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Sofie Lichtenstein: Bügeln. Protokolle über geschlechtliche Handlungen




18. Juli 2021
Thomas Vorwerk
für satt.org


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Januar / Februar 2021


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Grundsätzliche Infos zu dieser Rubrik findet Ihr nach wie vor auf unserer Erklärseite!



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  Rain like Hammers #1

Rain like Hammers
#1 (of 5)

Writer, Artist, Colorist, Lettering & Cover: Brandon Graham; Editor: Shanna Matuszak; Color Editor: Alejandra Gutiérrez; Production: Trica Ramoz; Image Comics; VÖ: 20.1.2021 (Woche 3); $ 4,99

TVODs haben immer acht Comic-Kritiken. Und weil das gar nicht so wenige sind, hänge ich dem Fünf-Monats-Plan auch etwas hinterher, während ich dann manchmal mit Verspätung noch alte Hefte entdecke, die ich nicht ganz so schnell gelesen habe, wie sie es verdient gehabt hätten. Bei der Ausgabe für Januar / Februar standen die acht Hefte eigentlich längst (nur die Kritiken waren noch nicht alle geschrieben), als ich ein Heft entdeckte. Die erste von fünf Nummern, von denen mittlerweile auch schon die letzte Nummer erschienen war. Nach der Lektüre war ich so geflasht, dass ich erst einfach eine neunte Kritik schreiben wollte. Aber da bei den achten ein Dark Horse Comic dabei war (von denen man nicht ohne weiteres Bildmaterial benutzen darf), wurde Anfang Juni noch mal alles umgeschmissen, wer Crimson Flower trotzdem für sich entdeckt, dem oder der kann ich nur gratulieren, aber man muss halt Prioritäten setzen.

Rain like Hammers ist so, als würden die sehr spezifischen Comictalente von Kevin Huizenga und Moebius aufeinander treffen. Brandon Graham, ein Künstler, dessen Namen ich nie empfangen hatte, nimmt sich am Ende seines doppellangen Heftes zwei Seiten Zeit, um eine Unterart japanischer Manga vorzustellen, die »Iyashikei« heißen, ein Begriff für das »Heilen«, »a term used for Manga created with the purpose of having a healing or soothing effect.« Klingt ein wenig nach esoterischem Schmonzes, aber Graham verzaubert einen, wie ich es auf diese Art in einem Image-Heft ganz sicher nie erlebt habe.

Als Beispiel für diese Art von Manga führt Graham The Walking Man von Jiro Taniguchi (1992) an, von dem ich zwar schon gehört hatte, aber zum Lesen oder ins Regal stellen war ich nie gekommen. Ich habe jetzt das Gefühl, dass ich es nachholen sollte.

»It feels like an element of storytelling in its purest form. It's all the kind of tactile life moments that are usually seen between the events that advance the plot in most comics.«
»Its chapters focus on things like getting caught in a rain storm and running home to take a hot bath. Or the main character, walking his dog, finds someone's lost lipstick and decides to leave it on a bench.«
»Tactile.«

Graham sieht seine Serie als einen »Cousin« dieser healing comics, einen processing comic. Und fährt dann fort in seiner Erklärung, indem er schildert, wie die Staffeln 7 und 8 der Fernsehserie 24 ihn zu einer bestimmten Zeit geprägt haben. Und auf ähnliche Weise berichtet er von seiner Comicfigur, dem nicht sehr bemerkenswert wirkenden Eugene, der in einer futuristischen »Elefantenstadt« von Arbeitstag zu Arbeitstag schleicht, ein bisschen in eine Kollegin verknallt ist und mit besonders guten (oder auch mal nicht so guten) Speisen, Musiken oder Fernsehserien seine Zeit fristet. Ganz so, wie wir es alle kennen, nur halt etwas verzerrt dadurch, dass er uns halt nicht seine Playlist auf irgendeinem Player verführt, sondern aus einem seltsamen Kasten Kaskaden bunter Formen herausdrängen, die für unterschiedliche Typen von Musik stehen. Ein Comic, an den ich mich über das Werk von Kevin Huizenga hinaus hier erinnere, ist vermutlich Chester Browns leider nie beendete Serie Underwater: alles ist ganz anders, aber alles ist auch genau so wie bei uns.

Rain like Hammers #1

© 2021 Brandon Graham. All rights reserved.

Und dabei pflegt Graham einen Zeichenstil, wie er mich sehr an Moebius erinnert. Mit dem selben epischen Schwebezustand und aufblitzenden Humor, nur halt viel alltäglicher. So wie auch Kevin Huizenga in seinen Comics seitenlang davon berichten kann, wie sein Protagonist mit einem neuen Computerspiel kämpft, während er sich langsam von Level zu Level vorarbeitet.

Wem das alles zu trivial oder öde klingt, der hat den processing comic einfach nur noch nicht erlebt, es ist eine Erfahrung wie das erste Stück (graphischer) Lyrik, das beim Leser genau jene Knöpfe drückt, von dessen Existenz wir zwei Minuten zuvor nicht einmal ahnten.


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  Brindille Vol. 1 #1

Brindille
Vol. 1 #1

Writer: Frédéric Brrémaud; Artist & Cover: Federico Bertolucci; Translation: Jeremy Lelloul; Lettering: Mike Kennedy; Magnetic Press / Comixology; VÖ: 1.3.2021 (Woche 9); $ 1,99

Wie bei Beastlands (weiter unten) handelt es sich auch bei Brindille um ein Crowdfunding-Projekt, welches aber dadurch hervorsticht, wie gut es wirtschaftlich durchdacht wurde. Ein aus dem Französischen übersetzter Euro-Fantasy-Comic wird in preiswerten Downlaod-Portionen angeboten, ehe die Interessenten dann bei einer immer noch auffällig günstigen gedruckten Sammlung (fast 200 Seiten für 20 Dollar) zugreifen können. Durch einen schnellen Veröffentlichungsrhythmus und das Gefühl, sich nicht zu sehr verpflichten zu müssen, sind die Supporter hier mit mehr Herzblut bei der Sache und werden umfassend belohnt.

Auch der Zeichenstil wirkt sehr gediegen, und beim world-building hat man das Gefühl, dass man ebenso weit vorweg geplant hat, wie aus der Planung auch ein Endprodukt gedeihen konnte. Ehrlich gesagt, hinkt der Vergleich mit Beastlands aber auch, weil Brindille bei der der Erstveröffentlichung in Europa im Grunde ein paar Jahre Vorsprung hatte.

Eine nackte Frauengestalt entkommt im Wald einem Feuer und will mehr über ihre Herkunft erfahren. Sie erinnert mich an Rose aus Jeff Smiths Bone und Nuala aus Neil Gaimans The Sandman. Vom eleganten Erscheinungsbild her könnte sie eine Königin sein, vom schüchternen Umgangston, kombiniert mit dem funkelnden Strahlen, das sie verfolgt, eher ein Feenwesen. Und wie Fone Bone wird sie in ein bereits etabliertes Gesellschaftssystem hineingeworfen, während sie dort ihren Platz sucht.

Brindille Vol. 1 #1

© 2018-2019 Editions Glénat. All rights reserved.

Die Geschichte selbst changiert zwischen einem unschuldigen kleinen Märchen und den dunklen Untertönen eines für etwas ältere Leser konzipierten Abenteuers. Wobei die Macher sich Mühe geben, diese Balance über viele Seiten aufrecht zu erhalten.

Brindille Vol. 1 #1

© 2018-2019 Editions Glénat. All rights reserved.

Ich habe es schon mehrfach erklärt: ich mag es sehr, wenn sich eine neue Comicserie auf dieser Art eine gewisse Frische und Unvorhersehbarkeit bewahrt.

