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8. Juni 2016 |
Thomas Vorwerk für satt.org | ||||||||||||
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Originaltitel: Ma ma, Spanien / Frankreich 2015, Buch: Julio Medem, Kamera: Kiko de la Rica, Schnitt: Julio Medem, Iván Aledo, Musik: Alberto Iglesias, mit Penélope Cruz (Magda), Luis Tosar (Arturo), Asier Etxeandia (Julián), Teo Planell (Dani), Àlex Brendemühl (Raúl), Silvia Abascal (Krankenschwester), Ana Jiminez (Natasha), 122 Min., Kinostart: 30. Juni 2016
Die auf den ersten Blick seltsam anmutende Schreibweise des Titels »Ma ma« (zum deutschen Zusatztitel komme ich noch) hat ihre Gründe. So weit ich das verstehe, ist das spanische Wort »mamá« (wie zum Beispiel in "Y tu mamá también") neben der naheliegenden Bedeutung »Mama« auch noch eine Umschreibung der weiblichen Brust (vgl. auch Begriffe wie »Mammographie« oder das englische »mammals« für Säugetiere. Im Filmtitel hat man das auseinander geschrieben, weil es (u.a.) um die beiden Brüste der Hauptfigur Magda (Penélope Cruz) geht. Und weil das Akzentzeichen die Symmetrie und Gleichberechtigung der beiden impliziert hätte, hat man den halt weggelassen.
Schon in der dritten Einstellung des Films sehen wir Magda bei einer Brustuntersuchung, wobei neben dem bereits von ihr selbst erfühlten Knoten in ihrer einen Brust ein zweiter, versteckter (in der selben Brust) entdeckt wird. Die bei ihrer Voruntersuchung etwas nachlässige Magda bekommt noch (unabsichtlich) etwas vom »Stadium 3« mit, ist aber nicht auf Anhieb bereit, ihren Friseurtermin für einen zweiten Sprechstundenbesuch bei ihrem Gynäkologen zu verlegen. Man weiß sofort: Im Leben dieser Frau wird sich einiges verändern.
Magda, frisch getrennt und mit einem fußballverrückten (und -talentierten) kleinen Sohn versehen lernt jetzt im Warteflur des Krankenhauses Arturo (Luis Tosar, u.a. bekannt aus Los lunes al sol oder Te doy mis ojos) kennen, der gerade seine Tochter bei einem Autounfall verlor, der gleichfalls die Frau und frühere Mutter in ein Koma versetzt hat. Magda stellt fest, dass es Leute gibt, denen es noch viel schlechter geht als ihr und steht Arturo bei, der sich dann auch noch als Talentsucher für den Real Madrid erweist, der für Magdas Sohn Dani durchaus Potential sieht. Mir erging es im Film so, dass ich mehrfach ganz klar ahnte, in welche Richtung sich die Story entwickelt - und entsprechend verstirbt Arturos Frau mit etwas Verspätung, die beiden »Leidensgenossen« entwickeln eine spröde und etwas seltsame Beziehung. Überrascht hat mich nur, dass Sohn Dani, der zu Beginn noch einen Torschuss dadurch feierte, dass er sein Trikot hochreißt und darunter ein zweites Shirt mit der Aufschrift »Mama, ich liebe dich« offenbart, sich später etwas von der Mutter abkehrt (die Chemotherapie und Brustamputation hat damit auch etwas zu tun) und es in dieser Dreiecks-Ersatzfamilien-Situation plötzlich so aussieht, als sei die Verbindung zwischen den beiden männlichen Fußballfreunden die stärkste.
In dieser Phase hat der Film einige durchweg interessante, aber unterschiedlich gelungene symbolkräftige Bilder, die oft, aber nicht immer als Träume erkennbar sind. So geht es um Krebse (stehen für den Krebs!), die am Ufer erst Angst bereiten und dann in den Fluten untergehen, oder echte wie falsche Brustwarzen, die abseits des Körpers liebkost werden.
Wenn es dann im zweiten Teil des Films um die zweite »Ma« geht, wird die ganze Konstellation, die ohnehin etwas konstruiert wirkt, noch komplexer. Denn während es zwischen Magda und Arturo sexuelle Probleme gibt, stellt sich heraus, dass Julián (Asier Etxeandia), Magdas mitunter die Patientinnen durch Gesangsständchen aufmunternder Gynäkologe, und Arturo sich bereits kennen - und zwar aus einem exklusiven Swinger-Club namens "El origen del mundo", benannt nach dem berühmten Gemälde von Gustave Courbet. Auf Deutsch heißt das »Der Ursprung der Welt« und es zeigt sehr zentral eine Vagina und noch ein bisschen etwas drumherum (dass man der kopflos kadrierten Frau unters Hemd linsen kann, spielt angesichts des abgebildeten "Ursprungs" kaum eine Rolle). Wirklich nachvollziehbar ist es übrigens nicht, warum der deutsche Zusatztitel »Der Ursprung der Liebe« lautet. Aber aktuell ist die Liebe in deutschen Filmtiteln sehr angesagt, siehe etwa den (ebenfalls ziemlich blödsinnigen) Zusatz bei Demolition oder Caracas, eine Liebe. Mit Para√≠so - Was wiegt die Liebe?, Liebe halal und Professor Love kommt man auf sechs mal »Liebe« in fünf Wochen Kinostarts (das »Leben« kommt nur auf drei Nennungen, »Himmel« ist mit zwei Vertretern schon unter »ferner liefen«). Ich gebe zu, dass ich schon Filme gemieden habe, die »Pferd« im Titel hatten, aber ich kann mir kein Wort vorstellen, das mich schon allein ins Kino locken könnte. Aber die deutschen Filmverleiher haben da wohl Zugriff auf fundierte Zielgruppenforschung ...
