Cinemania 33:
Berlinale Digestif
[Alle Rezensionen von Thomas Vorwerk]
Montag kommen die Fenster
(Ulrich Köhler, Forum)
Deutschland 2006, Buch: Ulrich Köhler, Kamera: Patrick Orth, Schnitt: Kathrine Granlund, mit Isabelle Menke (Nina), Hans-Jochen Wagner (Frieder), Ilie Nastase (David Ionescu) Amber Bogard (Charlotte), Trystan Wyn Pütter (Christoph), Elisa Seydel (Nathalie), Ursula Rennecke (Maria), Rudi Berger (Schiedsrichter), Ingo Haab (Frank), 88 Min., Kinostart: 26. Oktober 2006 Eine Kleinfamilie zieht in das neue Eigenheim. Der Vater Frieder legt Fliesen, die Tochter Charlotte spielt, und die Mutter Nina, eine Ärztin, die sich gerade ein paar Tage Urlaub genommen hat, bricht aus dieser halbfertigen Idylle aus und verschwindet ohne eine Nachricht. Schon einige Tage zuvor hätte sie aus dem Kindergarten am liebsten ein anderes Kind mitgenommen, die Bindung zu Mann und Kind ist plötzlich verschwunden, sie fährt ziellos mit dem Auto durch die Gegend, bis sie ihren jüngeren Bruder und dessen Freundin im Ferienhaus der Eltern besucht, doch auch hier hält es sie nicht lange. Dann trifft sie irgendwo im Mittelgebirge einen ehemaligen Tennisstar, findet aber auch bei diesem nichts, was ihr nicht auch ihr Mann geben könnte, und so kehrt sie langsam in die alte Welt zurück.
Ulrich Köhlers zweiter Film nach
Bungalow reiht sich ein zwischen Filmen wie
Milchwald oder
Unter dem Eis, wo sich auch junge, offenbar überforderte Frauen von der Familie oder gar der Realität zu verabschieden versuchen. Wenn Nina zurückkehrt, kann sie die Uhr nicht zurückstellen, der Film kulminiert in einer trostlosen Sexszene, die in ihrer Drastik (gerade in Relation zum Rest des Films) überrascht und viele Zuschauer schockiert. „Langweile ich dich eigentlich?“ - „Ja.“ Ein wahres Wort, gelassen ausgesprochen. Frieder hat sich während Ninas Abwesenheit zwar auch mal an eine Exfreundin gewandt (die praktischerweise auch die Kindergärtnerin ist), doch der Film dreht sich weniger um alte oder neue Lieben, sondern mehr darum, daß die Seifenblase der „heilen Welt“ plötzlich zerplatzen könnte. Wie die neuen Fenster passt plötzlich alles nicht mehr, die Menschen sind inkompatibel, wenn sie sich nicht damit abmühen, kompatibel zu sein, und als Ärztin muss sich Nina vielleicht schon zu oft abmühen, um dann im „Urlaub“ auch noch Kindererziehung und Tapezieren behelligt zu werden.
Meine Beschreibung des Films mag nüchtern und hoffnungslos klingen, doch es gelingt Autor und Regisseur Köhler eben vorzüglich, diese Atmosphäre dem Zuschauer nahe zu bringen, und nicht nur zu bewirken, daß er (oder sie) sich verständnislos abwendet und Nina als „blöde Kuh“ abtut. Gerade dadurch, daß man sich selbst ein wenig in Nina wiederfindet, entwickelt
Montag kommen die Fenster eine Wahrhaftigkeit, die selbst den (ansonsten großartigen) Vergleichsfilmen
Milchwald und
Unter dem Eis manchmal fehlt.