Eine Besonderheit bei Brindille, die mir bisher noch nirgends untergekommen ist, ist eine gewisse Farbigkeit, die unterschiedlichen Seiten eine jeweils originäre Atmosphäre verleiht. Wenn man durch den Wald spaziert und kleine Abenteuer erlebt, haben auch die Sprechblasen eine Art Grünstich, wenn sich am Horizont gruselige Wesen à la Sauron im vulkanischen Feuerleuchten zeugen, verändern sich die Sprechblasen entsprechend. Die Gespräche sind somit integrale Bestandteile, die deutlich stärker mit dem Artwork in Verbindung zu stehen scheinen...


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  Beastlands #2

Beastlands #2

Writer: Curtis Clow; Artist & Cover: Jo Mi-Gyeong; Lettering: Toben Racicot; ToInfinity Studios; VÖ: 13.1.2021 (Woche 2); $ 3,99

Spätestens seit der Erfolgsgeschichte von How to Train your Dragon (mehrere Kinofilme, eine Fernsehserie, Comics) würde ich sagen, existiert ein eigenes Genre über abenteuerlustige Teenager und ihre freundschaftliche Beziehung zu irgendwelchen Fabelwesen, mit denen zusammen losziehen. In Beastlands sind es nur keine Drachen, sondern eher eine Art größere Hunde (ein bisschen wie in Princess Mononoke), die aber zum Teil fliegen können. »Keeper« ist der Fachbegriff, weil sie sich sich schon seit jungen Jahren um Kinder kümmern und sie beschützen, bis sich diese Verbindung in einem Fantasy-Sujet entwickelt.

Gleich zu Beginn des ersten Heftes wird die dramatische Prämisse vorgeführt: eine Art König, von Trauer zerrissen, dass er seine junge Tochter beerdigen muss, entscheidet, dass ihr Keeper Schuld an ihrem Tod war, er verbietet einfach das gesamte Konzept und - drastisch, aber ein guter Schock-Einstieg - köpft das Tier eigenhändig.

Wie dieser Herrscher mit den anderen Figuren zueinander in Beziehung steht - etwa, wie viel Zeit seit diesem Dekret vergangen ist, bleibt zunächst offen, die Geschichte soll sich mit einigen offenen Fragen selbst entwickeln. Mac, ein junger Abenteurer auf der Suche nach einem Geheimnis, das mit seinem Vater zusammenhängt, wächst auf in einer Welt, wo Keeper zum Teil verfolgt werden. Sein Keeper trägt den Namen Renzo, und er wurde von ihm getrennt, nachdem er auch noch verletzt wurde. Er macht sich große Sorgen.

Ava und Ping (nebst keeper Luna), mit denen Mac zusammen unterwegs ist, sind inzwischen auf dem Weg ins Königreich Griff (viele kleine Anzeichen deuten darauf, dass hier der König vom Anfang herrscht), und der Konflikt mit Leuten, die eine Anti-Keeper-Einstellung haben, droht zu eskalieren.

Die Gepflogenheiten hier sind recht martialisch. Man schießt erst Pfeile oder sticht mit einem Schwert zu - diskutieren kann man immer noch später...

Beastlands #2

© 2021 Curtis Clow & Jo Mi-Gyeong. All rights reserved.

Dieses Kickstarter-Project wurde umfassend designt (im ersten Heft sieht man die Planungen für Renzo, im zweiten von Luna) und die etwas wild und fragmentarisch erzählte Geschichte ist voll von dramatischen Entwicklungen. Die Beziehungen zwischen den Keepern und ihren Companions werden untersucht, aber auch die Entwicklungen, die der von Trauer zerfressene König losgetreten hat. Man hat schnell einen Einblick in die wichtigsten Konflikte und wie sich diese entwickeln könnten, es wirkt aber so, dass die Geschichte irgendwas zwischen 10 und 70 Hefte benötigen könnte, um sich zu entfalten. Was durchaus ein Potential hat.

Das martialische Pfeileschießen und Exekutieren überzeugt mich nicht ganz, eine etwas entspanntere Gangart, die auch zu einem jungen Publikum passen könnte, wäre nicht die dümmste Idee, aber womöglich verfolgen die Schöpfer mit ihrer Herangehensweise ein bestimmtes Ziel (oder wollen sich von How to train a Dragon deutlich absetzen.

Das Artwork von Jo Mi-Gyeong wirkt durchdacht, die Kolorierung ist sehr atmosphärisch, und es gibt hübsche Details zu entdecken, was die Fauna dieser Fantasy-Welt angeht (z.B. diese rosa Seerosen, die irgendwie an rosa (Geister-?)Fröschen dranzuhängen scheinen. Oder, mit anderen Worten, eine ambitionierte neue Serie, der man eine Chance geben sollte...

Ein Wermutstropfen zum Schluss (die Zeitverzögerung zwischen dem Erscheinen der Comics und meiner Texte dazu verändert manchmal den Ausblick): Meines Wissens ist seit Januar keine Ausgabe von Beastlands mehr erschienen, und der Umstand, dass Jo Mi-Gyeong inzwischen bei Boom! Studios den Fünfteiler Eve zeichnet (im Mai und Juni erschienen die ersten zwei Hefte) erfüllt mein Herz nicht unbedingt mit Hoffnung, dass das Überleben von Beastlands gesichert ist. Aber man darf nicht aufgeben...


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  The Last Witch #1 (of 5)

The Last Witch
#1 (of 5)

Writer: Conor McCreery; Artist & Cover: V.V. Glass; Colorist: Natalia Nesterenko; Lettering: Jim Campbell; Logo Design: Marie Krupina; Design: Grace Park; Boom! Box; VÖ: 6.1.2021 (Woche 1); $ 3,99

Rothaarige Mädchen namens Saoirse tendieren dazu, schnell zum Klischee zu verkommen, aber wenn die erste Aktion einer Geschichte darin besteht, sich gegen das Klischee des Patriarchats zu behaupten, drückt man schon mal ein Auge zu. Sie und Padraig haben eine Wette laufen, wer sich bis zum Turm der Hexe (im dunklen Wald) traut, und natürlich leugnen sie beide ihre Furcht. The Last Witch beginnt wie eine Kindergeschichte, wie ein Märchen, aber die Furcht als prägendes Element der Geschichte wird schnell realistischer, als es den Lesenden lieb ist.

Autor Conor McCreery und Zeichnerin V.V. Glass bauen gemeinsam nicht nur die Atmosphäre des dunklen Waldes auf (Gesprächsseiten wechseln sich am mit großen Panels, die den Wald alle Geräusche auffressen zu scheinen lassen), Saoirse bekommt auch sehr schnell eine backstory verpasst, die einen stärker in die Narration hineinzieht.

»I've been trapped in this village for twelve years and I am sick of how they look at me!«

Seit Saoirses Mutter starb, hat der Vater sie quasi weggeschlossen, ihr fehlt das Vertrauen, das ihr ihr Großmutter schenkt - und schon sind wir mitten drin im Thema Patriarchat, zuzüglich einiger Anzeichen, dass die Frauen dieser Familie selbst irgendwie als Hexen gebrandmarkt sein könnten. Saoirse hat zumindest ein hässliches Mal, um das sich ihre Selbstwahrnehmung zu drehen scheint. (Und ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass das Mal gar nicht so hässlich ist, sondern eher ihre Einzigartigkeit hervorhebt: »This girl's marked for greatness.«)

Während sie aus ihrem angeblich ersten veritablen Abenteuer für einige Seiten herausgerissen wird, um in einer Welt der behüteten Banalitäten und der Ammenmärchen zu landen, nutzt Padraig seine Chance, sich bei der Herausforderung zwischen den beiden einen entscheidenden Vorteil zu verschaffen. Zumindest könnte man das annehmen, vielleicht wird er auch schon von der Hexe, der »cailleach«, gefressen, während Saoirse erneut der Domestikation entflieht.

