daily satt
- daily schreiber -
SEHR BETRÜBLICH
fehlbestände lassen sich
ja wahrlich addieren
zu unschätzbaren defiziten -
dann aber doch noch
ein aufschrei der entnervung!
gebt endlich wieder
etwas von dem ab
was ihr habt!
eure schulden interessieren
keine minister
löbliche enthaltsamkeit
wäre der ökonomische gau!
seid also unermeßlich
glaubt an die ewige
verträglichkeit & verdauung.
wie immun ist ein system?
wie verfügbar ist ein gläubiger?
auf wessen kosten
finden wir die welt
zum kotzen?
(Charlie Sernold, Sonderschicht, 1995)Montag, der 25. März 2002
Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sollen ihre
Entwicklungshilfe auf 0,33% ihres jeweiligen Bruttosozialprodukts
erhöhen. Die Vereinten Nationen hatten bereits einmal 0,7% gefordert.
Freilich kann Hilfe nie heftig genug sein. Allerdings darf der
Helfende nicht auf Kosten des Geholfenen selbst bankrott gehen. Das
wird der globale Wettlauf dieses Jahrhunderts sein: sanieren die
Geberländer die Nehmerländer bis zur Eigenständigkeit oder treiben die
Nehmerländer die Geberländer in den Ruin?! Zweifelsohne ist die Rolle
des Gläubigers auf Dauer auch nicht sonderlich moralisch - denn andere
in Abhängigkeit halten, kann für die Weltgeschichte kein
Überlebensrezept sein. Also müßten womöglich vorübergehend 10% an
Entwicklungshilfe gezahlt werden, um die Nehmerländer zur
Eigenverantwortlichkeit zu zwingen. Wir könnten auch unsere
Arbeitslosenzahlen verringern, indem wir Hunderttausende von
Entwicklungshelfern zur aktiven Unterstützung vor Ort in die
nachhilfebedürftigen Länder schicken. Das wäre sozial und moralisch
für alle Beteiligten.
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