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Karl-Heinz Schreiber
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März 2002
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- daily schreiber -



WAS REGNET DA?

Oh, daß es Scheiße regnete!

Manch einer würde meinen
Dies sei schlimmer als
Saurer Regen.


(Karl-Heinz Schreiber, die WELT, die umWELT & die unter WELT, 1991)



Dienstag, der 19. März 2002

MIt Recht und mit Entsetzen haben sich die Grünen - und nicht nur die - neulich gefragt, wozu sie eigentlich noch gebraucht würden. Haben sie noch ein eigenes Profil? Haben sie noch ureigene Ideale? Ließe sich ohne sie nicht reibungsloser regieren?

Auf ihrem Parteitag gab es 1000 (eintausend) Änderungsanträge zu dem vorgelegten neuen Grundsatzprogramm! Der grüne Messias Joschka muß sich fragen, ob sich seine Grünen selbst noch grün sind und er muß sein Charisma mit Potenzverstärker in die Debatte knallen, damit die Fundis nicht zu den eigenen Totengräbern werden - sondern dies doch lieber den Wählern überlassen. Im Selbstzerfleischen sind Grüne und Linke und Pseudolinke einsame Spitze.

Soll man es bedauern, daß inzwischen niemand mehr vom Waldsterben und vom Sauren Regen spricht? Wäre es also tatsächlich an der Zeit, als Wahlkampfgag Scheiße vom Himmel regnen zu lassen?! Ehe dann im Herbst die Vöglein gen Süden ziehn, mögen sie angebraust kommen so militant und scharenreich wie einst bei Hitchcock und die Republik zudüngen. Vielleicht würde man dann den Grünen abkaufen, daß sie als einzige gut zu vögeln sind.



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