Es reicht sogar für einen Flashback mit der damals todkranken Mutter, der offenbar nicht einmal mehr der Kräutertee der Großmutter helfen konnte, und die ein eine wichtige Lebensweisheit zusammenfasst:

»But sometimes in life, we don't get to choose what we want.
We must deal with what we're given.«

Während das Schicksal von Padraig noch irgendwo unbeachtet in der Schwebe steckt, rebelliert Saoirse dann gegen die Regeln ihres Vaters - und schafft es, auch noch ihren kleineren, erkälteten Bruder Brahm irgendwie mit in die Geschichte hineinzuziehen. Die ersten Hefte von The Last Witch sind noch deutlich länger, und man benötigt gerade im ersten Heft diese zusätzlichen Seiten, um die Geschichte in befriedigender Weise in Gang zu bekommen.

The Last Witch #1

© 2021 Conor McCreery. All rights reserved.

Ich bringe ja gern diese Besonderheit neuer Serien ins Spiel, dass man beim ersten Heft noch nicht weiß, nach welchen narrativen Regeln alles läuft. Ähnlich wie bei Harry Potter, wo man im ersten Buch größtenteils nur mit einem Kindheitstrauma und den Problemen einer Katze klarkommen muss (sogar das Quidditch-Spiel zum Schluss wird gewonnen), während man in den späteren Bänden - womöglich mittlerweile gewachsen - gleich mit den gewaltsamen Todesfällen wichtiger, ans Herz gewachsener Figuren konfrontiert wird.

Der schönste Moment im ersten Heft von The Last Witch wirkt auch ein wenig so, als sei nicht nicht wirklich etwas Schlimmes zu befürchten. Hier geht es nicht um eine böse Hexe, sondern einfach um Saoirses von der Oma gelernte Fähigkeiten, auf die Begebnisse in der Natur zu reagieren. Unsensible Leser mögen behaupten, diese kleine Geschichte am Rande wirkt fast wie aus einem Disney-Animationsfilm - aber vor allem zieht sie einen auf die Seite der Hauptfigur. Sogar für ihren Bruder Brahm gilt das, der hier das Potential zeigt, dass spätere Generationen vielleicht den Fallstricken des Patriarchats entkommen könnten...

Vorausgesetzt, er stirbt nicht in Heft #2 oder #3.


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  Shadoc Doctor #1

Shadow Doctor #1

Writer: Peter Calloway; Artist: Georges Jeanty; Cover: Marc Chiarello, Colorist: Juancho!; Letterer & Backmatter Design: Charles Pritchett; AfterShock Comics; VÖ: 17.02.2021 (Woche 7); $ 3,99

Der Verlag AfterShock Comics widmet sich vielen Horror-Miniserien, scheut sich aber auch nicht vor ambitionierten oder ideenreichen Projekten. Und fährt damit ziemlich gut. In Shadow Doctor geht es um den historischen Fall eines Schwarzen mit medizinischer Ausbildung, der sich zur Ausübung seines Jobs mit Gangstern rund um Al Capone abgeben muss, weil die restliche Welt noch nicht so weit ist, über rassistische Vorurteile hinwegzusehen.

Dadurch hat man eine actionreiche crime story kombiniert mit einem angesagten Menschenrechtsproblem. Ein gut zu vermarktendes Sujet. Ein Arzt hat hohe moralisch-ethische Ansprüche zu erfüllen. Ein Gangster, der zum Beispiel Whisky schmuggelt, hat bei seiner Beschäftigung gänzlich andere, oft gegensätzliche Prioritäten. Dadurch kommt es schnell zu Konflikten und interessanten Lebensentscheidungen.

Shadow Doctor #1

© 2021 Peter Calloway & AfterShock Comics. All rights reserved.

Zu Beginn sprach ich von einem historischen Fall. Der Comic beginnt mit den Worten »This is a true story.«. Und mit Verspätung gibt es eine Rahmenhandlung, in der die Hauptfigur, Nathaniel Calloway, seinem Sohn von seinen Erlebnissen mit der Mafia berichtet. Der Sohn heißt David, der Autor des Comics Peter Calloway. Das Setting erinnert mich etwa an Art Spiegelmans Maus, wobei die Mafiageschichte nicht einmal reißerischer wirkt als Spiegelmans mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnete Tragödie vom Holocaust.

Calloway geht mit einem klugen, entspannten Tempo an seine Familiengeschichte heran, lässt ihr die Luft zum Atmen. Er schildert erst einzelne Anekdoten aus dem Leben Nathaniels, dann entwickelt sich die Geschichte des außergewöhnlichen Arztes wie nebenbei, nicht zu sehr handlungsgetrieben. Dabei aber pointiert von Heft zu Heft, mit gut gesetzten Cliffhangers als Akzenten, die die Story vorantreiben.

Das Artwork von Georges Jeanty, den ich aus ein paar Staffeln Buffy-Comics kenne, ist dabei unaufgeregt, aber präzise in seiner Wirkung. Ein Genre-Kleinod, das eine etwas größere Geschichte erzählt, und dabei die konventionellen Grenzen einer solchen Sensationsgeschichte schnell sprengt.


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  Mann's World #1 (of 5)

Mann's World
#1 (of 5)

Writer: Victor Gischler; Artist: Niko Walter; Cover: Rahzzah; Colorist: Snakebite Cortez; Lettering: Andworld Design; Awa Upshot; VÖ: 13.1.2021 (Woche 2); $ 3,99

Das Cover dieses Comics hat ein unübersehbares Flair der 1970er um sich. Da denke ich an Dawn of the Dead und Macho-Helden wie Charlton Heston oder Burt Reynolds. Wenn man sich dann in die Geschichte vertieft, bleibt dieses Feeling. Westworld mit einem Schuss Jurassic Park, aber die Gefahr bleibt zunächst vage angedeutet. Bis es auf den letzten Seiten so aussieht, als schalte man auf eine härtere Gangart. Eher so was wie Deliverance...

Nach diesem Einstiegsteaser etwas mehr zur Geschichte. »Mann's World« ist ein Planet, der von der Menschheit nicht - wie üblich - direkt ausgebeutet werden konnte. Keine profitablen Bodenschätze, für die man diese Hinterwäldler-Welt aushöhlen könnte. Einzig mit Tourismus kann man den Planeten ökonomisch nutzen. Wobei die Umstände, dass hier nicht jeder dritte Quadratmeter asphaltiert ist und man sogar mit einer »Keine Waffen«-Politik eine back to nature-Atmosphäre versprüht, wenig daran ändern, dass die Touristen sich vor allem amüsieren wollen.

Duncan Sharpe hat als weltbekannter Kämpfer (so was wie wrestling? - es können ja nicht alle Fragen schon im ersten Heft beantwortet werden) einen kräftigen Prominenten-Bonus. Mit vier sehr unterschiedlichen guten Freunden will er auf diesem Planeten mal was erleben, etwa die indigenen »Brontos« harpunieren. Er gehört zu den Leuten, denen nur eine andere Welt etwas bieten kann, was er nicht ganz genau so auch auf erschlossenen Planeten geboten bekommt, während seine Begleiter auch mit einem herkömmlichen Urlaub (sonnen, baden, trinken, sexuelle Abenteuer) komplett zufrieden wären.

Und so handelt die Geschichte sowohl vom Konflikt der Touristen mit den Einheimischen als auch vom Konflikt der Touristen untereinander. Wobei die Geschichte durch die Anzahl der Protagonisten, von denen viele auf die Seite des body count wechseln, in ihrem Entwicklungshorizont etwas beschnitten wird.

Mann's World #1

© 2020 Copyright rauszukriegen. All rights reserved.