Der freie Wille
(Matthias Glasner, Wettbewerb)
Deutschland 2006, Buch: Matthias Glasner, Jürgen Vogel, Judith Angerbauer, Kamera: Matthias Glasner, Schnitt: Mona Bräuer, Julia Wiedwald, mit Jürgen Vogel (Theo), Sabine Timoteo (Nettie), Manfred Zapatka (Claus Engelbrecht), André Hennicke (Sascha), Judith Engel (Anja Schattschneider), Anna Brass (Frau in den Dünen), Maya Bothe (Frau im Hinterhof), Anna de Carlo (Kellnerin), Anne-Kathrin Golinsky (Kaufhausverkäuferin), Frank Wickermann (Michael), 163 Min., Kinostart: 24. August 2006 Der freie Wille beginnt mit einer Schocksequenz: Theo (Jürgen Vogel mit einigen angefressenen Kilos) lauert in einem hässlichen Trainingsanzug am Strand Frauen auf, findet schließlich ein Opfer, und vergewaltigt dieses in brutaler Manier. Schon früh wird hier klargemacht, daß es nicht nur um eine Befriedigung auf Kosten anderer geht, sondern hier regelrecht ein Hass auf Frauen ausgelebt wird.
Neun Jahre später kommt Theo aus dem Knast in den freien Vollzug, in eine Männer-WG, in der sein „Problem“ kein Einzelfall ist. Durch tägliches Krafttraining (wie Daniel Brühl scheint auch Vogel Robert De Niro nachzueifern) wirkt er nun noch gefährlicher, doch vor allem erleben wir ihn nun als Opfer seines eigenen Triebes. Theo geht den Frauen aus dem Weg. Selbst die freundliche Kellnerin in der nahen Pizzeria kann ihn in regelrechte Angstzustände versetzen. Masturbation vor dem Fernseher kann den Trieb noch mal besänftigen, aber Theo ist ein „Accident waiting to happen“, wie man so schön sagt.
Auf der Arbeitsstelle lernt er nun Nettie (Sabine Timoteo), die Tochter des Chefs kennen. Die Geschichte Netties wurde komplett von der Co-Autorin Judith Angerbauer erdacht, im Film bleibt hierbei einiges unklar und nur angerissen, insbesondere Netties Verhältnis zu ihrem Vater (Manfred Zapatka), von dem sie sich erst nach 27 Jahren losreißen konnte, und unter dem sie zumindest psychisch gelitten zu haben scheint. Über unmissverständliche Absagen und nicht eben zärtliches Kampfsporttraining entwickelt sich zwischen den illusionslosen Feindbildern eine vorsichtige Annäherung, die der Keim einer großen Liebe sein könnte.
In 163 manchmal quälenden, aber niemals langweiligen Minuten erzählt Regisseur Matthias Glasner (der auch die Kameraführung beisteuerte) die Geschichte eines Neubeginns, Theos und Netties aussichtslos erscheinenden Kampf für den titelgebenden freien Willen. Trotz einiger Szenen, die zunächst ärgerlich erscheinen, überzeugt der Film - gerade durch seine Kompromisslosigkeit und Authentizität. Co-Autor und Produzent Jürgen Vogel bekam dafür bei der Berlinale den wohl noch am ehesten nachzuvollziehenden Bären für einen deutschen Schauspieler - eine Figur, die nicht nur Frauen zu hassen lieben lernen werden …
Slumming
(Michael Glawogger, Wettbewerb)
Österreich / Schweiz 2006, Buch: Michael Glawogger, Mitarbeit: Barbara Albert, Kamera: Martin Gschlacht, Schnitt: Christof Schertenleib, Musik: Peter von Siebenthal, Daniel Jakob, Till Wyler, Walter W. Cikan, mit Paulus Manker (Kallmann), August Diehl (Sebastian), Michael Ostrowski (Alex), Pia Hierzegger (Pia), Maria Bill (Herta), Martina Zinner (Marianne), Brigitte Kren (Sonja), Loretta Pflaum (Hippiemädchen), Martina Poel (Krista), Andreas Kiendl (Andreas), Petra Bernhardt (Rothaariges Mädchen), Kathrin Resetarits (Elegante Frau), 100 Min. Sebastian (August Diehl) macht sich gerne einen Spaß auf Kosten anderer. Zusammen mit seinem Bekannten Alex (Michael Ostrowski) gabelt er etwa im Internet Frauen auf, mit denen die beiden sich alternierend in heruntergekommenen Wiener Kneipen und Kaffehäusern treffen, um ihnen Lügengeschichten aufzutischen oder beispielsweise mit der im Handy eingebauten Kamera unter dem Tisch einen Blick auf die Schlüpfer zu werfen. „Slumming“ nennen sie diesen Zeitvertrieb, der seinen Höhepunkt findet, wenn sie den aufdringlichen Penner Kallmann (Paulus Manker) in einem Moment berauschter Bewusstlosigkeit von einer Parkbank aufsammeln und ihn irgendwo in Tschechien auf einer ähnlichen Bank wieder absetzen.
