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August 2004
Christina Mohr
für satt.org


Trashmonkeys:
The Maker

L’Age d’Or 2004

Trashmonkeys: The Maker
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Trashmonkeys: The Maker




The Trashmonkeys
Die Trashmonkeys sind:
Andreas Wolfinger (Gitarre, Gesang)
Gunnar Riedel (Schlagzeug)
Offer Stock (Orgel)
Daz Fralick (Bass)




Die letzten satt.org-Artikel zeigen es deutlich: der sixtiesorientierte und siebziger-punk-beeinflußte Garagesound erlebt eine neue Blüte, Bands wie The Hives, The 5.6.7.8's und viele andere rocken kleine Hallen und große Festivalbühnen, man trägt wieder Anzüge und schmale Schlipse, es darf mit Stil geschwitzt und getanzt werden.


Die Trashmonkeys aus Bremen sind nach zwei LPs für ACID JAZZ nun bei L’Age d’Or gelandet – das britische AJ-Label war in Geldnöten und konnte "The Maker" nicht produzieren. L’Age d’Or griff zu und seitdem freut sich das englisch-deutsche Quartett über die gut funktionierende Lado-Promomaschinerie. Freunden des Sixties-Garagenrock sind die Trashmonkeys schon seit einigen Jahren ein Begriff: als Support der Hellacopters, der Hives, Rocket from the Crypt und den Göttern des Psycho-Trash`n`Rolls, den Cramps erspielten sie sich einen Namen als umwerfende Liveband und erwarben sich unter anderem den Titel als legitime Nachfolger der legendären Sonics.

Die Trashmonkeys live:
14.8.04 Hamburg Landungsbrücken Welt Astra Tag
26.8.04 Wiesen "2 Days In A Week" Festival (Österreich)
3.9.04 Bremen MS Oceana Album Release Party
17.9.04 Braunschweig Kult-O-Mania
29.9.04 Wien Arena Club
30.9.04 Graz Orpheum
1.10.04 Berlin Uncle Sallys Festival
2.10.04 Wiesbaden Schlachthof
7.10.04 Düsseldorf Unique
8.10.04 Rüsselsheim Rind
9.10.04 Soest Sonic

"The Maker" beginnt furios mit "Song No. 1", und da die Trashmonkeys auch erklärte Blur-Fans sind, kann man den Titel durchaus als Hommage an die Britpopper verstehen. In allererster Linie fühlen sich die Trashmonkeys aber etwas älteren Bands von der Insel verbunden: Anleihen an die Faces etwa sind nicht zu überhören, zum Teil garniert mit Orgelklängen à la Doors, besonders gelungen bei dem Song "Cool Autumn Sun".

Als ich die Platte zum ersten Mal hörte, dachte ich bei Song Nummer sechs, Mann, die klingen ja wie die Kinks – der Blick aufs Cover verriet: "I Need You", words and music by Ray Davis … Sänger Andreas Wolfinger orientiert sich auch bei anderen Stücken durchaus an Davis‘ Gesangsstil, aber die Trashmonkeys beschränken sich nicht aufs pure Zitieren, sie zaubern tolle eigene Songs aus ihren Anzugärmeln; Titel wie "Innocent" oder "Wake up" haben das Zeug zu Partyklassikern.

Das "Trash" im Namen führt allerdings ein wenig in die Irre: Die Platte ist vollmundig und satt produziert, von Müll keine Spur, trash funktioniert hier nur als Code zur besseren Orientierung. Keinesfalls verpassen sollte man die not-so-Trash-monkeys live – bald auch in Eurer Gegend!