Dass das Artwork in der Ausdrucksstärke etwas beschränkt scheint, passt im Grunde zum 1970er-Flair. Wer das (insbesondere US-)Kino dieser Zeit kennt, weiß, dass das pure Budget gerade einiger phantastischer Action-Klassiker oft eine Vorgabe war, die von den Kreativen nur durch besonderen Einfallsreichtum überwunden werden konnte. Aber diese Ecke, in die sich die Fliesenleger hineinmanövriert hatten, entwickelte dabei auch einen gewissen Charme. Filme wie The Omega Man oder The Stepford Wives konnten nicht unbedingt einen Salto aus dem Stand hinlegen, verwöhnten aber durch das Erforschen ihrer vorgegebenen Nische.

Auch für solche Fälle muss es einen klar umrissenen Lebensraum geben.


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  Future State: Catwoman #1

Future State:
Catwoman
#1 (of 2)

Writer: Ram V; Artist: Otto Schmidt; Cover: Liam Sharp; Colorist: nicht angegeben, vermutlich Otto Schmidt; Letterer: Tom Napolitano; DC Comics; VÖ: 19.01.2021 (Woche 3); $ 3,99

Zwei Monate lang gab es bei DC Future State-Hefte lang und schmutzig, weil ich fand, dass es mir zu anstrengend war, die unterschiedlichen Zeitlinien vor dem Lesen zu sortieren, bin ich mit der Idee nicht wirklich warm geworden - und damals wusste ich noch nicht, wie kompliziert das Leben als DC-Leser werden sollte...

Future State: Catwoman hatte für mich (a) den Vorteil, dass ich durch die letzte Hawkeye-Miniserie sehr erpicht auf Zeichner Otto Schmidt geworden war, und (b), dass das Einstiegsheft von meinen Ausflügen in den Future State den besten Eindruck machte.

In einem Gotham, in dem Batman gestorben sein soll, leitet der Magistrate zusammen mit den Peacekeepern die Geschicke der Stadt. Superhelden werden in dieser faschistoiden Unterdrückungszukunft (keine Ahnung, ob sich der Zustand nur auf die eine Stadt beschränkt) nicht geduldet, und die Geschichte beginnt damit, dass irgendwie aussortierte junge Menschen einen (futuristischen) Zug besteigen sollen. Wenn man Zeuge wird, wie brutal ein Mann zusammengeschlagen wird, erinnert man sich an ähnliche Vorgänge im Dritten Reich

Catwoman (Vorname: Selina - sowas ist im aktuellen DC-Universum wichtig) ist eine Art Anführer der unzufriedenen Menge. Sie macht eine Art Schweigefuchs mit einer Hand - und alle übernehmen diese Geste, sprechen ein paar Verse des Ungehorsams mit Endsatz »There will always be strays.«, ehe die Menge - so interpretiere ich die Bilder - trotzdem gezwungen wird, den Zug zu besteigen. Warum Selina dann wenige Seiten später nicht im Zug sitzt, sondern diesen von außen während seiner vierstündigen Fahrt ausrauben will, überfordert mich ein wenig.

Aus Sicht der Figuren (Cheshire Cat unterstützt Selina, gegen Ende taucht ein prominenter Gaststar aus dem Batman-Universum auf, und es gibt Hinweise darauf, dass Batman vielleicht doch nicht so tot ist wie angenommen) scheint der Zugüberfall aber zu funktionieren, und so ignoriere ich meine Verwirrtheit. Autor Ram V (hat irgendwann mit einem schleichenden Übergang Justice League Dark von James Tynion übernommen) konnte mich bisher noch nicht zur Gänze von seiner Expertise überzeugen, und hier entspricht der Oberbösewicht ein wenig zu sehr bestimmten Vorurteilen. Aber die Action nebst dem world building läuft, auch, wenn man die Ansprüche nicht zu hoch ansetzen sollte.

Future State: Catwoman #1

© 2020 DC Comics. All rights reserved.

Sich mal für zwei (und mehr) Monate als Superhelden-Comic-Verlag neu zu erfinden, ist ambitioniert, ich bin aber (vergleiche J.J. Abrams' Star Trek) kein Freund davon, eine eigentlich funktionierende Erzählwelt einfach mal zu zerdeppern, weil »new and shiny« sich gut verkäuft. Aus irgendwelchen Gründen gehen die Entscheider bei Marvel und DC aber davon aus, dass man alle Nase lang irgendwas total verrücktes machen muss, um Comicleser bei der Stange zu halten. Bei mir persönlich funktioniert das nur sehr eingeschränkt, vor allem, weil man sich immer häufiger neu erfindet, weil die Leser ja proaktiv daran gehindert werden, sich an irgendeinen status quo zu gewöhnen.

Gerade bei DC ist das Geschäftsprinzip seit etwa dem Metal-Crossover: Schmeiß irgendwas neues an die Wand, und die Teile, die kleben bleiben (also kommerziell erfolgreich sind), prägen die Zukunft des Verlags. So wird es auch bei Future State oder Infinite Frontier laufen. Wenn irgendeine »Zeitlinie« es nicht schafft, das Publikum auf Dauer zu binden, biegt man es irgendwie notdürftig zurecht und orientiert sich dann an den (neuen!) Erfolgsheften oder -Figuren, die größtenteils durch den Hype bei Bestellungen zwei Monate im Voraus entstehen, also keinen gültigen Qualitätsmerkmalen folgen. Und aus Gründen, die sich mir nicht erschließen wollen, merkt man in der Chefetage nicht, dass man dadurch das DC-Universum immer mehr zerstört und es für neue Leser zunehmend schwierig macht dazuzusteigen.

Nachtrag: Heft #2 von Future State: Catwoman war gar nicht so schlecht und bewog mich auch, zumindest eine weitere Serie zu lesen...


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  Batman Black & White #4

Batman Black &
White #1-3 (of 6)

#1-3: Editors: Ben Abernathy, Andy Khouri, Dave Wielgosz; Publication Design: Darran Robinson; DC Comics; $ 5,99
#1: Writers: G. Willow Wilson, J.H. Williams III, James Tynion IV, Paul Dini, Emma Rios; Artists: Greg Smallwood, J.H. Williams III, Andy Kubert, Tradd Moore, Emma Rios; Cover: Greg Capullo; Pin-Ups: Max Fiumara, Dexter Soy; Letterers: Clayton Cowles, Todd Klein, Clem Robins, Steve Wands, Rob Leigh; VÖ: 08.12.2020 (Woche 50);
#2: Writers: Tom King, David Aja, Sophie Campbell, Dustin Weaver, Gabriel Hardman, Corinna Bechko; Artists: Mitch Gerads, Gabriel Hardman, Dustin Weaver, David Aja; Cover: Jock; Pin-Ups: Stjepan Sejic, Ramon Villalobos; Letterers: Clayton Cowles, Troy Peteri, Todd Klein, David Aja; VÖ: 26.01.2021 (Woche 4);
#3: Writers: John Ridley, Bilquis Evely, Nick Dragotta, Tim Seeley, Bengal; Artists: Kelley Jones, Bilquis Evely, Nick Dragotta, Olivier Coipel, Bengal; Cover: Joshua Middleton; Pin-Ups: Ariela Kristantina, Andie Tong; Letterers: Rob Leigh, Aditja Bidikar, Deron Bennett, Gabriela Downie, Rus Wooton; VÖ: 23.02.2021 (Woche 8)

Von Batman Black & White gibt es meines Wissens inzwischen mindestens vier runs wobei der zweite, als Back-Up-Feature in Gotham Knights (2000/2001) etwas aus dem Rahmen fällt. Für die Nachwelt werden aber immer mal wieder Paperbacks und Hardcover gesammelt, weil es halt irgendwie etwas besonderes ist und DC auf lange Sicht immer wieder besondere Talente dafür anwirbt, statt sich einfach auf die üblichen Verdächtigen zu verlassen. Ob man damit in den Neunzigern mal einen Trend gestartet hat, der erst aktuell wirklich um sich greift, weiß ich nicht genau (in den Nullern und Zehnern habe ich den Markt nicht so genau beobachtet), aber sowohl bei Marvel als auch bei DC erscheinen in den letzten Monaten recht viele Serien, wo sich Autoren und Zeichner an Figuren wie Harley Quinn, Wolverine, Superman oder Carnage ausprobieren können. Statt im spartanischen Schwarzweiß, in dem einige Zeichner wie Alex Toth, Mike Mignola oder Paul Chadwick natürlich glänzen können, während andere (hier vorerst ungenannte) eher demonstrieren, wie wichtig die Koloration für sie ist, meist mit einer Sonderfarbe wie Rot (weil's mehr hermacht, auch mal »Blut« genannt). Oder auch die Variante der US-amerikanischen Nationalfarben bei Gevatter Superman.

