet wie im Sommer. Aber um Realismus ging es in diesem Film ohnehin nicht.
Während der Pressevorführung waren offenbar auch einige eigens organisierte Freunde von Akita-Hunden zugegen (die Hunde mussten draußen bleiben), und ausgehend davon, wie sich manche davon wie Fünfjährige gebärdeten (“Ist der aber süüüüß!”), dürfte der Film insbesondere Hundefreunde ansprechen. Für meinen Geschmack war einiges eher unerträglich überzuckert.