Grüne Tulpe e.V.
Die Fußballmannschaft
der Bundestagsfraktion der Grünen
Der deutsche Bundestag mit Sitz in Berlin-Tiergarten hat einiges an Kuriosa aufzuweisen.
Auch der Fußball bleibt da nicht außen vor, so gibts es mit dem FC Bundestag eine unregelmäßig auftretende Bundestagsauswahl, und, man höre und staune, seit 1983 eine "Bundestagsmannschaft" der Bundestagsfraktion der Grünen. Ausgerechnet diese vermeintlich unorganisierten Sportsfreunde schafften es, seit fast 20 Jahren eine Fußballmannschaft am Laufen zu halten.
Das geht natürlich nur mit viel persönlichem Engagement, bei der Tulpe ist es Markus Kurdziel, bei ihm laufen die Fäden zusammen.
Der Club wurde von der ersten Fraktion der Grünen im Bundestag gegründet, der erste Teamkapitän war Michael Vesper, der heutige stellvertretende Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.
Ludger Vollmer stand damals im Tor, neben Hubert Kleinert tat sich auch der gegenwärtige Außenminister Joschka Fischer hervor, naturgemäß als Mittelstürmer.
Die ersten Jahre im Bonn gab es "losen Spielbetrieb", der Club spielte in keiner festen Freizeitliga, das ist auch heute noch so. Ein gewisser Grad an Unorganisiertheit ist der Tulpe wichtig.
Während sich die CDU-Fraktion im Tennisclub die Bälle um die Ohren drosch, rannten die Grünen fleißig dem Rundleder hinterher und hofften alle vier Jahre aufs neue, die Grüne Tulpe würde nicht aus dem Bundestagsalltag verschwinden.
Heute hat die Tulpe etwa 30 feste Mitglieder, der Umzug nach Berlin brachte eine große Zäsur, die Lücken wurden mühsam geschlossen.
Wo früher zur Hälfte Bundestagsabgeordnete kicken, sind es heute fast ausschließlich Mitarbeiter der Fraktion. Schlitzohren unter uns könnten den Verdacht formulieren, die Partei habe ein Nachwuchsproblem.
Der Name Grüne Tulpe kommt von der ersten Büroadresse der Grünen in Bonn, der Strasse "Im Tulpenfeld". Heute sitzt dort die Entwicklungshilfe der BRD.
Seit 1999 spielt und trainiert der Club im Poststadion im Tiergarten. Gespielt wird im freundschaftlichen Vergleich gegen Gleichgesinnte, es gibt einen Pool von 30 Mannschaften der zu Spielen abrufbar ist.
Im Pool sind nur Freizeitmannschaften, da laut Clubpräsident Kurdziel die Ligamannschaften der unteren Ligen des BFV übertrieben hart zu Werke gehen. So kam man überein, nur noch gegen Freizeitkicker anzutreten, um das Verletzungsrisiko zu minimieren. Schließlich sollte die Arbeit im Bundestag nicht darunter leiden.
Große Erfolge feierte die Tulpe zuletzt beim 7:1 Sieg gegen die britische Botschaft, die man geradewegs vom Platz fegte. Bedenken gilt muss man hierbei, die Tulpe verlor ihr erstes Spiel gegen die Briten 1994 mit 0:6. Großbritannien nur noch ein Schatten seiner selbst? Wir wagen uns nicht heran an die Beantwortung dieser Frage.
Nach Aussage der Beteiligten gewann die Tulpe bisher nach jeder verlorenen Wahl der Partei ihr erstes Spiel.
Die FDP lud 2001 zu einem Ballgeplänkel und gab das Ergebnis großmäulig schon vorher mit 18:4,9 bekannt. Wer nicht erschien, war die Mannschaft der FDP.
In Hamburg schlugen die Grünen ein Team des Spiegel, das Ergebnis hält die Zeitschrift unter Verschluss, gern siegt der Verein auch gegen die Grünen Parteien Europas, nur gegen den Focus gab es ein böses Erwachen, hier wiederum trägt die Tulpe Sorge, das Ergebnis geheim zu halten.
Die taz wurde zweimal zweistellig geschlagen, seitdem wird die taz ignoriert.
Die Partei spendet jährlich einen Trikotsatz, dafür macht der Club Werbung für www.energie-ist-grün.de.
Frauen spielten auch lange Zeit eine Rolle, momentan tritt aber bedauerlicherweise keine gegen den Ball.
Kontakt: Markus Kurdziel <kurdziel@web.de>