An dieser Stelle splittet sich der Film und wir erleben einerseits die Versuche des völlig verdutzten Kallmann, wieder nach Hause zu kommen, andererseits hat Sebastian in seiner letzten Eroberung, der Grundschullehrerin Pia, nun jemanden gefunden, mit dem eine richtige Beziehung sogar möglich wäre. Doch auch Pia setzt nun alles daran, Kallmann, der in einem früheren Leben mal ein Literat war (und deshalb seine Mitmenschen bis vor kurzem in der U-Bahn mit seinen Gedichten quält), zu retten.
Ähnlich wie in seinen Dokumentarfilmen
MegaCities oder
Workingman’s Death behält Regisseur Michael Glawogger auch in seinem Spielfilmdebüt eine teilweise episodische und multinationale Sicht auf die Dinge (in der Schlußszene wird sogar ein richtiger Slum besucht). Barbara Albert, deren Mitwirkung bei Grbavica meines Erachtens nicht so glücklich war, zeigt in diesem Film, bei dem sie Co-Autorin war, wieder ihr Faible für skurrile Ideen (die Gartenzwerge) und der Einsatz von auffälligen
Match-Cuts (die Maria) unterstützt meine nach
Böse Zellen formulierte These, daß sie ein großer Fan von Alan Moore ist.
Slumming ist sowohl unterhaltsam (Albert) als auch an die soziale Gerechtigkeit appelierend (Glawogger) und lebt vor allem von seinen Hauptdarstellern August Diehl (meine Sitznachbarin fand ihn nie so erotisch wie in diesem Film) und Paulus Manker, dessen fast an HipHop erinnernde wienerischen Kauderwelsch-Tiraden eine Faszination ausüben, die ich im Zusammenhang mit diesem Dialekt nie zuvor verspürt habe.
Drømmen
(Niels Arden Oplev, Kinderfilmfest)
Int. Titel: We Shall Overcome, Dt. Titel: Der Traum, Dänemark / Großbritannien 2005, Buch: Niels Arden Oplev, Steen Bille, Kamera: Lars Vestergaard, Schnitt: Søren B. Ebbe, Musik: Jacob Groth, Art Direction Søren Skjær, mit Janus Dissing Rathke (Frits), Steen Stig Lommer (Lehrer Olsen), Bent Mejding (Lindum-Svendsen), Anders W. Berthelsen (Freddie Svalve) Jens Jørn Spottag (Peder), Anne-Grethe Bjarup Riis (Stine), Peter Hesse Overgaard (Erling), Sarah Juel Werner (Iben), Joy-Maria Frederiksen (Ibens Mutter), Elin Reimer (Oma), Gyrd Løfqvist (Opa), Lasse Borg (Søren), 105 Min. Von der Kinderjury mit dem gläsernen Bären ausgezeichnet, ist
Drømmen (Der Traum) nur auf den ersten Blick „einfacher“ als
Maximo Oliveros blüht auf, der von den Kindern nur mit einer „lobenden Erwähnung“ bedacht wurde (und den Preis der internationalen „Erwachsenen“-Jury sowie den Langfilm-Teddy verliehen bekam).
Das Setting in Schule und Familie, der Kampf gegen einen übermächtigen reaktionären Lehrer - alles bekannte Elemente, doch der Regisseur sieht seinen durchaus autobiographisch geprägten Film nicht als Kinderfilm, sondern als einen Film
über Kinder, der eigentlich für Erwachsene gedacht ist. Kindliche Zuschauer können mit dem Dänemark von 1969, den Reden von Martin Luther King oder einem „Hippie“-Lehrer womöglich wenig anfangen, und auch das Problem der vermeintlichen „Geisteskrankheit“ des Vaters der Hauptfigur könnte einige überfordern. Doch
We Shall Overcome, wie der Film mit internationalem Titel heißt (einem allzu platten Slogan, der dem Film nicht gerecht wird), funktioniert auch, wenn man nicht
alle zeitgeschichtlichen Anspielungen versteht, vorzüglich, wie die Begeisterung des jungen Publikums nur allzu klar zeigte.
