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18. Juni 2011
Thomas Vorwerk
für satt.org


  Kung Fu Panda 2 (Jennifer Yuh Nelson)
Kung Fu Panda 2 (Jennifer Yuh Nelson)
Bildmaterial © Paramount Pictures
Kung Fu Panda 2 (Jennifer Yuh Nelson)
Kung Fu Panda 2 (Jennifer Yuh Nelson)
Kung Fu Panda 2 (Jennifer Yuh Nelson)
Kung Fu Panda 2 (Jennifer Yuh Nelson)


Kung Fu Panda 2
(Jennifer Yuh Nelson)

USA 2011, Buch: Jonathan Aibel, Glenn Berger, mit den Originalstimmen von Jack Black (Po), Angelina Jolie (Tigress), Jackie Chan (Monkey), David Cross (Crane), Seth Rogen (Mantis), Lucy Liu (Viper), Gary Oldman (Lord Shen), Dustin Hoffman (Shifu), James Hong (Mr. Ping), Michelle Yeoh (The Soothsayer), Dennis Haysbert (Master Oxen), Jean-Claude van Damme (Master Croc), Victor Garber (Master Thundering Rhino), 90 Min., Start: 16. Juni 2011

Die Existenz eines Sequels hängt eigentlich nur von einem Faktor ab: dem Erfolg. Meistens dem Erfolg des ersten Films, in einzelnen Fällen auch dem Erfolg eines Franchise oder der (mitunter in einem anderen Medium verwendeten) Figuren. Wer dieses Detail aus den Augen verliert, könnte auf die wahnwitzige Idee kommen, dass es zu Titanic oder Casablanca nur deshalb kein Sequel gibt, weil dieses entweder absurd wäre oder den Originalfilm durch den Fleischwolf drehen würde. Ich bin mir sicher, dass man insbesondere heutzutage immer ein Sequel heraushauen wird, wenn es nur ausreichend Einnahmen verspricht.

Gerade im Bereich des Animationsfilms ist es hierbei auch keineswegs entscheidend, ob der Originalfilm gelungen war oder die Figuren besonders erinnerungswürdig. Und wenn es Sequels zu Ice Age, Madagascar, Mulan und Open Season gibt, warum dann nicht auch zu Kung Fu Panda? Das Original war erfolgreich, damit sind bereits alle Kriterien erfüllt.

Wie dünn die Nudelsuppe namens Kung Fu Panda war, erkennt man besonders, wenn man einen neuen Aufguss davon macht und kaum neue Zutaten dazugibt. Im Originalfilm ging es ja unter anderem darum, wie der dickliche Po die Kunst des Kung Fu erlernt. In KFP2 ist er nun mehr oder weniger der selbe Tolpatsch, immer unterstützt durch die »Furious Five«, und er soll sich nun neue Fähigkeiten antrainieren und nebenbei einen bösen Pfau bekämpfen, der mit einer gigantischen Waffe, »die Feuer atmet und Metall spuckt«, das Land unterdrücken will.

Kurz zusammengefasst ist KFP2 vor allem ein Actionfilm östlicher Machart, Konsultant Guillermo del Toro hat womöglich so viele Eastern wie Tarantino gesehen, und die Muster solcher Filme werden hier mehr wiedergekäut als wie im ersten Film parodiert. Gary Oldman spricht den neuen Bösewicht Lord Chen, als neue Kung-Fu-Meister tauchen Jean-Claude Van Damme als Krokodil oder Dennis Haysbert als Ochse auf. Die etablierten Figuren werden zu Stichwortgebern degradiert, einzig Pos vermeintlicher »Vater« Mr. Ping bekommt einen etwas größeren Subplot, der sich aber so subtil und überraschend heranpirscht wie ein asthmatischer Monstertruck (inkl. traumatischer Flashbacks, die mysteriös erscheinen sollen, aber einfach nur langweilen).

Es gibt ein paar nette Animationsmomente, die man aber ähnlich schon im ersten Film sah, ein paar Gags, für die es sich aber nicht lohnt, ins Kino zu gehen, und natürlich kann man das Ganze auch in 3D schauen, um mehr Geld auszugeben.

Wer das Pech hat, von Kindern erpresst zu werden, die den Film sehen wollen, sollte stattdessen zu Arrietty gehen. Der ist wahrscheinlich noch beim dritten Schauen spannender als KFP2 beim ersten Mal.