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Insbesondere eine Schülerin macht der neuen Lehrkraft das Leben zur Hölle: Betty Warren (Kirsten Dunst) hat bereits eine gute Partie gemacht und sieht nicht ein, daß sie während ihrer Flitterwochen die Vorlesungen besuchen soll - Darauf wurde auf Wellesley niemals beharrt. In gewisser Weise zählt die Eheschließung in Wellesley mehr als der eigentliche Abschluß. Kein Wunder also, daß selbst die talentiertesten Schülerinnen nicht darüber nachdenken, ob sie später Karriere machen können oder in Harvard oder Yale studieren - Der Lebenslauf als Hausfrau und Mutter, wie man sie aus den 50er Jahre-Werbungen kennt, ist vorprogrammiert. In dieser Atmosphäre erzählt Mike Newell (Four Weddings and a Funeral) von dem Versuch der Einbürgerung seiner Heldin, die sich selbst auch nicht so sicher ist, ob ihre Beziehungen nicht an ihrer Karriere scheitern. Unterstützt von jungen Darstellerinnen wie Kirsten Dunst (The Virgin Suicides, Spider-Man), Julia Stiles (bekannt aus modernen Shakespeare-Adaptionen wie O oder Ten Things I hate about you) und Maggie Gyllenhaal (zuletzt glorios als Secretary, aber schon seit der Waterland-Adaption ihres Vaters 1992 im Geschäft) wird aus dem Film eine Art weibliche Version von Peter Weirs Dead Poet’s Society, man wartet fast darauf, daß mal irgendjemand „Katherine, my Katherine“ ruft. Doch dafür nimmt sich der Film eine Spur zu ernst, nicht einmal die Reaktion von Marcia Gay Harden auf ein Jackson Pollock-Gemälde gönnt man dem Zuschauer, und eine der nettesten Überraschungen ist neben des Gastauftritts von Tori Amos die Rolle von Juliet Stevenson (Die Mutter in Bend it like Beckham) als verhalten angedeutete Lesbe. Der Film plätschert ganz nett vor sich hin, Fans der vier Hauptdarstellerinnen kommen durchaus auf ihre Kosten, und auch das die Tränendrüsen strapazierende Finale verzeiht man (immerhin keine verlogene Rede in der Aula), denn der Nachspann gibt dem Ganzen in Dogville-Manier noch mal einen Twist und zeigt Werbeaufnahmen aus den 50ern, untermalt mit einem Song von Elton John (Hollywood scheint das schwule Publikum entdeckt zu haben, Doris Day und Barbra Streisand tragen auch zu dem Soundtrack bei), die schließlich durch einen gewissen Knalleffekt satirisch hinterfragt werden. Derlei hat man leider während des Films oft vermisst, was durchaus auch an den allzu routinierten, aber etwas anspruchslosen Drehbuchautoren liegen könnte (Mighty Joe Young, Planet of the Apes, Ein Concierge zum Verlieben). |
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