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28. Januar 2009
Thomas Vorwerk
für satt.org


  The Rocker (R: Peter Cattaneo)
The Rocker (R: Peter Cattaneo)
Fotos © 2008 Twentieth Century Fox
The Rocker (R: Peter Cattaneo)
The Rocker (R: Peter Cattaneo)


The Rocker
(R: Peter Cattaneo)

USA 2008, Buch: Maya Forbes, Wally Wolodarsky, Kamera: Anthony B. Richmond, Schnitt: Brad E. Wilhite, Musik: Chad Fisher, mit Rainn Wilson (Robert "Fish" Fishman), Christina Applegate (Kim), Teddy Geiger (Curtis), Josh Gad (Matt Gadman), Emma Stone (Amelia), Jeff Garlin (Stan), Jane Lynch (Lisa), Jason Sudeikis (David Marshall), Will Arnett (Lex), Howard Hesseman (Gator), Fred Armisen (Kerr), Bradley Cooper (Trash), 102 Min., Kinostart: 29. Januar 2009

The Rocker ist ein Film, der offensichtlich versucht, auf der Erfolgswelle der Rock-Komödien mit Jack Black (School of Rock, Tenacious D in The Pick of Destiny) mitzuschwimmen. Schon der Hauptdarsteller Rainn Wilson wirkt wie eine geringfügig unattraktivere und untalentiertere Version von Black, und die gesamte Handlung dreht sich natürlich auch wieder um die vermeintliche Karriere eines abgehalfterten Möchtegern-Musikers, diesmal nicht als Unterstützer von Viertklässlern, sondern als nerviges Anhängsel einer Jugendlichen-Band. Vielleicht hat man sogar gedacht, dass einige Personen aus dem Zielpublikum von School of Rock mittlerweile zum jugendlichen Zielpublikum dieses Films herangereift sind.

Darüber hinaus hat unser vermeintlicher “Held” natürlich auch einen “Love Interest” zur Seite gestellt bekommen, in der undankbaren Rolle einer Mutter darf Christina Applegate einige Pointen beitragen. Die Gruppendynamik der Jugendlichen ist immerhin noch ganz gelungen, auch wenn sich das unvermeidbare Liebespaar schon sehr früh abzeichnet, und beide Love Storys den Film eher in die Länge ziehen als zu seinem Gelingen beizutragen. Die meisten Gags hat man in den Vorbildern schon besser gesehen, doch der eigentliche Knackpunkt, der The Rocker meilenweit von School of Rock abrückt, ist die Musik: Wo School of Rock eine Nachhilfestunde in “klassischem” Hardrock war, und auch die Darbietungen der Kinder durchaus bemüht waren, legt man bei The Rocker die Messlatte so unerträglich tief, dass man sich nicht einmal entblödet, gegen Schluss The Final Countdown von Europe einzusetzen, einen Song, den wahrscheinlich nur Realschullehrerinnen und Zahnarztassistentinnen (und ich entschuldige mich an dieser Stelle an alle Vertreterinnen dieser Stände, die mehr Sachverstand beweisen) als “Hardrock” bezeichnen würden. Und mit dem Niedergang des musikalischen Materials feiert auch dieser Film, der halt ganz auf Musik aufbaut, seinen Niedergang.