Zurück zum Film: In Deutschland wird übrigens die »ungekürzte« Fassung des Films (122 Min.) gezeigt, anderswo hat der Streifen öfters nur 111 Min., und so, wie ich das verstanden habe, sollen in diesen Fassungen vor allem Szenen fehlen, die im Swinger-Club spielen. Da sich dort nicht nur eine bisexuelle Neigung unserer beiden Hauptdarsteller herauskristallisiert hat, sondern der singende Gynäkologe auch noch ein Liedchen von der Bühne trällert und Magda trotz auf vier Monate geschätzter Lebenserwartung (ein später entdeckter Knoten in der zweiten »Ma« zeigte sich hartnäckig) noch geschwängert wird, ist es mir kaum möglich, mir die Kurzfassung des Films auch nur vorzustellen, denn da muss dann ja so einiges irgendwie anders erklärt werden - oder unerklärt bleiben.
Eingangs hatte ich ja erklärt, dass die Brustuntersuchung bereits in der dritten Einstellung des Films stattfand. Die ersten beiden - durchaus intensiven - Bilder des Films zeigen ein mysteriöses blondes Mädchen, dass durch eine unwirtliche Schneelandschaft stapft. Dieses Mädchen ist eine in Sibirien zur Adoption bereitstehende Natasha, die der Gynäkologe eigentlich nur dort hätte abholen müssen - aber ähnlich wie die ihre Untersuchungen versäumende Magda vertüdelt auch der vielbeschäftigte Julián seinen Termin - und irgendwie kann man sich daraus schon den Rest des Films zusammenreimen.
Die überdeutlichen Themen des Films kommen immer in Gegensatzpaaren: Dem Geschenk des Lebens steht der Verlust gegenüber; der Krebs steht für den Tod, die Gebärmutter für's Leben. Und im Spanien des Jahres 2012 (dann spielt der Film) gibt es gleichzeitig die Finanzkrise, die zur Rekordarbeitslosigkeit (gerade unter jungen Erwachsenen) führt - und in den Medien berichtet man lieber euphorisch über den Sieg der spanischen Fußballnationalmannschaft bei der EM (die vorherige EM 2008 und die WM 2010 hatten die Spanier ja auch schon gewonnen). Das passt natürlich irgendwie super zum Kinostart am 30. Juni (am selben Tag beginnt das Viertelfinale der EM 2016), aber innerhalb des Films wirken diese Anknüpfungspunkte besonders aufgesetzt (Magda droht gleich zu beginn die Arbeitslosigkeit, Arturos Job beim Real Madrid wirkt indes recht »krisensicher«, um es unkritisch auszudrücken).
Ich mag Julio Medem (Tierra), aber hier schießt er doch weit über das Ziel hinaus, und das Engagement von Frau Cruz in Ehren (sie hat den Film sogar mitproduziert und vergleicht den Film mit einem »Baby, das wir vom ersten Tag an begleiteten«), aber irgendwie wirkt das Ganze wie ein Spiel mit Almodóvar-Elementen, dem man (Spoiler-Alert!) neben aller Emotionalität auf Gedeih und Verderb unbedingt ein Happy-End mit einer sexuell progressiven Patch-Work-Familie aufsetzen wollte.
Deutschland 2015, Buch: Claudia von Alemann, Kamera: Rolf Coulanges, Verena Vargas Koch, Peter Zach, Schnitt: Angelika Levi, Oscar Loeser, Musik: José Luis de Délas, Bernd Keul, mit Barbara Klemm, Ellen Bailly, Josef Bar-Pereg, Sigrid Baumann Senn, Mathis Bromberger, Helma Schleif, 92 Min., Kinostart: 23. Juni 2016
Die ersten Bilder des Films wurden drei Tage nach dem Tod von Abisag Tüllmann (1935-1996) gedreht und zeigen ihre verlassene Wohnung. Tiefe Einblicke verschaffen einem diese pixeligen Aufnahmen nicht gerade, man sieht nur wenige Fotos an den Wänden, stattdessen eine Wäscheleine mit unzähligen unterschiedlichen Wäscheklammern, an denen nun kein Fotopapier mehr trocknen wird. Zum Schluss ein Blick durchs Fenster auf Frankfurter Hinterhöfe.