Obwohl man den Film in seine Einzelteile zerlegen könnte, die man alle schon irgendwo anders erlebt und gesehen hat, überzeugt
Drømmen gerade durch seine stimmige Geschlossenheit, man merkt, wie der Regisseur und Autor, der schon vor seinem Debütfilm am Konzept von
Drømmen (seinem mittlerweile dritten Langfilm) pfriemelte, es geschafft hat, scheinbar sehr separate Themen zu einem „wie aus einem Guß“ erscheinenden Ganzen zusammenzufügen.
Der 13jährige Frits entdeckt im Jahre 1969 über den neuen Fernseher nicht Kinderprogramm und Zerstreuung, sondern sein politisches Bewusstsein, weshalb er sich fortan „Martin“ nennt und sich mit seinem Geschichtslehrer anlegt, der eine geschönte Version des Sklavenhandels in Dänemark propagiert. Martin rebelliert, und lernt dabei auf manchmal schmerzvolle Weise, wie die Obrigkeit darauf routiniert reagiert. Doch - ohne zuviel verraten zu wollen - der internationale Titel
We Shall Overcome bleibt kein leeres Versprechen.
Container
(Lukas Moodysson, Panorama)
Schweden 2006, Buch: Lukas Moodysson, Kamera: Lukas Moodysson, Jesper Kurlandsky, Schnitt: Lukas Moodysson, Jesper Kurlandsky, Andreas Nilsson, Musik: Erik Holmquist, Jesper Kurlandsky, mit Peter Lorentzon (Man), Mariha Åberg (Woman), Jena Malone (Voice), 74 Min. Bereits bei seinem vorletzten Film
Hole in my Heart (den selbst Jörg Buttgereit als „schmuddelig“ bezeichnet) schien Lukas Moodysson es sich vorgenommen zu haben, möglichst vielen Zuschauern vor den Kopf zu stoßen. Mit
Container hat er dieses Anliegen wohl wiederholt. Ein Experimentalfilm von 74 Minuten Länge, in schwarz-weiß, eigentlich stumm, aber von einer gesprochenen Tonspur begleitet (in der internationalen Version Jena Malone), die zunächst erklärend wirkt, dann aber oft auch am „Geschehen“ vorbeiredet. Selten hat man einen Film gesehen, den soviele Zuschauer während der Vorstellung verlassen haben. Und wohlgemerkt, die meisten hatten eine ungefähre Vorstellung davon, was sie erwartet …
Ein dicklicher Mann (Peter Lorentzon) zieht Frauenklamotten an. Dazu die Stimme: „If I was a boy, I’d fuck Paris Hilton. But then I’m not a boy. I am a woman, which is not the same as being gay …“ Selbst das spezifische Panorama-Publikum mit Affinität für Transgender-Themen wird hiermit wenig anfangen können. „I don’t wanna be locked up in this disgusting body anymore.“ Und da - zwischendurch sieht man statt des Mannes eine doch eher anmutige Tänzerin, die hin und wieder auch dieselben Kleidungsstücke trägt. Doch immer in diesem Film, wenn man sich fast einbildet, zu verstehen, worum es geht, kommt ein Bruch. Was ein ganz seltsames (und für mir persönlich in gewisser Weise auch positives) Erlebnis ist. Beispielsweise beharrt die den Film begleitende Stimme plötzlich darauf, Jena Malone zu sein (Würde das jetzt eigentlich ausschließen, daß man die innere Stimme des Mannes / der Frau gehört hat?).
Dann geht es im „Begleittext“ um
celebrities wie Britney Spears, um Paparazzi und Jesus und Maria, während die gezeigten Personen sich in einer Art Müllhalde sehr seltsam verhalten. Requisiten wie eine Gasmaske, eine Kinderpuppe und ein Porzellanhund werden in das Spiel mit einbezogen, aufgestapelte Bettlaken und Matratzen erinnern zumindest mich an Auschwitz-Opfer, während es dann irgendwie um Tschernobyl geht.
