daily satt
- daily schreiber -
AUFRUF
jedenfalls sollten wir
nicht
uns zugunsten
der vergangenheit
aufgeben
nur weil irgendein
prominenter idiot
gefordert hat
eingedenk
der bisherigen opfer
künftig
weiterzuopfern
um uns würdig zu erweisen
derer die
(aus welchen gründen wohl?!)
bereits geopfert wurden
(Charlie Sernold, Die verdammte Authentizität, 1985)Samstag, der 23. März 2002
Von einer Attraktivität des Soldatenberufs kann keine Rede mehr
sein. Das Vaterland ist ethnisch globalisiert, die Truppe ist
demotiviert, der militärische Sachverstand ist nicht mehr gefragt. Aus
einer defensiven Igelarmee wird ein Last-Minute-Reiseunternehmen mit
der Lizenz auch loszuballern. Einerseits muß der Zeitsoldat hin und
wieder mal zum Städtele hinaus, andererseits möchte sein Schatz nicht
mehr zuhause hocken bleiben, sondern zumindest in die Kaserne
nachrücken. Frauen drängen an die heimischen Knarren, während die
Männer in wildfremden Gegenden Pionierdienste verrichten. Die
staatsbürgerliche Weiterbildung findet in der Bundeswehr immer
seltener statt, wichtiger ist ein flexibles Söldnerbewußtsein mit
Anspruch auf Frühpensionierung und Alterswohnsitz in einem der vorher
befreiten Länder. Es wird der Tag kommen, an dem alle deutschen
Soldaten in exotischen Ländern stationiert sind - dann ziehen in die
Kasernen daheim McDonalds-Filialen und türkische Basare ein.
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