Regisseurin Claudia von Alemann fungiert auch als Sprecherin und erklärt, dass dies eine Film über eine Freundschaft sei. Warum man fast zwei Jahrzehnte brauchte, um diesen (Originalton Presseheft) »langerwarteten« Dokumentarfilm fertigzustellen, wird indes nicht erklärt.
Der Eindruck, den der Film erweckt, ist jedoch, dass die Regisseurin zu viel wollte, teilweise Dinge, die sich nur schwer vereinen lassen. Wenn man eine von der Vergessenheit bedrohte deutsche Künstlerin im kollektiven Bewusstsein verankern will (man beachte den Filmtitel mit dem bestimmten Artikel), sollte man nicht gleichzeitig eine sehr persönliche Freundschaft dokumentieren, bei der die eigene Person das Bild nachhaltig beeinflusst.
In der Presseeinladung klang das Konzept sehr vielversprechend: »Die filmische Hommage dokumentiert in mehr als 500 schwarz-weiß Fotografien - ausschließlich aufgenommen von Abisag Tüllmann selbst - Leben, Werk und Zeitkontext der 1960er bis 1990er Jahre«.
Doch zunächst geht es um den biographischen Hintergrund: Eine als »Halbjüdin« verfolgte Mutter, ein verschwundener Vater, von dessen Verbleib man erst Jahre später erfährt, und der als Erwachsene selbstgewählte ungewöhnliche Vorname, der die israelische Herkunft betont. Die Fotos, die man dazu sieht, stammen offensichtlich von anderen Fotografen, das dramaturgische Entwickeln einer Kindheit kommt aufgrund der Quellenlage ins Straucheln, aber offenbar wollte man diese Aspekte ausreichend einbringen.
In Interviews erfahren wir auch über die Person Abisag etwas, nur halt aus anderen Lebensabschnitten. Der Designprofessor Josef Bar-Pereg hat etwa selbst nur mit knapper Not und einer interessanten Geschichte den Holocaust überlebt, doch während er Abisag später von seinen Erfahrungen erzählte, öffnete sie sich ihm nicht. Vielleicht sollte man dies auch einfach respektieren. Aber es passt ja thematisch so hübsch, dass Abisag später für die Frankfurter Rundschau Fotos vom Auschwitz-Prozess schoss.
Wenn es um geschichtlich wichtige Ereignisse geht, von denen die Fotografin mit ihrer Arbeit berichtete, wird dies zumeist mit Filmaufnahmen und Tondokumenten im Schnitt verwoben, was ebenfalls von den eigentlichen Fotos ablenkt. Andererseits ist es aber so, dass man sich bei manchen wortwörtlichen »Fotostrecken« ganz auf das Bild beschränkt. Was dann gerade für junge Zuschauer, die vielleicht nicht wissen, wie der junge Joschka Fischer, Daniel Cohn-Bendit oder Jean-Luc Godard einst aussahen, einen Großteil des Kontextes mystifiziert.
Irgendwie hat man das Gefühl, dass dies vor allem ein Film für 60- bis 80-jährige Menschen und / oder persönliche Bekannte von Abisag Tüllmann ist. Zwar sind gerade die gesellschaftlichen Themen, für die die Fotografin (oder ihre Auftraggeber) sich interessierten, sehr einnehmend (das Oberhausener Manifest, die »Black Panthers« in Algerien, die Beerdigung von Andreas Baader und Gudrun Ensslin), aber eine thematische Geschlossenheit erfährt der Film nicht wirklich.
Mein Einblick in die Biografien der Fotografin wie ihrer Dokumentaristin ist eher eingeschränkt, aber vielleicht liegt es auch daran, dass die beiden Frauen trotz ihrer langen Freundschaft sehr unterschiedlich waren. Frau von Alemann betont die Übereinstimmungen (die 68er-Bewegung, jene Afrika-Reisen, bei denen sie dabei war) und zeigt auch deutlich zu viele Ausschnitte aus ihren eigenen Filmen. Wobei dann auffällt, dass selbst in von Alemanns erstem Spielfilm, Die Reise nach Lyon, die Standbilder von Abisag Tüllmann weitaus interessanter sind als die eigentlichen Filmbilder. Vielleicht war sich die Regisseurin dessen auch bewusst oder hat die Filmausschnitte passend gewählt, um der früheren Freundin eine Ehrerweisung zukommen zu lassen. Aber als Dokumentarfilmerin überzeugt sie einfach nicht. Die Interviews, eigentlich neben den Fotos das Interessanteste am Film, wirken unfokussiert. Abisags bekanntere Kollegin Barbara Klemm wurde zuhause interviewt und gibt sich viel Mühe, den nicht immer einfachen Alltag einer Fotografin (mit Fokus auf Abisag) zu schildern, eine andere Freundin spricht lieber über die gemeinsame Vergangenheit und die akademischen Weggefährten haben sich, so scheint es, in den Archiven, wo Tüllmanns Nachlass verwaltet ist, getroffen, ein wenig in den Fotos gewühlt und hin und wieder mal die Kamera angeschaltet. Und aus diesem Material sowie den Theaterfotos (ein Fachgebiet der Fotografin), Kinderfotos (eher eine persönliche Vorliebe) und diversen Filmschnipseln wird ein vielstimmiger Lobgesang angestimmt, der nebenbei auch noch informativ sein soll (und zwar nicht nur, was die Künstlerin angeht, sondern auch auf deutsche Geschichte bezogen). Und man merkt nicht nur aufgrund der zwischen den ersten Aufnahmen und der Fertigstellung des Films vergangenen Zeit, dass dies nicht leicht fiel.
