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Bildmaterial © 2010 Sony Pictures Releasing GmbH
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Die etwas
anderen Cops
(R: Adam McKay)
Originaltitel: The Other Guys, USA 2010, Buch: Adam McKay, Chris Henchy, Kamera: Oliver Wood, Schnitt: Brent White, Musik: Jon Brion, mit Will Ferrell (Allen Gamble), Mark Wahlberg (Terry Hoitz), Michael Keaton (Captain Gene Mauch), Eva Mendes (Dr. Sheila Gamble), Steve Coogan (David Ershon), Samuel L. Jackson (P. K. Highsmith), Dwayne Johnson (Christopher Danson), Damon Wayans Jr. (Fosse), Bobby Cannavale (Jimmy), Adam McKay (Dirty Mike), Josef Sommer (D. A. Radford), Anne Heche (Pamela Boardman), Derek Jeter (Himself), Brooke Shields, Rosie Perez (Herselves), David Gideon (Bürgermeister), Ice-T (Erzähler), Kinostart: 14. Oktober 2010, 107 Min.
Den bei der Kritik größtenteils durchgefallenen Step Brothers habe ich verpasst, aber ansonsten finde ich, dass Regisseur Adam McKay aus Darsteller Will Ferrell weitaus mehr »herausholt« als viele seiner bekannteren Berufskollegen. Filme wie Anchorman oder Talladega Nights sind keine Meisterwerke, aber für Freunde des speziellen Humors Ferrells sind sie Kult (vom Bonusmaterial der DVDs gar nicht zu sprechen), während rein filmisch überzeugendere Werke wie Stranger than Fiction oder Melinda and Melinda (zugegeben, viel mehr gibt es da auch gar nicht ...) einfach einen Großteil der Ferrell gegebenen Fähigkeiten, dem Zuschauer die Cola aus der Nase spritzen zu lassen, wortwörtlich verschenken.
The Other Guys ist kurz gesagt die amerikanische Version von Hot Fuzz. Während dort der Super-Cop Simon Pegg in die Provinz gejagt wird, und sich mit dem eher phlegmatischen Nick Frost zusammenraufen muss, gibt es bei The Other Guys mit Samuel L. Jackson und Dwayne (The Rock) Johnson zwei waschechte Alphamännchen, deren Lücke im Polizeiapparat ausgerechnet die Beta ... nein, eher Epsilon-Waschlappen Will Ferrell und Mark Wahlberg ersetzen sollen.
Über die Leistung von Mark Wahlberg kann man gespaltener Meinung sein, aber Will Ferrell geht mal wieder in seiner Rolle auf. Textzeilen wie »I'm a peacock, you gotta let me fly« beweisen zwar, dass das Ferrell-Universum durchaus überschaubar ist (oder wer muss dabei nicht an Blades of Glory denken?), aber es ist ja nichts schlimmes daran, wenn man seine künstlerische Nische gefunden hat und sich dort wiederholt produziert und dabei perfektioniert.
Gerade im Vergleich zu Hot Fuzz muss man allerdings sagen, dass die Action-Regie und im Zusammenhang damit die Montage teilweise unterirdisch ist. Wenn man Bruckheimer- oder Bay-Filme parodieren will, sollte man sich zumindest mit ihnen messen können.
Aber wenn man darüber hinwegsehen kann, gibt es in der Humor-Sektion umso mehr gelungenes. Das Geplänkel über die Little River Band, Steve Coogan (immerhin auch kurz in Hot Fuzz zu sehen) als Bösewicht, Michael Keaton als Vorgesetzter in hervorragender Spiellaune, ein sehr putziger Subplot über Eva Mendes als Ferrells wenig geschätzte Ehefrau, und jede Menge Macho-Sprüche wie »Shake your dicks, the pissing contest is over.«
Apropos »Dicks«: Die Untertitel des Films sind teilweise sehr gelungen, man kann nur hoffen, dass die Synchronisation darauf rekurriert (was unwahrscheinlich ist). Wer aus »honey dick« »Honigschwengel« und aus »sugar balls« »Sahnesteif« macht, weiß, wovon er oder sie redet.