Nach dem Film tritt Lukas Moodysson mit seinen zwei Darstellern auf, und wer ihn einige Tage später bei der Vorführung von
Fucking Amal sieht, wird nicht umhinkommen, zu bemerken, daß er für
Container besonders extravagante Kleidung trägt (u. a. auffällige Gamaschen), während er bei seinem früheren Film ganz „normal“ aussieht und von Erfahrungen mit dem Reisebüro des durch ihn eine gewisse Berühmtheit erreichten Ortes berichtet. Bei
Container erzählt er von den Dreharbeiten, davon, wie er auf Jena Malone gekommen ist, und daß er
nicht stolz darauf ist, wieviele Zuschauer das Kino verlassen haben. Wenn
Container sein Versuch gewesen wäre, einen unterhaltsamen Film zu drehen, so Moodysson, wäre er wohl der schlechteste Regisseur der Welt. Dann kommen auch noch die Darsteller zu Wort und wirken mindestens so verwirrt durch den Film wie der Zuschauer. „Lukas sagte halt, mach dieses und jenes, und dann haben wir es gemacht. Viel darüber nachgedacht haben wir nicht …“
Soviel Verwirrung ist wohl auch Methode, und zumindest kann man sagen, daß
Container ein ganz besonderes Seherlebnis war. Und falls man den Film nochmal sieht, gehen einem womöglich ganz andere Dinge durch den Kopf. Ich wünsche mir dennoch, daß Moodysson mal wieder ganz normale Filme macht. Mit einer Handlung und so …
Fyra veckor i Juni
(Henry Meyer, 14plus)
Int. Titel: Four Weeks in June, Schweden 2005, Buch: Henry Meyer, Kamera: Håkan Holmberg, Schnitt: Tomas Täng, Musik: Johan Söderqvist, mit Tuva Novotny (Sandra), Ghita Nørby (Lilly), Lukacz Garlicki (Marek), Jessica Zandén (Rebecka), Sissela Kyle (Inga) Nina Wähä (Maria), Anja Lundqvist (Helene), Leonard Terfeldt (Johan), 100 Min. Tuva Novotny ist mir mal in schwedischen Filmen wie
Jalla! Jalla! (2000) und
Den osynlige (The Invisible, 2002) positiv aufgefallen. Inzwischen dreht sie auch internationale Produktionen wie
The Stratosphere Girl (um die Bordellbesetzung international zu halten) oder
Stoned (wahrscheinlich als Groupie - habe ich nicht gesehen), hat aber meines Erachtens von ihrem ursprünglichen Charme einiges verloren (oder vielleicht hatten es mir nur die Rollen in ihren frühen Filmen mehr angetan).
In diesem 14plus-Beitrag spielt sie die Hauptrolle, die junge Sandra, die nach einigen enttäuschenden und schmerzhaften Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht ihre ganz eigenen Bewältigungsstrategien entwickelt hat. Diese landet in einem eher baufälligen Haus, und freundet sich mit der sehr viel älteren Lilly (Ghita Nørby, spielte unter anderem in beiden Staffeln von Lars von Triers
Riget / Kingdom) an, mit der sie auf den ersten Blick nur die gleiche Kleider und Hutgröße verbindet. Doch auch Lilly hat schmerzhafte Erfahrungen gemacht, und - wie das in Filmen so ist (manchmal allerdings auch im Leben) - beide lernen voneinander. Damit der Film nicht in die
Grüne Tomaten-Schublade abdriftet, sondern auch für ein junges Publikum interessant bleibt, gibt es dann noch Marek (Lukacz Garlicki), einen polnischen Arbeiter, der bei den Instandsetzungsarbeiten des alten Hauses involviert ist. Obwohl auch Marek einige Geheimnisse hat, ist er die Person, die Sandra wieder neuen Mut für die Liebe fassen lässt.
Obwohl die Figurenkonstellation nicht völlig innovativ ist, funktioniert der Film über das gut ausgearbeitete Drehbuch und die Chemie zwischen den Darstellern.
Coming soon in Cinemania 34 (Kinostart Juli / August 2006):Rezensionen zu aktuellen Kinostarts wie:
Ab durch die Hecke, Esmas Geheimnis - Grbavica, Das Mädchen aus dem Wasser, Miami Vice, Open Water 2, Ein perfekter Platz, The Piano Tuner of Earthquakes, Wie sehr liebst du mich? …