Ich muss sagen, dass mich ein tatsächlich nur aus Fotos bestehender Film (wenn auch bitte mit anderem Soundtrack) vermutlich mehr interessiert hätte. Wenn man mal in einem alten Ausstellungskatalog blättert oder die Fotos so kurz eingeblendet werden, dass man sich nicht wirklich auf sie einlassen kann, hätte ich vermutlich sogar lieber eine Ausstellung der Künstlerin besucht (zumindest eine durchquert auch eine Filmkamera - und wirkt dabei ähnlich hilflos wie bei den Aufnahmen aus der Wohnung der Verstorbenen).
Der Film wirkt auf mich tatsächlich wie ein Raum, wie diese verlassene Wohnung zu Beginn. Und man versucht diesen Raum irgendwie mit Leben zu füllen, schleppt sogar eine Menge Krimskrams an (das zusätzliche Material), vergisst aber darüber, sich die Zeit zu nehmen, aus den Fenstern zu schauen (das wären dann die Fotos).
Deutschland 2016, Buch: Cordula Kablitz-Post, Susanne Hertel, Kamera: Matthias Schellenberg, Schnitt: Beatrice Babin, Musik: Judit Varga, mit Katharina Lorenz (Lou Andreas-Salomé, 21-50 Jahre), Nicole Heesters (Lou Andreas-Salomé, 72 Jahre), Liv Lisa Fries (Lou Andreas-Salomé, 16 Jahre), Katharina Schüttler (Mariechen), Alexander Scheer (Friedrich Nietzsche), Philipp Hauß (Paul Rée), Julius Feldmeier (Rainer Maria Rilke), Petra Morzé (Luise von Salomé), Matthias Lier (Ernst Pfeiffer), Harald Schrott (Sigmund Freud), Merab Ninidze (Friedrich Carl Andreas), Peter Simonischek (Gustav von Salomé), 113 Min., Kinostart: 30. Juni 2016
Jüngst beim Internationalen Filmfest Emden-Norderney mit dem Nachwuchspreis ausgezeichnet, ist Lou Andreas-Salomé das Kinospielfilmdebüt der bereits seit 1989 vor allem im Dokumentarbereich tätigen Cordula Kablitz-Post. In ihren Fernseharbeiten hat sie meist Portraits deutscher Künstler geliefert, wie von Andreas Dresen, Nina Hagen, Wolfgang Joop, Helmut Berger oder Campino.
Ähnlich wie bei Die Frau mit der Kamera ist auch bei diesem Film zunächst zu begrüßen, dass man dadurch - vielleicht zum ersten Mal - von einer wenig beachteten deutschen Künstlerin erfährt. Lou Andreas-Salomé war Philosophin, schrieb Gedichte und beschäftigte sich mit der Psychoanalyse. Außerdem war sie eine frühe Frauenrechtlerin, die sich nicht unter die »Herrschaft« eines Ehemanns stellen wollte, und für diese Unabhängigkeit sogar viele Jahre auf ein Liebesleben verzichtete.
Der Film beginnt mit einer Rahmenhandlung. Im Jahr 1933 ist Lou - hier gespielt von Nicole Heesters - 72 Jahre alt. Direkt nach der Bücherverbrennung befürchten Lou und das zunächst wie eine Dienerin erscheinende Mariechen (Katharina Schüttler) fast täglich mit Repressalien der Nationalsozialisten (»Ich praktiziere spätestens seit gestern nicht mehr. Die Psychoanalyse ist ja eine "jüdische" Wissenschaft«). In dieser delikaten Situation will ein Germanist namens Ernst Pfeiffer psychologischen Rat bei ihr einholen. Sein Freund habe Eheprobleme und eine Schreibblockade. Lou durchschaut ziemlich schnell, dass Pfeiffer nur seine eigenen Probleme schildert und das ungleiche Paar beginnt ein gemeinsames Projekt, eine Biographie Lous.
Diese Rahmenhandlung nutzt der Film teilweise sehr geschickt, um zu verdeutlichen, dass Lou als Mitautorin sehr genau entscheidet, wie viel oder wie wenig sie über manche Teile ihres Lebens nach außen dringen lässt. Beim Rekurrieren auf die Erzählsituation, die die Lebensgeschichte immer wieder durchbricht, wird auch klar, dass das Gespräch mit Pfeiffer teilweise selbst wie eine Psychoanalyse verschütteter Erinnerungen wirkt.
