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Licht ist die für das menschliche Auge sichtbare elektromagnetische Strahlung. Das Licht führt den Organismen die zur Erhaltung des Lebens notwendige Strahlung zu, die in Wärme oder chemische Energie umgewandelt wird.
Licht gilt als Basis des Lebens, auf der symbolischen Ebene repräsentiert Licht in vielen Kulturen das Göttliche.
Licht und Dunkelheit gehören zu den Ursymbolen der Menschheit. Ihre Polarität wird oft zu einem religiösen, metaphysischen oder ethischen Dualismus gesteigert. Licht ist in der Architektur und in allen Bereichen unserer visuell orientierten Gesellschaft ein zentrales Gestaltungselement, Licht ist Träger von Informationen, es wird zu therapeutischen Zwecken eingesetzt und als alternative Energiequelle genutzt. Schon immer haben sich Künstler intensiv mit dem Licht beschäftigt.
Licht Echt bearbeitet aus der Sicht der Performance die Ergründung des Begriffs selbst. Performance bietet durch ihre formale Struktur vielfältige Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten und soll die unterschiedlichsten Aspekte von Licht Echt bündeln und beleuchten.
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Ulrich Lepka Time Tunnel Scanning 3 Stunden
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Irina Thormann & Roland P. Runge Schattenwurf (Konzeption)
Aktion:
Eine schwangere Frau steht in einem dunklen Raum und hält eine körpergroße Glasscheibe zwischen ihren Händen. Sie ist komplett schwarz bekleidet, nur ihr schwangerer Bauch ist entblößt.
Die Frau presst die Glasscheibe gegen ihren nackten schwangeren Bauch. Auf der sich abdrückenden Körperfläche wird ein Video projeziert.
Video:
Winterliche Stimmung, teils Schnee, teils Raureif. Eine schwangere Frau steht mit entblößtem Bauch auf einem Feld und auf einem Dach in einer Großstadt. Die Kamera umkreist die Frau wieder und wieder.
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Stefan Berchtold ICH ECHT 20 Minuten
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ECHT -> ICH ECHT -> LICHT ECHT -> NICHT ECHT.
Ein Exkurs zur Maslow'schen Bedürfnispyramide begleitet von Erklärungen = zur Kellerkiste KUNST POTENTIELL im Versuch, eine Diskussion mit dem sprechenden Papagei zu führen:
WAS IST KUNST?
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Anja Ibsch 32 20 Minuten
Werdet ihr in jeder Lampe Brennen
Fromm den Abglanz höheren Lichts erkennen
Soll euch nie ein Missgeschick verwehren
Gottes Thron am Morgen zu verehren
West-Östlicher Diwan
Goethe
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Steffi Wurster SCHEINHAFT 22 Minuten
Es stellt sich heraus, Widerstand ist zwecklos. Den linken Ärmel schneide ich mir ab und koche ihn in rotem Wein.
Einen schwarzen Styroporkopf lege ich auf einen Spiegel und schraube beide fest mit einer Zwinge zusammen. Der Spiegel zerspringt nicht.
Das Licht geht aus.
Ich zünde die vier Kerzen eines Adventskranzes an und setze ihn auf den Kopf. Mit einem Staubsauger beginne ich, die Fensterscheibe des Raumes zu saugen. Den Staubsaugerbeutel leere ich im Anschluß aus - Popcorn ins kochende Fett einer Pfanne. Den aufgekochten Ärmel hänge ich zum Trocknen auf die Leine.
Elektrische Lämpchen rund um die Hüfte lösen den Adventskranz ab.
Nun entrolle ich ein H&M-Plakat mit Claudia Schiffer. Summend reisse ich ihr Gesicht aus, schaue durch die Öffnung ins Publikum und singe den Song Barbie Girl. Nach Beendigung der Show lege ich alle Lichter ab.
Den abgehangenen Ärmel ziehe ich wieder an.
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Tafel 7 Ulla Rauh / Ruth Pieper KUNST = HEILUNG
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Die interaktive Performance KUNST = HEILUNG setzt den Focus im ersten Teil auf
den Sitz der Intuition und Weisheit. Auf der Stirnmitte, zwischen den
Augenbrauen des Besuchers bringt Ulla Rauh einen roten Pigmentpunkt mit dem Daumen auf.
RuthPieper folgt mit dem Satement: KUNST = HEILUNG.
Im zweiten Teil der Aktion ist das Publikum gebeten auf einem Hocker vor roter
Wärmelampe Platz zu nehmen. Die Wärme ist in Kreuzbeinhöhe spürbar. Der
Besucher wird von den Akteurinnen aufgefordert innerlich eine Verbindung zwischen der
Wärme am Kreuzbein und dem roten Punkt auf seiner Stirn herzustellen. Es gibt
Zeit diese Empfindung zu spüren. Das Ende ist von der Wahrnehmung der
Akteurinnen abhängig. Mit der Erfahrung diesen Energieflusses, der Körpermitte mit
Stirnmitte verbindet, also Körper und Geist vereint geht der Besucher seiner Wege. Das
Werk wird bei jedem Einzelnen auf individuelle Weise weiterwirken.
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Ingolf Keiner Der Waagenmann
Diaprojektor, UV-Lampe, Zimbeln, Leuchtstoffröhre, zwei Wasserwaagen 15 Minuten
Es gibt drei Positionen im Raum.
Rechts ist eine Unterscheidung zwischen Vergänglichen und Unvergänglichen nötig.
Das Unvergängliche zu erkennen ist mehr eine Sache des Nicht-Wollens und des Nicht-Festhaltens.
Links wird auf alles, was dem eigenen Fortschritt nicht unmittelbar förderlich ist, verzichtet.
So wie sich der Körper als skulpturales Ergebnis einer geistigen Tätigkeit darstellt, liegt in ihm auch das gesamte Potential seiner zukünftigen Entwicklung verborgen.
Zwischen den Dingen ist eine besondere Spannung, ein besonderer Raum.
Dort wird eine andere Konstellation der Sinne gefordert.
Die Erweiterung gelernter Wahrnehmungsgewohnheiten ist deshalb so schwer, weil sich dann auch die Verhaltensgewohnheiten ändern müssen.
In der Mitte wird das Gleichgewicht verloren.
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II. Veranstaltung der Performance-Reihe Typus Organisation: pakt. performance- und aktionskunst. berlin I. Keiner, A. Ibsch, BBB J. Deimling Fotos: © Peter Büermann, Nikolaus Atzl und die Künstler.
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