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Das Projekt Brot Zeit beschäftigt sich mit dem alltäglichsten
Nahrungsmittel des Menschen. Das mit hohen symbolischen Werten
aufgeladene Thema Brot wird performativ und kulinarisch verwendet
und eingesetzt. Die daraus resultierende Existensnähe ist
Inhalt des gesammten Projektes. Brot und Zeit sind Grundformen
des Lebens, die auf alle alltäglichen und gesellschaftlichen
Bereiche Einfluß nehmen. Brot ist in allen Kulturen verständlich. Kommunikation und Verständigung sind wichtige Bestandteile
des Projektes. Es wird versucht eine eigene Sprache zu finden.
Brot als Sprache, als Medium der Verständigung, Kommunikationsmittel. Dies wird auch durch das in der Galerie servierte Brot-Menue unterstrichen.
Hier ist auch Raum gegeben um sich über die unterschiedlichsten
Ansätze gesellschaftlichen, politischen, kirchlichen, moralischen
und soziologischen Hungers auszutauschen und zu diskutieren. Vergänglichkeit
und Energiegewinn sind unter anderem Attribute die beide, Performance
als auch Brot, in sich vereinen. |
Michael Walter das potemkinsche Brot 3x30 Minuten
30 Minuten ein an die Wand genageltes Brot im Stehen betrachten.
Pause.
30 Minuten ein auf dem Tisch liegendes Brot im Sitzen betrachten.
Pause.
30 Minuten ein von der Decke gehängtes Brot im Liegen betrachten.
Der Abstand vom Brot zur handelnden Person ist jeweils so gewählt,
das jenes gerade nicht mit den Händen erreicht werden kann. |
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Steffi Wurster wo es lang geht? 15 Minuten
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Ertrinken:
Ein Laib Brot wird auf ein Glas mit Milch projiziert.
Ich trinke die Milch Schluck für Schluck aus. Auf dem leeren
Glas verliert sich das Bild.
Kreuzstrich:
Mit einer Nähmaschine nähe ich Knäckebrotscheiben in zuvor ausgerissene Bibelseiten ein.
Einschnitt:
Ein mit Blut gefülltes Brot. Ein Schnitt.
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Irina Thormann o.T. 45 Minuten
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Ich setze mich nackt auf einen Hocker, in meinen Armen eine große
Menge Hefeteig. Ich versuche den Teig zu halten. Der Teig bewegt sich durch seine Schwere und geht durch meine Körperwärme weiter auf.
Um die Menge in meinen Armen zu halten fasse ich den Teig von Zeit zu Zeit neu.
Ich beginne den Teig über meinen Körper zu ziehen. Ich ziehe ihn soweit es der Teig und mein Bewegungsraum zulassen.
In der soweit getriebenen Teigkleidung verlasse ich den Ort. |
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Ingolf Keiner FRSSSCHSS 15 Minuten
Zwei Brotlaibe liegen schulterbreit auf dem Boden. Ich nehme sie
auf und singe mit hoher Stimme den Vokal »A«.
Mit Schwung erschlage ich ihn an der Wand. Ähnlich wird auch
mit den anderen Vokalen verfahren. Nun spreche ich nur noch mittels Konsonanten: Die Brote werden an Mund und Steißbein gehalten: »FRSSSCHSS«
Ein Brot wird an die Milz gedrückt, das andere schnell darauf
geklopft: »NSTNKT« Die Brote werden in den Armen verschränkt an die Leber gepreßt:
»NTTN« Die Brote werden als Horn vor die Stirn gehalten: »MMGNTN« Die Brote werden im Scheitelbereich bewegt: »NSPRTN« Zuletzt wird das eine Brot zwischen die Knie geklemmt, das andere
vor dem Bauch mit beiden Händen aufgebrochen. Ich höhle
es aus, werfe den Inhalt auf die umstehenden Zuschauer, wärend
ich fortwärend »uz stieg uz eiretam uz stieg«
rufe. Ich lege die Brote an ihren Platz zurück. |
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Anja Ibsch ideal 15 Minuten
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un coup de dés jamais n`abolira le hazard Text von Mallarmé: ein Würfelwurf wird niemals den Zufall abschaffen oder ein
Wurf Gottes wird niemals den Zufall abschaffen oder der Zufall
wird niemals den Zufall abschaffen "die einzige Zahl die nicht kann eine andere sein“ (magische
Idealziffer) "doch es war der Zahl Einfall es wäre der Zufall" "alles Denkens Entwurf ein Würfelwurf" Material: ein Leib Brot, Weinflasche, Würfel, Diktafon Aspekt Brot und Wein: der Wein ist die Göttliche Extase das Brot ist die sichtbare Manifestation des Geistes der männliche Wein, das weibliche Brot die Verbindung des Flüssigen mit dem Festen, die den Androgyn
darstellen kann sie bedeuten die zwei seiten des Wesens von Christus, den Leib
und das Blut aspekt Würfelwurf: Würfeln bedeutet Schicksalsmacht, das Unwiderufliche, Wankelmut im Christentum ist der Würfel eines der Leidenswerkzeuge
Christi Aspekt Androgyn: ursprüngliche Vollkommenheit, Ganzheit, Autonomie, wiedergewonnenes
Paradies |
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Tafel 7 Essen 8 Theorie 30 Minuten
Akteurin 1, in dunklem Blazer und Hose betritt mit einer Tasche
den Raum, gefolgt von Akteurin 2, weiblich in langem Rock, schulterfreiem
Oberteil gekleidet. 2 nimmt die Tasche, stellt sie auf den Tisch
und richtet mit Broten, Messern, Brettchen, Butter, Porzellan
Platte und Mappe zwei Arbeitsplätze ein. 2 beginnt Brot zu
schneiden. 1 beginnt Butter auf die Schnitten zu streichen. Nachdem
drei Scheiben Brot abgeschnitten sind, beginnt 2 Fragen an das
Publikum zu stellen. 1 antwortet mit Blick zum Publikum. Die geschmierten
Brote werden den Zuschauern gereicht. |
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Stephan US und BBB Johannes Deimling durchbeißen 60 Minuten
Mit beiden Händen halten wir ein 1,40 Meter langes und 35
cm breites Brot vor unsere Münder. Wir beginnen uns der Länge
nach durch das Brot zu beißen und hören auf, wenn wir
durch sind und die Teile zu Boden fallen. Durch die harte Kruste
bluten unsere Münder. |
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Idee & Konzept: BBB Johannes Deimling erste Veranstaltung der Performance-Reihe Typus Organisation: pakt. performance- und aktionskunst. berlin I. Keiner, A. Ibsch, BBB J. Deimling Fotos: © Peter Büermann, Nikolaus Atzl und die Künstler.
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