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Der Originaltitel National Treasure offenbart auch viel stärker als der reißerische deutsche Titel die Bemühungen der Filmemacher, eine cineastische Schnitzeljagd nebenbei noch zu einer Nachhilfestunde in (amerikanischer) Heimatkunde und Geschichte zu machen. Der etwas zu makellose Held Benjamin Franklin Gates (Nicolas Cage) ist auf der Suche nach einem riesigen Schatz, von dem ein im Sterben liegender Mitunterzeichner der Declaration of Independence 1832 einem Urahn der Familie Gates berichtete. Im Prolog des Films erzählt 1974 Benjamins Großvater (Christopher Plummer) ihm von diesem „Vermächtnis", der Knabe ist ähnlich fasziniert, als wenn man ihm Robert Louis Stevensons Treasure Island hätte vorgelesen. Das Mittelglied zwischen Opa und Bengel hingegen, Patrick Henry Gates (Jon Voight, der für die 1974er-Szenen schon etwas zu alt ist), wendet sich später von der generationsübergreifenden Schatzsuche ab, seiner Ansicht nach führt nur immerwährend ein Clue zum nächsten, der vermeintliche Schatz scheint eher ein practical joke zu sein, den man sich zu Lasten der Familie Gates erlaubt hat. Doch schon gleich zu Beginn findet der wahrscheinlich letzte Gates jenes Schiff, mit dem das Geheimnis liegen soll, im Packeis. Daß man als erstes die Schiffsglocke mit dem Namen des Kahns freilegt, der Zuschauer kurz darauf das ganze Schiff auf (und nicht in) dem ewigen Eis wiederfindet und man das Jahrhunderte alte Fundstück auch sofort begehen kann, gibt leider schon sehr früh die Glaubwürdigkeit der Schatzsuche vor. Immerhin erweist sich der vermeintliche Schatz abermals nur als ein weiterer Clue, eine nicht mal besonders wertvolle Meerschaumpfeife wird gefunden, die aber (wie jeder aus dem Trailer weiß) andeutet, daß die eigentliche Schatzkarte in Geheimtinte auf der Rückseite der Unabhängigkeitserklärung verborgen sein könnte. Nun dreht sich ein nicht geringer Teil des Films um die gleichzeitigen Bemühungen der guten und bösen Schatzsucher, die natürlich gut gesicherte „Schatzkarte“ zu stehlen, wobei Mr. Gates auch die Bekanntschaft der Museumsexpertin Dr. Chase (Diane Kruger) macht, die zunächst unfreiwillig - später immer willentlicher - zum ansonsten noch aus dem Sidekick Riley Poole (Justin Bartha) bestehenden Team stößt. Man will ja jetzt nicht schon die ganze Schnitzeljagd vorwegnehmen, aber mitunter haben sich die Autoren schon recht nette Kniffe einfallen lassen, und der Film ist durchweg recht unterhaltsam. Es soll ja Leute geben, die der Meinung sind, ein Film mit Nicolas Cage kann prinzipiell nicht wirklich schlecht (ich spare mir jetzt die Gegenbeispiele), aber zumindest ist er hier sympathisch, wenn auch (genau wie in seinen früheren Arbeiten für Bruckheimer) schauspielerisch unterfordert. Selbst die mir bisher immer nur negativ aufgefallene Diane Kruger (Troy, Wicker Park) ist hier ganz patent, und teilweise stimmt die Chemie zwischen dem Paar auch recht gut. Und Justin Bartha, dessen beeindruckenden Auftritt in Gigli wohl nur die wenigsten Kinobesucher erlebt haben, ist ebenfalls ganz nett. "Ganz nett“ fasst den Film auch bestens zusammen, Zuschauer mit hohen Ansprüchen bleiben solchen Action-Spektakeln generell fern, wer sich aber einfach nur ein bißchen berieseln lassen will, trifft mit National Treasure eine Wahl, die innerhalb der Konkurrenz ähnlich gehypeter Filme dieses Jahres sicher zu vertreten ist. |
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