Diese guten Ansätze gehen aber im biederen Inszenierungsstil oftmals verloren. Ein Taschenspielertrick, der beispielsweise in einem Fernseh-Doku-Format weitaus besser funktionieren würde, sind die in die Geschichte eingebundenen Postkartenansichten, durch die Lou immer wieder per 3D-Animation wandelt. Statt einer überzeugenden Spielfilmdramaturgie, bei der man sich auf die Hauptfigur einlassen kann und mit ihr empfindet, wirkt das Ganze eher wie Bildungsfernsehen, wobei Lou zunächst wie ein frühfeministischer Trotzkopf auftritt (hier von Liv Lisa Fries gespielt, der man die 16jährige nur schwer abnimmt), ehe sie dann im Zusammenspiel mit oft prominenten Männern ihren Intellekt immer mal schnell in zwei bis drei kondensierten Sätzen hervorblitzen lassen muss.
Wie hat man es auf dem Plakat zusammengefasst? »Friedrich Nietzsche hat sie verehrt, Rainer Maria Rilke hat sie geliebt, Sigmund Freud hat sie bewundert«. Der Film müht sich viel zu sehr ab, die prominenten Zeitgenossen zu charakterisieren und zu formen, wodurch die Hauptfigur etwas in Hintertreffen gerät - und auch ihre eigene Rolle irgendwie heruntergespielt wird. Man darf ja nicht vergessen, dass es hier um eine Frau geht, die ihre Geschichte erzählt - im Film wirkt es aber so, als sehe man sieh mehr aus der Perspektive der Männer um sie herum.
Zwar ist Lou sehr damit beschäftigt, Heiratsanträge abzulehnen und ihre Freiheit zu proklamieren, aber die Biographie bleibt doch fragmentarisch, vieles fügt sich nicht recht zusammen - und das passt dann einfach nicht zu dem Ansatz mit der Rahmenhandlung, der ja ganz konkret auch mit der Fiktionalität einer jeden Autobiographie spielt. Aber die starke Frau, die hier beschrieben wird - und gleichzeitig die Erzählerin ist! - lässt sich in der Dramaturgie des Films oft nicht wiedererkennen. Sie wirkt dann eher wie eine Flipperkugel, die zwischen den (männlichen) »Kontaktelementen« hin und her gestoßen wird.
Wobei auf einer emotionalen Ebene eigentlich alles überdeutlich zu erkennen ist. Beim ersten Treffen mit Rilke tut sie seine Gedichte als »zu blumig« ab (Andeutung ihres Einflusses auf sein Werk) und dreht sich mit den Worten »Sie sind frech, Herr Rilke« ab - wobei man aber als Zuschauer ihr Lächeln sieht, das klar macht, dass sie ihre Gefühle verbirgt. Jahre später heißt es immer noch »Sie sind frech, Rilke«, aber bevor sie sich auf eine wilde Ehe mit dem Dichter einlässt, steht Lous Geständnis »Ich war noch nie mit einem Mann zusammen«, anderthalb Szenen später gefolgt von einer Zeile aus einem brandneuen Rilke-Gedicht: »Ich bin in Dir« ... Entschuldigung, aber klingt das nur ansatzweise wie eine Geschichte, die diese Lou erzählt?
Abgesehen davon hat mich auch die Regie nicht überzeugt. Vieles hängt hier zwar mit dem eher geringen Budget zusammen, aber manche Sachen sind mir wirklich sauer aufgestoßen. In dieser Hinsicht meine Lieblingsszene: Nach einer »Gotteslästerung« verlässt Lou eine Kirche, sie verschwindet geradezu im überhöhten gleißenden Licht, das von außen durch das Kirchenportal scheint. Dann ist sie draußen, Gegenschnitt - und es regnet?
Viele Szenen sind unfreiwillig komisch, der extrafette Klimpersoundtrack nervt oft, und manchmal hat man das Gefühl, dass der Film selbst nicht weiß, was er eigentlich erzählen will. Einerseits nutzt man die Promis und das Namedropping, um Lou aufzuwerten (besonders deutlich beim Kurzauftritt von Freud, der ihre Bedeutung zusammenfasst wie für einen Klappentext), andererseits lässt man die selben Typen wie Trottel, Memmen und Heulsusen dastehen. Und Katharina Lorenz kann sich in diesem Kuddelmuddel um ihren Verstand spielen, aber über das bloße Erinnern an ihren Namen tut man dem Ansehen von Lou Andreas-Salomé mit diesem Film eher keinen Gefallen.
