- Bilanz eines Jahres -
Am 19. Juli 1819 wurde Gottfried Keller in Glattfelden im Kanton Zürich geboren, am 19. Juli 1893 erblickte Vladimir Majakowski in Bagdady in Georgien das Licht der Welt, und am 19. Juli 2000 gebaren alle3 in Berlin satt.org. Letzteres wurde gestern am 19. Juli 2001 standesgemäß im Kaffee Burger in der Torstraße in Berlin Mitte gefeiert! Die Party war wild und heftig, alle3 sind noch ziemlich verkatert, aber wer uns kennt, weiß, daß wir weder uns, noch andere schonen …Wie gesagt, der Abend war fulminant und sehr gut besucht, obwohl zwei Straßen weiter der Wiener Aktionskünstler
Flatz zeitgleich eine tote Kuh vom Himmel schmiß. Punkt zehn ging es los, Frank (Abi 92) erklomm die Bühne, begrüßte die Gäste und kündigte den ersten Programmpunkt an:
David Wagner aus Berlin. Der Schriftsteller und Heinrich-Mann-Preisträger las eine Kurzgeschichte und zwei kürzere Prosastücke vor, eine Brise Hochkultur wehte durch den Raum, das Publikum nahm es dankbar zur Kenntnis und applaudierte anschließend lautstark. Als Brückenschlag zum nächsten Programmpunkt spielte
DJ Satt aus Prag „So lebe ich“ von
Blumfeld, zahlreiche Gäste nutzen die Gelegenheit und versorgten sich an der Theke mit weiteren Rauschmitteln, denn nun war Frauenschwarm
Thomas Vorwerk an der Reihe.
Unser fleißigster Mitarbeiter, den Frank mit den Worten „der Mann ist schlimmer als Porno“ ankündigte, las mehrere Glossen und selbstverständlich Auszüge aus seinem 24-Stunden-Kultbuch „
HAMAIBSGW“ vor, die Herzen der lauschenden Frauen und Männer schmolzen dahin,
Thomas Vorwerks erste öffentliche Lesung war ein voller Erfolg.
DJ Satt spielte „Schmetterlinge“ von
Blümchen, die Bühne wurde umgebaut, denn nun sollte der
Auftritt der Blutjungen Dilettanten, d. h. die
BeeDees, also
Mr Clark und Die Stifter folgen.
Irrtümlich kündigte die
FAZ in den Berliner Seiten für den Abend nicht die
BeeDees, sondern die
BeeGees an, aber allein ein Pärchen verirrte sich in das
Kaffee Burger, um die einstigen Popheroen zu hören. Das Pärchen erkundigte sich am Eingang, wann die Band spiele und zu wie vielen sie auftreten werden, Torsten erklärte ihnen, daß die Gruppe in der Mitte des Programms loslegt und natürlich wie immer zu zweit auftritt, das Pärchen reagierte verdutzt und sagte, daß sie beim letzten Mal noch zu dritt gewesen wären.

Wie dem auch sei, die
BeeDees ließen sich davon nicht abbringen und begannen mit ihrer Show. Zu den Klängen von „St. Gerd“ („Ich nichts denken“) tauschten sie zunächst ihre Anzüge. Dann besangen sie „Frauen mit Fehler“ und „Kleine, dicke Frauen“ („mit Hut“). Anschließend betrieben sie Volksaufklärung und verrieten in ihrem Lied „Am Lagerfeuer“, was Waldschnepfen machen (- „sie quoxen“). Dann trugen sie ihre neue Single „Ich schenk dir mein Gehirn“ (Platz 63 in den aktuellen Charts) vor und verabschiedeten sich schlußendlich mit „Kinder, der Tod“, einer Coverversion des NDW-Klassikers. Das Publikum war begeistert und forderte Zugaben, wie immer kamen die BeeDees dem Wunsch nicht nach. Als Pausenmusik erklang nun das „Gingerbread Man Concentrate“ von den
Residents, und danach kündigte Frank den letzten Programmpunkt an:
Bdolf und
Hel im Doppelpack.
Der Berliner Ausnahmepoet
Hel begeisterte die Gäste mit seiner feingeschliffenen, unverkennbaren Lyrik, der Freiburger Sänger („Fleischlego“) und Autor
Bdolf las mehrere Kurzgeschichten und am Ende einen wahrlich seltsamen Zeitungsausschnitt vor. Während seiner Lesung küßte ihm Marc die Schuhe, denn
Bdolf ist quasi der Anlaß, warum der Abend so und nicht anders stattfand. Ursprünglich sollte die Party im Rahmen der diensttäglichen
Verbrecher Versammlung im
Kaffee Burger stattfinden, als „Imbiß im Imbiß“ sozusagen, doch da die Verbrecher
Bdolf nicht auftreten lassen wollten, entschloß sich
alle3 dazu, die Party selbst zu organisieren, ein, wie sich nun herausgestellt hat, weiser Entschluß. Nach der Lesung, die bedauerlicherweise ein wenig unter der schlechten Akustik (Schande über uns) litt, sollte eigentlich der Hamburger Weltstar
Jonny Glück auftreten, doch angesichts seines prallgefüllten Terminkalenders, mußte er leider einen Tag vorher absagen, ja, shit happens,
Jonny Glück! Egal, Frank bedankte sich zu den Klängen von „Can't help falling in love“ von
Elvis Presley bei den Auftretenden und unseren Helfern und gab sodann die Tanzfläche frei, yep!
DJ Satt aus Prag, der uns seine mp3-Files per eMail synchron übers Handy sendete, heizte dem Publikum ordentlich ein, er wäre wirklich glücklich gewesen, wenn er die gut gefüllte Tanzfläche gesehen hätte. Besonders beeindruckend waren die zahlreichen Stuhltänze des Berliner Schriftstellers
Peter Wawerzinek, ja, es war ein unvergeßlicher Abend! Bis um 4 Uhr morgens wurde getanzt, dann hatte die Bedienung des
Kaffee Burgers genug und drehte den Strom ab!
Bedanken möchte sich
alle3 ganz herzlich bei allen Auftretenden und unseren beiden lieben Helferinnen Gaby und Nicole an der Kasse, wow, ihr ward wirklich klasse!!!!
Desweiteren bei den tapferen Mitarbeitern des
Kaffee Burger und ganz besonders auch bei
Bert Papenfuß, mit dem wir alles so problemlos regeln konnten. Ein Dankeschön verdient auch
Ilhami Sevim, der den Auftritt der
BeeDees filmte, und
Ralph (Ralle) G. Schulz von den
e-workers. Dann möchten wir uns noch bei allen zahlenden Gästen bedanken (zehn Mark waren doch hoffentlich nicht zu viel???) und bei unseren Mitarbeitern, die so zahlreich gekommen sind.
alle3 hofft, daß alle Anwesenden viel Spaß hatten!!!
Bis zum nächsten Jahr!