Ich habe mir mal vorgenommen, einige dieser eher »qualitativ abwechslungsreichen« Serien in einem Überblick vorzustellen, wobei ich keine Vollständigkeit anstrebe und viel davon abhängig sein wird, ob im jeweiligen Zeitraum, über den ich berichte, noch Platz für solchen Firlefanz ist.

(Man lernt ja auch aus seinen hochtrabenden Ambitionen, die durch die Erfordernisse des Alltags - aka Brotjob - mitunter mal grandios scheitern...)

Band 1 beginnt mit »The Devil's Fist« vom aktuellen Batman-Autoren Tynion und dem Zeichner Tradd Moore (Silver Surfer: Black). Aus der Sicht eines Kämpfers für Ra's Al Ghul wird geschildert, welch glorioses Glücksgefühl einen durchströmt, wenn man zumindest einen Treffer in einem Kampf mit Batman landet, der, so der fromme Glaube, vielleicht im Endeffekt dazu beitragen könnte, dass Batman bröckelt und irgendwann stürzt. Der Zeichenstil ist durchaus außergewöhnlich, aber Moore legt mehr Wert auf Grautöne und unterschiedliche Linien-Stärken als klare Kontraste, und als Purist lehne ich das ab. Die Serie heißt halt Batman Black & White und nicht »Black, Dark Grey, Light Grey & White«.

Bei J.H. Williams III (story and art) dasselbe Kernproblem, obwohl es natürlich ein Schauspiel ist, wie Williams ohne echte Farben malt. Die Story ist dafür etwas schwach. Aus Batmans origin story mit den sich seit Frank Miller immer wieder gern in Zeitlupe verteilenden Perlen von Martha Wayne wird ein Überblick über Batmans Geschichte, seine unterschiedlichen Gegner und Zeichenstile, ehe aus den über die Seiten verteilten Perlen, die den Text tragen, plötzlich Corona-Viren werden und die Story eine andere Richtung nimmt. Eine ambitionierte Idee, die hier aber am falschen Platz landete.

Paul Dini und Andy Kubert wissen immerhin, wie man »sauber« mit Schwarzweiß arbeitet. Leider besteht die Geschichte aus einer ausgedehnten Actionsequenz, die Batman gegen »Ninja Man-Bats« kämpfen lässt, ehe eine antiklimaktische talking heads-Passage folgt, und dann beendet ein ziemlich schwacher story twist mit einem gimmicky guest star das Ganze. Reicht für meine Ansprüche auch nicht.

Batman Black & White #1

© 2020 DC Comics. All rights reserved.

In den Künstler-Beschreibungen, mit denen man hier einige Seiten schindet, benutzt man für Emma Rios den Begriff »visual poetry«. Im Kern zutreffend, nur etwas schmeichlerisch-schwurbelig. Wie J.H. Williams III arbeitet sie vor allem mit dem Seiten-Layout, fast durchgehend auf Doppelseiten. Aber Lyrik erreicht nicht immer jeden. Und filigranes Lettering allein wertet nicht jeden Text auf. Doch dann kommt die Belohnung, auf die ich gewartet habe: Greg Smallwood ist ein toller Zeichner, über dessen Werk ich leider viel zu selten stolpere. Und G. Willow Wilson liefert die einzige Geschichte des ersten Bandes, die mich wirklich überzeugt. Wo Emma Rios am besten von allen Zeichnern des Heftes den Kontrast-Aspekt betont, nutzt Smallwood wieder Grau, aber diesmal nur einen Grauton, der dreidimensional modelliert, wie es mit Schwarzweiß allein nicht ohne weiteres möglich ist. Im Beispielpanel kann man das wunderschön sehen. Wie er mit der reptiloiden Oberfläche von Killer Croc arbeitet, wie er durch dezent eingesetzte graue Farbtupfer alles viel lebendiger macht. Und, wie gesagt, die Story ist auch toll.

Batman Black & White #1

© 2020 DC Comics. All rights reserved.

Der zweite Band beginnt mit Autor Tom King, aktuell dem wohl gefeiertsten Batman-Interpreten. In diesem Fall widmet er sich dem Thema mit einem high-brow approach rund um die Interpretation einer Bibelstelle und Batmans außergewöhnlicher Beziehung mit einem Geistlichen. Illustriert wird dies von Mitch Gerads, der bekannt ist für seine virtuell entstehende Kunst, die hier nicht nur am Schwarzweiß-Anspruch scheitert, sondern auch nur wenig graphisch beitragen darf zu Kings wortgewaltiger Story. Die nicht wirklich danach schreit, als Comic umgesetzt zu werden.

In All Cats are Grey gelingt es Sophie Campbell (story & art), das antagonistische Paar Batman / Catwoman ohne Worte aufeinandertreffen zu lassen, und das Schwarzweiß-Thema, das der Serie den Namen gibt, kreativ in die Story einzuarbeiten. Ein gutes Beispiel dafür, dass man auch mit einer unaufdringlichen kleinen Idee eine eindrucksvolle Ausnutzung der Kunstform liefern kann.

Batman Black & White #2

© 2021 DC Comics. All rights reserved.

Künstler Gabriel Hardman lässt sich bei seiner Story von Co-Autorin Corinna Bechko (übrigens seine Ehefrau) unterstützen. Es geht mal wieder um die Beziehung zwischen Batman und dem Joker, wobei hier beide in Gefahr sind und die alte Fabel vom Skorpion eine Variation erhält. (Meine Inhaltsangabe will nicht zu viel vorwegnehmen.) Das Artwork ist kompetent, das digitale Äquivalent der Rasterfolie drängt sich aber stark in den Vordergrund. Trotz meiner üblichen Kritikpunkte vermutlich ein Beispiel für das bessere Drittel dieser Anthologieserie.

Wie bei Sophie Campbell geht es auch in Dual von Dustin Weaver um den »Kampf« zwischen Schwarz und Weiß, wobei man rein visuell zuwenig aus dem alten Doppelgänger-Motiv herausholt. Im Grunde wird hier eine vielversprechende Kernidee für einen großen Gegenspieler Batmans für eine acht-Seiten-Kurzgeschichte verschwendet. Aber da das ganze einen gehörigen Schuss von der selbstverliebten Klugscheißerei eines Christopher Nolan hat, ist es vielleicht auch besser so.

David Aja (story & art) erzählt seine Geschichte wie eine Abfolge von Comicstrips, spielt ähnlich virtuos wie Greg Smallwood mit einem Grauton (der sich, wenn man nah genug rangeht, als ein Raster wie aus alten Zeitungen oder Pop-Art-Gemälden offenbart). Aja spielt dabei mit der Art und Weise, wie man vor langer Zeit Batman-Comics schrieb (viele Captions, eine Story, die auf viele Tage gestreckt wird), und bei seinen scheinbar gesammelten Comicstrips fehlen auch mehrere Tage, wodurch alles noch viel mysteriöser wirkt, als es eigentlich ist. Irgendwie macht dieses Ratespiel aber eine Menge Spaß, wenn man nur ein klein wenig Respekt vor der Comicgeschichte (oder der von Batman) hat.