Originaltitel: Sarusuberi: Miss Hokusai, Japan 2015, Buch: Miho Maruo, Manga-Vorlage: Hinaku Sugiura, Kamera: Kôji Tanaka, Schnitt: Shigeru Nishiyama, Musik: Harumi Fuki , mit den Originalstimmen von An [d.i. Anne Watanabe] (O-Ei), Yutaka Matsushige (Katsushika Hokusai), Kengo Kôra (Utagawa Kuninao), Kumiko Asô (Sayogoromo), Gaku Hamada (Ikeda Zenjirô), Jun Miho, (Koto), Shion Shimizu (O-Nao), Danshun Tatekawa (Manjidô), Michitaka Tsutsui, (Iwakubo Hatsugorô), 93 Min., Kinostart: 16. Juni 2016
»Dieser verrückte Mann ist mein Vater!« - so beginnt die Titelfigur nach einer kurzen Beschreibung der »Quantität« (er malt sowohl auf riesigen auf dem Fußboden ausgebreiteten Leinwänden als er auch auf einem Reiskorn winzigste Details unterbringen kann) des berühmten Malers Tetsuzo alias (Künstlername) Hokusai ihre Erzählung. Zunächst wundert man sich erst mal über das Fehlen einer zu erwartenden respektvollen Haltung ihrem Zeuger gegenüber, in dessen Schatten auch O-Ei künstlerisch tätig war ... und wenn etwas später auch noch Hardrock-Musik einsetzt, obwohl die Geschichte 1814 in Edo (heute Tokio) spielt, ist man sich zunächst nicht sicher, ob diese Frechheit vielleicht nicht sogar vielversprechend sein könnte.
Ich will gar nicht erst so tun, als sei ich ein Experte für japanische Kunst. Sicher, Hokusais Holzschnitt Die große Welle vor Kanagawa erkenne auch ich wieder, dass dieses Werk aber erst 1830 entstand und somit in diesem Film eher eine in ein ein Bildmotiv verwandelte Namedropping-Funktion hat, habe ich mir erst nach dem Film zusammengereimt und wikipedisiert. Und die Manga-Vorlage des Films war mir natürlich auch nicht vertraut.
Miss Hokusai ist durchaus in der Tradition Ghiblis animiert, aber man merkt sehr deutlich, wo hier gespart wurde. Nicht nur im graphischen Bereich (wo es nur dem geübten Auge auffällt), vor allem die Story funktioniert irgendwie nicht recht. Da gibt es den Biopic-Ansatz, da werden Beziehungsgeflechte zwischen nicht ganz ausformulierten Figuren angerissen, dann kommt noch die hochemotionale Geschichte von O-Eis kleinerer, blinder Schwester dazu (klappte ja prima bei Die letzten Glühwürmchen, also probiert man es halt nachzubasteln, eine sacht angedeutete Love-Story bleibt eigentlich komplett auf der Strecke (obwohl, vielleicht ist das neben den Ausflügen in den Rotlichtbereich à la Der Traum der Fischersfrau der historisch superakkurate Teil) - und dann kommt auch noch eine phantastische Geschichte um Visionen, Drachen usw. dazu. Lauter Versatzstücke, die man aus den erfolgreichen Ghibli-Filmen kennt, aber irgendwie entsteht daraus kein stimmiges Bild. Oder zumindest ein Zuschauerinteresse am Schicksal der Hauptfigur, die manchmal so wirkt, als sei sie vor allem da, um die verschiedenen Ansätze irgendwie zusammenzukitten.
Meine Vorwürfe kann man auch an einem kleinen Hund festmachen, der anfänglich keinen erkennbaren Bezug zu den Hauptfiguren zu haben scheint und dann (verniedlicht und vermenschlicht) wirkt, als wäre er der »Emotionsanzeiger« des gesamten Films.
Der Schlusssatz des Films lautet »Dieses Leben ist nichts besonderes, aber wir erfreuen uns daran« - wenn dieses Fazit zumindest auf den Film zutreffen würde, dann wäre es ja noch okay...
Originaltitel: Miracles from Heaven, USA 2016, Buch: Randy Brown, Lit. Vorlage: Christy Wilson Beam, Kamera: Checco Varese, Schnitt: Emma E. Hickox, Musik: Carlo Siliotto, mit Jennifer Garner (Christy Beam), Kylie Rogers (Anna Beam), Martin Henderson (Kevin Beam), Brighton Sharbino (Abbie Beam), Courtney Fansler (Adelynn Beam), Queen Latifah (Angela), Eugenio Derbez (Dr. Nurko), Kelly Collins Lintz (Emmy), John Carroll Lynch (Pastor Scott), Brendon Spink (Billy Snyder), 109 Min., Kinostart: 9. Juni 2016
Auf dem Filmplakat steht oben drüber »Von den Produzenten von Den Himmel gibt's echt«. Diese aus Gesichtspunkten der Publicity sehr eigentümliche Wahl hat mich neugierig gemacht, was diese (offenbar religiöse) Connection wohl noch auszusagen hat, und obwohl ich mit meinem Text schon stark hinter dem Zeitplan hing, begann ich zu recherchieren. Joe Roth, T.D. Jakes und DeVon Franklin (sowie ferner Derrick Williams) produzierten tatsächlich auch schon »Heaven is for real«, einen Film, der eine ganz ähnliche christliche Propaganda-Geschichte erzählt. Auch hier hat ein Kind (gleich mehrere!) »Himmelsvisionen« und informiert seine Eltern über Sachverhalte, die er sonst nicht ohne weiteres wissen könnte. So weiß der Knabe etwa über eine ungeborene Schwester Bescheid (»In heaven, this little girl came up to me. She told me she died in your tummy.«) oder trifft seinen Großvater, der aber nicht so aussieht wie auf einem Foto, das der Vater zur Überprüfung holt (»In heaven, everybody is young.«).
