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Drei Performances laufen nebeneinander und gleichzeitig ab. Jeder Künstler agiert in seinem Bereich im Licht in der ansonsten dunklen Halle. Es werden lebende Bilder zu sehen sein, Aktion in Verbindung mit Installation, Dialoge mit einer Videoskulptur, Slowlife-Performances, sich rhythmisch wiederholende Handlungen und Interaktionen mit dem Publikum.
Die ausgewählten Künstler bearbeiten KOPHAR SURREAL mit Strategien wie der unmittelbaren Verfremdung der Oberfläche des Körpers, das Einnehmen absurder, peinlicher oder scheinbar gefährlicher Haltungen, oder ungewöhnlichen Bewegungen und Bezugnahmen zu Gegenständen. Jeder der drei Bereiche hat seinen eigenen Zeitfluß, zusammen erzeugen sie ein sich veränderndes Feld von Präsenz und Akustik. Die Betrachter, die sich in den Zwischenräumen bewegen, bilden stets neue Bezüge und werden zusammen mit den surreal anmutenden Körpern der Performer im gesamten Raum zu KOPHAR SURREAL.
Ingolf Keiner: Hase weg Bilder weg Materialien: Tisch, Kupfer- und Stahlplatte, Honig, Blattgold, Knieschützer
Im Fluß der Bilder hat sich das Bild aufgelöst. Der Hase ist weg, noch bevor er ganz da war. Der Goldkopf ist geblieben – der Honig süß am Gesicht, er klebt gut. Die Hände liegen auf den zwei Metallplatten, Kupfer und Edelstahl, davor die Zimbeln, die einen Halbton auseinander klingen. Die Knie sind leicht gebeugt. Das dauernde Wackeln mit dem Kopf ist ein Zustand zwischen Desorientierung und Orientierung.
Rückwärts rennen und dabei die Wand vergessen ist eine Fähigkeit, die verloren gehen wird, zugunsten der Wahrnehmung kleinster Zeit- und Bildfragmente. Das Aufprallen an der Wand ist der Impuls zum Fallen; die Knie die Grenze der Devotion.
So schnell ich kann, laufe ich auf den Knien durch den Raum. Der divergierende Ton der Zimbeln ist durchdringend.
Aspekte:
Apfel Fruchtbarkeit, Liebe, Freude, Erkenntnis, Weisheit, Falschheit, Tod, Unsterblichkeit
Christlich: als die Versuchung und Missetat des Sündenfalles; aber im Zusammenhang mit der Darstellung von Jesus oder Maria steht er für die Erlösung. Griechisch: Zeichen der Liebe und des Verlangens, der Venus geweiht, ein Brautsymbol
Keltisch: die Frucht des Jenseits; Fruchtbarkeit
Erde Mutter Erde, die universelle Erzeugerin, die Ernährerin, die Amme, die unerschöpfliche Quelle von Nahrung keltisch: der vergängliche Körper, zu dem Salz als der unsterbliche Geist gehört; den Toten wurde Erde auf die Brust gelegt
Nagel Ein Symbol der Weltachse; Er hat auch Anteil an der Symbolik des Bindens und ist Schicksal und Notwendigkeit
Schuh bedeutet Amtsgewalt und Freiheit (ambivalent), der Sklave lief barfuß Herrschaft über Menschen, so überführt der Brautschuh die Braut in die Hände des Bräutigams;
Wurm Tod, Zersetzung, die Erde; die Schlange wird auch als der große Wurm bezeichnetBBB Johannes Deimling: Swing 2001 Still-Life-Performance Dauer: 60 Minuten
Mein Kopf, meine Hände und Füße sind mit Pflasterstreifen übersäht. Ich sitze auf einer Schaukel, nehme Schwung und lasse mich wieder ausschaukeln.
1. Veranstaltung der Performance-Reihe 'Kophar Surreal' Organisation: pakt. performance- und aktionskunst. berlin I. Keiner, A. Ibsch, BBB J. Deimling
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