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Mai 2007 | Thomas Vorwerk für satt.org | |
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Unsichtbar - Zwischen zwei Welten
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![]() ![]() Photo Credit: Doane Gregory © Spyglass Entertainment Group ![]() |
Originaltitel: The Invisible, USA 2006 / 2007, Buch: Mick Davis, Christine Roum, Lit. Vorlage: Mats Wahl, Kamera: Gabriel Beristain, Schnitt: Conrad Sma, Musik: Marco Beltrami, mit Justin Chatwin (Nick Powell), Margarita Levieva (Annie Newton), Chris Marquette (Pete), Marcia Gay Harden (Diane Powell), Alex O’Loughlin (Marcus Bohem), Callum Keith Rennie (Detective Brian Larson), Michelle Harrison (Detective Kate Tunney), Alex Ferris (Victor Newton), Ryan Kennedy (Matty), Andrew Francis (Dean), Desiree Zurowski (Lindy Newton), Mark Houghton (Jack Newton), Kevin McNulty (Principal Whitcliff), Laara Sadiq (Ms. Barclay), P. Lynn Johnson (Sharon Egan), Tania Saulnier (Suzie), 101 Min., Kinostart: 10. Mai 2007
Vor fünf Jahren gehörte ich während der schwedischen Filmwoche im Berliner Arsenal mal zu den wenigen deutschen Kinobesuchern, die den Film Den Osynlige auf der großen Leinwand sehen durften. Nun folgt das amerikanische Remake, bei dem klar auf der Habenseite zu verbuchen ist, daß der ursprüngliche Drehbuchautor (kein Schwede, sondern ein Schotte) abermals einen Skript-Credit bekam. Nicht ganz so vielversprechend fasste ich die Information über den Regisseur auf: David S. Goyer, den ich noch aus seiner Zeit als Comic-Autor kannte (zumeist im Schatten begabterer Autoren wie James Robinson oder Matt Wagner), und der nach einigen Drehbüchern zur Blade-Reihe (und Batman Begins) den dritten Blade-Streifen Blade: Trinity dann auch inszenieren durfte - und aus meiner Sicht mit voller Wucht gegen die Wand fuhr.
Bei The Invisible hält sich Goyer glücklicherweise stark an das Original. Die visuell stärksten Momente wie die Szene auf der Turnmatte oder die ersten Auftritte der gewalttätigen Annie (die unbekannte Darstellerin Margarita Levieva erinnert nicht nur aufgrund ihrer Garderobe an Tuva Novotnys Anneli im Original) wurden fast 1:1 übernommen, und bei den (sehr unspektakulären, aber wirksamen) Spezialeffekten merkt man nur, daß das Budget diesmal höher war, und Goyer durch eine langsame Steigerung zunächst sogar noch die Illusion aufrechterhält, daß vieles nicht aus dem Computer stammt, sondern durch simple Kameratricks bewerkstelligt wurde. Die langen Kamerafahrten gleich zu Beginn des Films tragen sehr zum zunächst positiven Eindruck des Films bei, doch gegen Ende wird es dann doch konventionell bis kunstgewerblerisch, und bei Waldszenen hat man oft das Gefühl, als würde hier versucht, mit Lord of the Rings mitzuhalten. Wie auf einer Phototapete der 1970er sieht vieles so durchkomponiert aus, daß man (aus falschen Gründen) eine Gänsehaut bekommt. Ich erinnere mich auch an eine späte Szene mit einem Bett zwischen zwei Schatten von Fensterkreuzen, die wie aus einem Comic von Frank Miller aussieht, aber die Atmosphäre eher kaputtmacht als verstärkt.
Im Gegensatz zur (abgesehen von den langen Einstellungen) sehr konventionellen Visualisierung funktioniert die Geschichte trotz einiger Klischees, die im schwedischen Film nicht so negativ ins Gewicht fielen, immer noch. Ähnlich wie bei The Departed wird der Film wohl am besten funktionieren, wenn man den Plot (könnte von M. Night Shyamalan stammen) noch nicht kennt. Ein junger Mann aus besten Kreisen, mit vielversprechender Zukunft als Autor vor sich, gerät über die Schulden seines Freundes an eine Teenie-Gangsterbande, dessen Anführerin ihm schließlich im nächtlichen Wald einen (etwas zu brutal ausfallenden) Denkzettel verpasst. Am nächsten Tag stellt Nicholas fest, daß seine Umwelt ihn nicht mehr wahrnimmt. Offenbar ist er tot und wandelt als Unsichtbarer, als Geist, unter den Lebenden. Aber ähnlich wie in Ghost mit Patrick Swayze will er jetzt natürlich noch seine Mörderin der Gerechtigkeit überführen. Was aber nicht so einfach ist, wenn er sich höchstens mal Tauben oder einem Hund gegenüber bemerkbar machen kann. Die weiteren Tricks und Kniffe des Drehbuchs werde ich hier nicht ausplaudern, ich persönlich fand, daß das Remake dem Original keine wirklich neuen Aspekte zufügen konnte, aber - wie gesagt - da das original ja kaum jemand kennt, sollte das kein Problem sein.
Hauptdarsteller Justin Chatwin, den mancher vielleicht noch aus War of the Worlds als Sohn von Tom Cruise kennt, erinnerte mich mitunter an Jake Gyllenhaal in Donnie Darko. Einen derartigen Kultstatus wird dieser Film nie erreichen, aber Freunden von etwas eigentümlichen Genre-Geschichten dürfte The Invisible einen angenehmen Kinoabend bescheren.
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