Beide Filme basieren auf »realen Ergebnissen«, die jeweils in Buchform niedergeschrieben wurden. Wobei schon die Buchtitel (trotz komplett unterschiedlicher Autoren) meines Erachtens von einem durchdachten Publicity-Konzept zeugen, das vor allem sehr auf Suchmaschinen zugeschnitten scheint: zum einen Christy Wilson Beams Miracles from Heaven: A Little Girl, Her Journey to Heaven and Her Amazing Story of Healing, zum anderen Todd Burpos Heaven is for Real: A Little Boy's Astounding Story of His Trip to Heaven and Back. In Deutschland werden übrigens beide Bücher vom Verlag »SCM«, der »Stiftung Christliche Medien« angeboten, der sogar eine Seite im Presseheft bekam, um für diese beiden Bücher und ein weiteres, bald erscheinendes mit dem Titel Phänomen Nahtod zu werben. Ich habe mal ein wenig im Verlagsprogramm herumgesucht und seltsame Dinge gefunden. Immerhin hat man sich aber gegen die Veröffentlichung eines weiteren Werkes entschieden (oder der Mitbewerber am deutschen Buchmarkt war schneller), das den Titel Face to Face with Jesus: A Former Muslim's Extraordinary Journey To Heaven And Encounter With The God Of Love trägt.
Die Filmproduzenten haben übrigens auch noch das erfolgreiche Weihnachts-Musical Black Nativity verfilmt.
Und exakt so, wie man es erwarten könnte, läuft dann auch der Film ab: Eine zu Herzen gehende Geschichte über ein kleines Mädchen, das an einer unheilbaren Krankheit leidet; eine überforderte Mutter, die ihren Glauben zu verlieren droht ... und dann das Wunder! Das Mädchen fällt in einen hohlen Baum, die durch die zusätzliche Notlage zusammengerückte Familie betet gemeinsam um den Baum herum, und als die Feuerwehr das Kind gerettet hat, scheint die Krankheit wie weggeblasen. Selbst, wenn man jetzt mal diese Geschichte 1:1 für bare Münze nimmt (steht ja so im Buch der Mutter, das übrigens nicht als Sachbuch, sondern als Roman verkauft wird), ist der Film dennoch sehr ärgerlich, denn abgesehen von kurzen Unstimmigkeiten mit Gemeindemitgliedern, die aber exakt in das Dramaturgiekonzept passen, werden sämtliche Aspekte des christlichen Glaubens so unglaublich positiv dargestellt, dass man sich schon wundern (pun intended) muss: Der Pastor (John Carroll Lynch) ist ein einfühlsamer Seelsorger, aber gleichzeitig auch ein unterhaltsamer Entertainer. Sein Gottesdienst wird durch eine ziemlich professionelle Kirchenband fast zu einem christlichen Rockkonzert (mit begeistertem Auditorium, dass die Kirchenbänke füllt und mitsingt). Auf ihrem beschwerlichen Weg durch die Instanzen, bis sie bei einem ebenfalls sehr unterhaltsamen Spezialarzt (Eugenio Derbez als Dr. Nurko) landet, erfährt Mutter Christy (Jennifer Garner) Hilfestellungen, die dann in einer Montagesequenz zum Schluss als Beispiele christlicher Nächstenliebe gedeutet werden, à la »Die Wege des Herrn sind unergründlich«. Darunter auch Queen Latifah als Kellnerin, die spontan zum Touristenführer wird, weil sie das kleine Mädchen ins Herz geschlossen hat.
Besonders auffällig sind hierbei die gut plazierten Gags am Rande (im Zusammenhang mit dem Pastor, dem hispanischen Arzt und der schwarzen Kellnerin), die etwas darüber hinwegtäuschen, was für eine rührselige Kiste das Ganze ist. Was dem Film aber in meinen Augen das Genick bricht, ist die Himmelvision, die die kleine Anne hat, als sie ohne Lebenszeichen unten im Baum liegt. Denn es fällt einigermaßen leicht, diese »Vision«, die ganz konkret auf visuellen Elementen aufbaut, die Anna kurz zuvor erlebte, einfach als Traum zu deuten, der (wenn man von der Wunderheilung absieht) keine besondere Bedeutung hat. Aber an dieser Stelle entscheidet sich der Film einfach, die alternative Interpretationsmöglichkeit komplett zu ignorieren. Und stattdessen das deutlichste Element des Traums, einen Schmetterling, gleich auch noch auf dem Kleid der zum Schluss quasi selbst eine Predigt haltenden Mutter abzubilden.
