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2. Juli 2008
Thomas Vorwerk
für satt.org


Kung Fu Panda (R: Mark Osborne, John Stevenson)

Kung Fu Panda
(R: Mark Osborne,
John Stevenson)

USA 2008, Buch: Jonathan Aibel, Glenn Berger, Kamera: Yong Duk Jhun, Schnitt: Clare Knight [aka Clare De Chenu], Musik: John Powell, Hans Zimmer, Production Design: Raymond Zibach, Art Direction: Tang Kheng Heng, mit den Original- / deutschen Stimmen von Jack Black / Hape Kerkeling (Po), Dustin Hoffman / Gottfried John (Shifu), Ian McShane / Thomas Fritsch (Tai Lung), Angelina Jolie / Bettina Zimmermann (Tigress), Lucy Liu / Cosma Shiva Hagen (Viper), David Cross / Rald Schmitz (Crane), Jackie Chan / Stefan Gossler (Monkey), Seth Rogen / Tobias Kluckert (Mantis), Randall Duk Kim / Jochen Schröder (Oogway), James Hong / Lutz Mackensy (Mr. Ping [Po’s Father]), Dan Fogler / Gerald Schaale (Zeng), Michael Clarke Duncan / Tilo Schmitz (Commander Vachir), Wayne Knight / ? (Gang Boss), Kyle Gass / ? (KG Shaw), JR Reed / ? (JR Shaw), Mark Osborne / ? (Pig Patron), Laura Kightlinger / ? (Awed Ninja), Tanya Haden / ? (Smitten Bunny), Stephen Kearin / ? (Gong Pig / Grateful Bunny), John Stephenson / ? (Rhino Guard), Kent Osborne / ? (Pig Fan), Riley Osborne / ? (Baby Tai Lung), 92 Min., Kinostart: 3. Juli 2008

Die deutsche Urmel-Fortsetzung mag Kung Fu Panda dabei zuvorgekommen sein, einen der putzigen Bären als Animationsfigur einzusetzen, doch das penetrant auf süß getrimmte Pandamädchen Babu kann es mit dem fettleibigen Phlegmatiker Po, dessen Originalstimme Jack Black ein Paradebeispiel für type casting darstellt, keine zwei Minuten aufnehmen. Po, der von seinem ihm nicht besonders ähnlich sehenden Vater zum Nudelsuppenkoch ausgebildet wird (“Wir sind Nudel-Leute. Durch unsere Adern fließt Suppe.”), träumt lieber davon, zusammen mit den wie Popstars bekannten “Furious Five” (Tigress! Monkey! Viper! Crane! Mantis! Kauft die Action-Figuren!) als Kung Fu-Kämpfer berühmt zu werden - auch wenn diese Karriere wenig Aussicht auf Erfolg verspricht. Doch wie das Leben (oder das Drehbuch) manchmal so spielt, ist es dann ausgerechnet Po, der als vermeintlicher “Drachenkämpfer” derjenige sein soll, der den gefürchteten Schneetiger Tai Lung aufhalten soll - als wäre Verona Feldbusch die Rettung gegen Osama Bin Laden ...

Kung Fu Panda (R: Mark Osborne, John Stevenson) Kung Fu Panda (R: Mark Osborne, John Stevenson)
Bilder © Paramount Pictures

Während eindrucksvoll demonstriert wird, wie Tai Lung gegen tausend grießgrämige Wärter und ein ausbruchssicheres Gefängnis besteht, scheint Pos Ausbildung durch den nicht eben von seinen Fähigkeiten überzeugten Shifu (“Dieser Schwabbelpanda kann unmöglich die Lösung unseres Problems sein.”) ordentlich in die Hose zu gehen. Und die “Furious Five”, übrigens wenig begeistert über den Fanboy als Mitbewohner, scheinen auch wenig Erfolg zu haben, Tai Lung aufzuhalten. Doch dann entdeckt Shifu jene Motivation, die das Training doch noch voranbringen könnte: Pos unstillbaren Hunger. Und nach einem nur mit Stäbchen ausgetragenen Duell um einige Dumplings entwickelt Po schließlich unerwartete Superkräfte, die jedem, der mal Kung Fu Hustle gesehen hat (eine eindeutige Inspiration), einleuchten sollten.

Kung Fu Panda (R: Mark Osborne, John Stevenson) Kung Fu Panda (R: Mark Osborne, John Stevenson)

Nach einer traditionell animierten Intro und einer gag-geladenen ersten Stunde verliert Kung Fu Panda beim abschließenden Schlußkampf, der allzu sehr einer stromlinienförmigen Dramaturgie entspricht, einiges an Fahrt und Charme, doch innerhalb der Dreamworks-Animationen ist dieser Film immer noch guter Durchschnitt. Sauberer Spaß ohne zuviel Hintergedanken mit überzeugenden Figuren. Die deutsche Synchro nimmt sich trotz der üblichen Comedy-Stars angenehm zurück, auch wenn Hape Kerkeling halt einfach kein Jack Black ist (aber Dirk Bach wäre dennoch nicht die bessere Wahl gewesen).

Kung Fu Panda (R: Mark Osborne, John Stevenson) Kung Fu Panda (R: Mark Osborne, John Stevenson)