Batman Black & White #2

© 2021 DC Comics. All rights reserved.

Mit Heft #3 erkennt man schon gewisse Muster. Nach James Tynion IV und Tom King darf nun John Ridley als Autor den Reigen eröffnen. Der wird bei DC aktuell als »the next big thing« angepriesen, weil er als Drehbuchautor in Hollywood mit einem Oscar ausgezeichnet wurde (für Twenty Years a Slave, zu seinen anderen Arbeiten gehören Oliver Stones U-Turn, David O. Russells Three Kings und die letzte Neuverfilmung von Ben-Hur, was mich nicht automatisch mit Zuversucht erfüllt). Man sieht bei Ridley zwar Potential, aber ich bin mir nicht sicher, ob gelbe captions in einem Schwarzweiß-Comic notwendig sind, um möglichst schnell für jene Leser, die die vier Ausgaben Future State: The Next Batman gelesen haben, klar zu machen, um welchen Batman es hier geht (später gibt es auch noch rot umrandete Sprechblasen, was für mich auf eine linkische Art und Weise auch außerhalb der Regeln für Batman Black & White liegt).

Zeichner Olivier Coipel (Mark Millars The Magic Order) scheint die besondere visuelle Prämisse auch komplett zu ignorieren, dies ist einfach eine Batman-Geschichte, die sowohl zum aktuellen Re-Boot passt und rein visuell abgesehen von den fehlenden Farben exakt zum aktuellen Erscheinungsbild passt. Chance vertan.

In Heft #3 geht es aber generell um andere Batmänner. Ich bin mir bei Bilquis Evelys erstem writing credit für DC nicht komplett sicher, aber diese Geschichte hat für mich mehr mit dem Märchen von Dornröschen zu tun als mit irgendeiner mir bekannten Variation des Batman-Kanons. Evely, für deren Zeichenstil ich über The Dreaming eine kleine Schwäche entwickelt habe, legt die Schwarzweiß-Vorgabe hier auch so aus, dass man einfach bei einem Fernseher die Farbe wegdreht und schaut, was sich ergibt. Zugegeben, im Normalfall liefert bei ihr ein anderer Künstler die Koloration und auf diesem Weg kann sie da mal selbst Akzente und Nuancen setzen, aber ich erwarte hier etwas völlig anderes als nur ein show-case für eine neue Zeichnerin, die bekannter werden will (wobei ich nicht einmal weiß, ob sie hier das richtige Zielpublikum anspricht).

Wie Frau Evely zum ersten Mal als Autor tätig ist Bengal, ein Künstler, der mir noch nicht vertraut ist. Der weiß aber, wie man einen »Black & White«-Comic zeichnet. Er greift für den Himmel zwar mal zu pixeligen Graunuancen (erinnert an Mangas), aber nutzt seine eingeschränkte Palette für klare Designs und viel Dynamik. Rein von der Geschichte her liefert er quasi den Gegenentwurf zu John Ridley, was ich auch als deutlich befriedigender empfinde. Allein dafür gönne ich ihm auch, ein bisschen mit der »Rogues' Gallery« herumzuspielen, obwohl die Gastauftritte die Story nicht mal im Ansatz vorantreiben. Aber die Kids nutzen natürlich jede Chance, auch mal mit den bekannten Figuren herumzuspielen und ihnen ihren eigenen Stempel aufzudrücken.

Batman Black & White #3

© 2021 DC Comics. All rights reserved.

Tim Seeley ist ein Autor, dessen Name mir schon mehrfach auffiel, doch mit seinem Werk habe ich mich noch nicht befasst. Dafür kenne ich mich bei Kelley Jones umfassend aus - seit er mal im Action Comics Weekly mit Deadman herumspielen durfte und die Figur für Jahrzehnte mit seinem Look prägte (aber auch Jones' Sandman oder Batman weiß ich zu schätzen - vielleicht sollte ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich meine erste, mir einst zugelaufene Katze aufgrund von Jones' Errungenschaft bei »A Dream of a Thousand Cats« »Kelly«. genannt habe... es war ein Weibchen, deshalb mit anderer Schreibweise).

Tim Seeley ist ein Horror-Spezialist, Kelley Jones sowieso, und auch, wenn hier einige mir ans Herz gewachsene Figuren eine Rolle spielen und die Story nicht schlecht ist (mit Moral und hübschem Twist), so habe ich diesen Comic doch vor allem als »eye candy« wahrgenommen. Wenn Kelley Jones halbwegs gut in Form ist, kann ich mich an jedem einzelnen seiner Panels erfreuen. Man merkt dem Material zwar an, dass Jones ausnahmsweise keinen Inker hat und einiges etwas rough wirkt, aber zu einer Geschichte, die durchgehend auf einem Friedhof spielt, passt das durchaus.

Batman Black & White #3

© 2021 DC Comics. All rights reserved.

Noch stärker als Bengal hat Nick Dragotta (East of West) hier ein ziemliches Manga-Feeling, und zwar solche Mangas, in denen es um Technologie, Cyborgs und ähnliche Themen geht. Auch mit vielen Grautönen, aber ähnlich wie der Bilquis-Evely-Beitrag mal eine umfassende Abwechslung zum vorherrschenden visuellen Stil (auch wenn Dragotta auch auf dunkel und urban macht). Auf eine ziemlich abgedrehte Weise zeugt dieser Beitrag auch von einer Art Lyrik, die mir aber deutlich eher entgegenkommt als bei Bilquis Evely und Emma Rios. Und das Thema »anderer Batman«, das ja in Heft #3 vorherrscht, weiß Dragotta wohl am besten auszunutzen.

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Bonustext
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  Venom #35

Venom #35

Writers: Donny Cates & Philip Kennedy Johnson; Artists: Ryan Stegman, Kev Walker, Danilo S. Beyruth, Ron Lim, Guiu Vilanova, Gerardo Sandoval, Mark Bagley, JP Mayer, Jay Leisten, Scott Hanna, Victor Nava & John Dell; Cover: Ryan Stegman & JP Mayer; Letterer: VC's Clayton Cowles; Marvel Comics; $ 9,99; VÖ: 16.06.2021 (Woche 24)

Diesmal kein Cover und auch nur verkürzte Credits, weil das Geschehen auf den zwei Beispielspanels ausreicht, um zu zeigen, worüber ich sprechen will. Venom #35 ist laut Legacy-Numerierung bereits die #200, also eine Jubelnummer, mit der man die Serie vorerst bendet, ehe sie dann unter der Führung eines neuen Autors vermutlich mal wieder reaktiviert wird.

Ich habe schon oft proklamiert, dass ich kein Fan von Figuren wie Venom oder gar Carnage bin, aber zum Abschluss der Serie habe ich mal die überlange Jubelnummer durchgelesen und immerhin auch ein paar nette Ideen entdeckt. In der gezeigten Szene treffen sich Eddie Brock (rechts) und Spider-Man (links) in einem Schnellimbiss und diskutieren etwas. Hierbei übt sich der deutlich gereifte Brock (mittlerweile Vater und Retter des Planeten) in Kritik an der nicht perfekten Wortwahl von Spider-Man (der auch durch den Umstand, dass er sich ein Sandwich unter seine Maske drückt, nicht besonders reif wirkt, während Brocks zurückhaltend eingenommene Pommes von einem gewissen Stil zeugen).

Ich will mich nicht rühmen, genau zu wissen, was Autor Donny Cates hier über seine Figuren aussagen will, womöglich übt er auch Kritik daran, wie Brock sich selbstgefällig zum Experten gewisser Fachtermini hochspielt.