Weil ich - mal wieder ohne detailliertes Vorwissen - eigentlich nur in den Film gegangen war, weil ich mich wunderte, warum Jennifer Garner so kurz nach The Odd Life of Timothy Green* schon wieder einen thematisch ähnlich wirkenden Film gedreht hat (Timothy ist auch eine Art »Himmelskind«, aber ohne das christliche Gedöns und stattdessen eher von der Ausprägung Disney / Peter Pan), googlete ich abschließend noch ein bisschen weiter und erfuhr, dass Jennifer Garner im Zuge der Publicity-Tour zu Miracles from Heaven preisgab, dass sie als Kind und Jugendliche auch jeden Sonntag in die Kirche ging, dann während der Karriere in L.A. den Kontakt verlor, aber durch den Film bestärkt jetzt wieder regelmäßig mit ihren Kindern (zwei Töchter und ein Sohn aus der Ehe mit Ben Affleck) zum Gottesdienst gehen - und die finden's natürlich tofte!
Ich muss zugeben, dass ich den Film beim Sichten (weil er sich langsam entwickelte und trotz des schrecklichen Soundtracks immerhin auch mal gut Spannung aufbaute) gar nicht soo grässlich fand. Aber es ist ja auch ein Unterschied, ob man nur Gehirnwäsche vermutet oder beim zweiten Hinschauen gleich den gesamten Masterplan entdeckt.
*Trotz Wunder und Rührseligkeit fand ich diesen Film super!
Originaltitel: Desdé alla, Venezuela 2015, Buch: Guillermo Arriaga, Lorenzo Vigas, Kamera: Sergio Armstrong, Schnitt: Isabela Monteiro de Castro, mit Alfredo Castro (Armando), Luis Silva (Elder), Jericó Montilla (Amelia), Catherina Cordozo (Maria), Marcos Moreno (Manuel), Jorge Luis Bosque (Fernando), 93 Min., Kinostart: 30. Juni 2016
Aus den Straßen von Caracas holt sich Armando junge Männer (für Geld) in die Wohnung, die sich jeweils nur ausziehen sollen, während er sich befriedigt. Einer schlägt ihn dabei nieder und raubt ihn aus. Doch dadurch lässt sich Armando nicht beirren. Zwischen den beiden entsteht eine seltsame Beziehung, wobei es dem jungen Elder anfänglich nur um Geld zu gehen scheint (er arbeitet in einer Werkstatt und träumt von einem eigenen Auto), er aber trotz seiner homophoben Brutalität irgendwann doch Intimität sucht.
Desdé alla ist ein Film, der für mich überhaupt nicht funktionierte. Die Beziehung der beiden Männer (insbesondere in ihrer veränderten Konfiguration) konnte ich nicht einmal im Ansatz nachvollziehen. Und mit dem chilenischen Berlinale-Vertreter Nunca vas a estar solo hatte ich meine diesjährige Ration an südamerikanischer Homophobie bereits empfangen.
Erschwerend kam hinzu, dass in diesem Film eigentlich sehr vieles unklar bleibt. Das beginnt mit einem kameratechnischen »Unschärfeprinzip«, hinter dessen Funktion ich nicht gekommen bin. Dann geht es alle Nase lang um »daddy issues« (auch wichtig für die Beziehung zwischen Armando und Elder), aber es wird immer mehr angedeutet als wirklich ausgeführt. Was hat Elder für Probleme mit den Brüdern seiner Freundin? Hat er bereits ein Kind?
Irgendwann kam ich auf die Idee, mir den Film mit Harrison Ford und Shia LeBeouf vorzustellen, vielleicht in einem Remake von Steven Spielberg. So konnte ich den Film halbwegs durchstehen, auch wenn die Story für mich immer verquerer wurde. Laut Presseheft (das immerhin einiges erklärte, was ich sonst nie durchdrungen hätte) ist der Film ein »Krimi«. Auch das ist so ein Element, was ich halbwegs nachvollziehen kann, aber gerade das Krimielement ist eine der am wenigsten überzeugenden Ideen in einem Film, bei dem selbst die wenigen in meinen Augen gelungenen Momente mich nie dazu bewegen könnten, ihm jemanden anders zu empfehlen. Und dieser Film gewann letztes Jahr den goldenen Löwen in Venedig. WTF?
»Hat dein Vater dich geschlagen?«
»Nein.«
»Meiner schon. Würdest du deine Kinder schlagen?«
»Nein.«
»Ich schon. Damit sie wissen, wie's läuft!«
(Armando lächelt)
Anfang Juli in Cinemania 151:
Ferien (Bernadette Knoller), Frühstück bei Monsieur Henri (Ivan Calbérac), Unterwegs mit Jacqueline (Mohamed Hamidi) und weitere, noch nicht gesichtete aktuelle Kinofilme.
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