Aber ich befürchte, dass es Cates selbst nicht besser wusste, als er die aus dem Lateinischen stammenden Fremdwörter nicht eben präzise einsetzt. Ich habe in meinem Leben hinreichend viele Lateinstunden in der Schule gehabt, und auch reichlich Comics oder Star-Trek-Episoden mit vermeintlich allmächtigen Figuren goutiert, um hier klarstellen zu wollen, dass das Wort für »allwissend« keineswegs omnipotent lautet (das Wort »potent« sagt auch im Deutschen etwas darüber aus, dass man etwas »kann«), sondern eben omniscient (mit dem Wortstamm, den man auch im englischen Wort »science« findet, für »Wissenschaft« oder in einem generelleren Sinn, »Wissen«).

Durch diesen faux pas wird aus der Lektion des ach so gebildeten Journalisten (dass Peter Parker in seiner Brock vermutlich unbekannten Zweitidentität ebenfalls als Journalist tätig ist, ist immerhin eine Pointe, die Cates mit einbaut) eine ziemlich vermurkste Lachnummer. Wenn man über das Bildungsniveau anderer Personen etwas aussagen will, sollte man drauf achten, dass man dieses selbst auch erreicht... oder Dinge sehr vorsichtig formulieren.

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Gesammelte gelesene Neuerscheinungen aus Woche 1 (5./6.1.):
Buffy the Vampire Slayer #21, Challenge of the Super Sons #4, Crossover #3***, Dark Nights: Death Metal #7 (of 7), Eternals #1, Eternals: Never Die, Never Win, Fire Power #7, Future State: The Next Batman #1** (of 4), Future State: Superman of Metropolis #1 (of 2), Future State: Swamp Thing #1 (of 2), Future State: Wonder Woman #1 (of 2), Generations Shattered #1 (one-shot), Happy Hour #3, Hellions #8, Injustice Year Zero #14, Juggernaut #5, The Last Witch #1 (of 5), Scout's Honor #1, Sensational Wonder Woman #1, Spider-Woman #8, Star Wars: The High Republic #1, Symbiote Spider-Man: King in Black #3, The Vain #4, The Walking Dead Deluxe #6* und X-Factor #6.
*Zitat der Woche: »It's not the same as killing the dead ones, Daddy.«
**Bonus-Zitat der Woche: »Good idea. Let's drool like imbeciles.«
**Noch ein Bonus-Zitat: »Rocket Raccoon? Like the Beatles song?« - »What's a beatles?«
***Das letzte Bonus-Zitat: »What's cosplay?« --- »It's like Halloween but more awesome and all the time.«
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Gesammelte gelesene Neuerscheinungen aus Woche 2 (12./13.1.):
Betty & Veronica: Friends Forever #12 - Winterfest #1, Challenge of the Super Sons #5, Chris Claremont Anniversary Special #1, The Cimmerian: The Frost-Giant's Daughter #2, Future State: Dark Detective #1 (of 4), Future State: Kara Zor-El, Superwoman #1 (of 2), Future State: Superman / Wonder Woman #1 (of 2), Future State: Teen Titans #1 (of 2), Ha Ha #1, Home Sick Pilots #2*****, Kick-Ass vs Hit-Girl #3**** (of 5), Mann's World #1* (of 5), Marauders #17***, Red Sonja: The Superpowers #1**, Serial #1, Space Bastards #1, S.W.O.R.D. #2, Truth & Justice #1 und The Union #2 (of 5).
*Zitat der Woche: »What else would I be doing? Clunking around an empty apartment. Watching the holos in my underwear.«
**Bonus-Zitat der Woche: »We don't want another 4571.«
***Noch ein Bonus-Zitat: »D-did we just got served? Is Emma Frost suing us?« --- »No, it's much worse, I'm afraid. It's... a @#$% damn invitation.«
****Diesmal übertreib' ich's: »I don't want to hurt you.« --- »Then stop shooting at me.«
*****Das letzte Bonus-Zitat: »I am covered in blood. This is too big for hating cops.«
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Gesammelte gelesene Neuerscheinungen aus Woche 3 (19./20.1.):
Abbott 1973 #1, Cable #7, Challenge of the Super Sons #6, Crimson Flower #1 (of 4), The Courier: Liberty and Death #2, Daredevil #25, DCeased: Dead Planet #7 (of 7), Future State: Catwoman #1 (of 2), Future State: Immortal Wonder Woman #1 (of 2), Future State: The Next Batman #2 (of 4), Gung-Ho: Sexy Beast #1, I Breathed a Body #1, Iron Fist: Heart of the Dragon #1 (of 6), Legion of Super-Heroes #12, Maestro: War and Pax #1 (of 5), Rain like Hammers #1**, Sensational Wonder Woman #2, Stillwater #5, Star Trek: Voyager: Seven's Reckoning #3 (of 4), The Walking Dead Deluxe #7*, X-Force #16 und Yasmeen #6*** (of 6).
*Zitat der Woche: »I don't want to have to explain to my son that on top of all this other shit ... Santa can't find him.«
**Bonus-Zitat der Woche: »He hopes his future will be beyond this elephant city walls.«
***Noch ein Bonus-Zitat: »I know how they think; I've seen Homeland
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Gesammelte gelesene Neuerscheinungen aus Woche 4 (26./27.1.):
Batman Black & White #2, Captain Marvel #25, Daredevil #26, Die!namite #4 (of 5), Excalibur #17, Fantastic Four #28, Firefly #25, Future State: Dark Detective #2 (of 4), Future State: Legion of Super-Heroes #1 (of 2), Future State: Superman vs. Imperious Lex #1 (of 3), Kaiju Score #3*, New Mutants #15, Sensational Wonder Woman #3-4, Something is Killing the Children #14, Star Wars Adventures: Smuggler's Run #2*** (of 2), Strange Academy #7, An Unkindness of Ravens #5, Usagi Yojimbo: Wanderer's Road #3 (of 6), Wolverine #9 und X-Men #17**.
*Zitat der Woche: »We'd have better odds of you havin' a threeway with Scarlett Johansson and Marilyn Monroe.«
*Bonus-Zitat der Woche: »Easygoing and likes long strolls in the city.«
**Noch ein Bonus-Zitat: »This is what a super hero should smell like.«
***Letztes Bonus-Zitat: »What's that? You bring the Empire with you?« --- »Not on purpose!«
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Best of Januar 2021:

  1. Rain like Hammers #1 (Brandon Graham)
  2. Fire Power #7 (Robert Kirkman, Chris Samnee)
  3. Yasmeen #6 (Saif A. Ahmed, Fabiana Mascolo)
  4. Beastlands #2 (Curtis Clow, Jo Mi-Gyeong)
  5. Stillwater #5 (Chip Zdarsky, Ramón R. Perez)
  6. The Last Witch #1 (Conor McCreery, V.V. Glass)
  7. Firefly #25 (Greg Pak, Pius Bak)
  8. Buffy the Vampire Slayer #21 (Jordie Bellaire, Jeffrey Lambert, Andrés Genolet)
  9. Cable #7 (Gerry Duggan, Phil Noto)
  10. The Walking Dead Deluxe #6-7 (Robert Kirkman, Tony Moore, Charlie Adlard)
  11. Crossover #3 (Donny Cates, Geoff Shaw)
  12. Mann's World #1 (Victor Gischler, Niko Walter)
  13. Eternals #1 (Kieron Gillen, Esad Ribic)
  14. Crimson Flower #1 (Matt Kindt, Matt Lesniewski)
  15. Fantastic Four #28 (Dan Slott, R.B. Silva)
  16. Kick-Ass vs. Hit-Girl #3 (Steve Niles, Marcelo Frusin)
  17. Future State: Catwoman #1 (Ram V, Otto Schmidt)
  18. Scout's Honor #1 (David Pepose, Luca Casalanguida)
  19. Home Sick Pilots #2 (Dan Watters, Caspar Wijngaard)
  20. Strange Academy #7 (Skottie Young, Humberto Ramos)
  21. Marauders #17 (Gerry Duggan, Matteo Lolli)
  22. Something is Killing the Children #14 (James Tynion IV, Werther Dell'edera)
  23. Captain Marvel #25 (Kelly Thompson, Lee Garbett, Belén Ortega)
  24. Future State: Kara Zor-El, Superwoman #1 (Marguerite Bennett, Marguerite Sauvage)
  25. Star Wars Adventures: Smuggler's Run #2 (Greg Rucka [Romanvorlage], Alec Worley, Ingo Römling)
  26. Future State: Superman Wonder Woman #1 (Dan Watters, Leila Del Duca)
  27. Haha #1 (W. Maxwell Prince, Vanesa del Rey)
  28. Future State: Dark Detective #1-2 (Mariko Tamaki, Matthew Rosenberg, Kevin Williamson, Dan Mora, Carmine Di Giandomenico, Giannis Milonogiannis)
  29. Sensational Wonder Woman #3-4 (Andrea Shea, Bruno Redondo)
  30. Dark Night: Death Metal #7 (Scott Snyder, Greg Capullo, Bryan Hitch, Yanick Paquette, Jonathan Glapion)
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Gesammelte gelesene Neuerscheinungen aus Woche 5 (2./3.2.):
Avatar: The Next Shadow #2 (of 4), Avengers Mech Strike #1 (of 5), Buffy the Vampire Slayer #22, Chained to the Grave #1 (of 5), The Cimmerian: The Frost-Giant's Daughter #3, Die!namite: Valentine's Special: Our Bloody Valentine #1*** (one-shot), Fear Case #1 (of 4), Fire Power #8**, Future State: The Next Batman #3 (of 4), Future State: Swamp Thing #2 (of 2), Hellions #9, King in Black: Marauders #1*, The Legend of Shang-Chi #1 (one-shot), Luna #1 (of 5), Man-Bat #1 (of 5), Maniac of New York #1, Mann's World #2, Marvel Action Chillers #4 (of 4), Marvel Action Origins #1 (of 5), Represent! #2: Heritage, Sensational Wonder Woman #5, Strange Academy #8, The Walking Dead Deluxe #8 und X-Factor #7.
*Zitat der Woche: »... take as much as you can carry.«
**Bonus-Zitat der Woche: »Owen Johnson -- You have to die!« - »Not the best sale pitch!«*
***Noch ein Bonus-Zitat: »{A]nyone who can fit in this suit is dynamite in the sack!«
****Das letzte Bonus-Zitat: »You're a private cop paid to kill Batman. The only obligation you have is to pull the trigger.«
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Gesammelte gelesene Neuerscheinungen aus Woche 6 (9./10.2.):
Black Hammer: Visions #1 (of 8), Casual Fling #1 (of 4), Daredevil #27**, Excalibur #18, Fantastic Four #29, Ginseng Roots #8, Gung Ho: Sexy Beast #2, Kick-Ass vs. Hit-Girl #4 (of 5), The Last Witch #2 (of 5), Radiant Black #1, Represent! #3:Food for Thought, Scout's Honor #2, Sensational Wonder Woman #6, Star Trek: Voyager: Seven's Reckoning #4 (of 4), S.W.O.R.D. #3, Wolverine: Black, White and Blood #3*** (of 4) und X-Force #17*.
*Zitat der Woche: »I'm the Omega, after all. Wolverine and Domino are basically my sidekicks.«
**Bonus-Zitat der Woche: »Forever is ... is easy ... if you have faith.«
***Noch ein Bonus-Zitat: »Frank, you smell like hate, vengeance, and ... hot dogs.«
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Gesammelte gelesene Neuerscheinungen aus Woche 7 (16./17.2.):
Black Widow #5, Cable #8***, The Courier: Liberty and Death #2, Future State: Catwoman #2 (of 2), The Immortal Hulk: Flatline #1* (one-shot), Marauders #18, Represent! #4: Believe You, Sabrina the Teenage Witch: Something Wicked #5 (of 5), Second Coming: Only Begotten Son #2**, Sensational Wonder Woman #7, Shadow Doctor #1, Snow Angels #1, Spider-Woman #9, Stillwater #6, The Walking Dead Deluxe #9, X-Men Legends #1 und Young Hellboy: The Hidden Land #1**** (of 4).
*Zitat der Woche: »I do this for money. Purple pants aren't cheap, you know.«
**Bonus-Zitat der Woche: »Ignore them. They know not what they do. Or if they do know, they're assholes.«
***Noch ein Bonus-Zitat: »I deserve a better nemesis.«
****Das letzte Bonus-Zitat: »How'd you become a Jungle Girl?«
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Gesammelte gelesene Neuerscheinungen aus Woche 8 (23./24.2.):
Batman Black and White #3 (of 6), Buffy the Vampire Slayer: Faith #1 (one-shot), Captain Marvel #26, Crossover #4, Firefly #26, Future State: Superman vs. Imperious Lex #2**** (of 3), Kaiju Score #4, Maestro: War and Pax #2 (of 5), New Mutants #16, The Next Batman: Second Son #1, Nuclear Family #1, Rain like Hammers #2*** (of 5), Represent! #5:My Granny was a Hero, Sensational Wonder Woman #8, Serial #2, Something is Killing the Children #15*, Stray Dogs #1, Two Moons #1, The Union #3 (of 5), Usagi Yojimbo: Wanderer's Road #4 (of 6), Wolverine #10 und X-Men #18**.
*Zitat der Woche: »Destroy all of the phones and cameras you gathered. Everything else will be hearsay, and we can manage hearsay.«
**Bonus-Zitat der Woche: »You can't outrun the future.«
***Noch ein Bonus-Zitat: »The size of a continent, but still far enough away to hide behind my thumb.«
****Das letzte Bonus-Zitat: Superman: »Even under a red sun, I've always got at least three good minutes in me.« --- Lois Lane: »I can confirm that.«
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Best of Februar 2021:

  1. Fire Power #8 (Robert Kirkman, Chris Samnee)
  2. The Last Witch #2 (Conor McCreery, V.V. Glass)
  3. Second Coming: Only Begotten Son #2 (Mark Russell, Richard Pace, Leonard Kirk)
  4. X-Men #18 (Jonathan Hickman, Mahmud Asrar)
  5. Seansational Wonder Woman #5 (Colleen Doran)
  6. Shadow Doctor #1 (Peter Calloway, Georges Jeanty)
  7. The Walking Dead Deluxe #8-9 (Robert Kirkman, Charlie Adlard)
  8. Ginseng Roots #8 (Craig Thompson)
  9. Crossover #4 (Donny Cates, Geoff Shaw)
  10. Kaiju Score #4 (James Patrick, Rem Broo)
  11. Black Widow #5 (Kelly Thompson, Elena Casagrande, Raffaele de Latorre)
  12. Cable #8 (Gerry Duggan, Phil Noto)
  13. Future State: Catwoman #2 (Ram V, Otto Schmidt)
  14. Fear Case #1 (Matt Kindt, Tyler Jenkins)
  15. X-Force #17 (Benjamin Percy. Joshua Cassara)
  16. Usagi Yojimbo: Wanderer's Road #4 (Stan Sakai)
  17. Kick-Ass vs. Hit-Girl #4 (Steve Niles, Marcelo Frusin)
  18. Young Hellboy: The Hidden Land #1 (Mike Mignola, Thomas Sniegoski, Craig Rousseau)
  19. Captain Marvel #26 (Kelly Thompson, Lee Garbett)
  20. Wolverine: Black, White & Blood #3 (John Ridley, Donny Cates, Jed MacKay, John Fornés, Chris Bachalo, Jesús Saiz)
  21. Firefly #26 (Greg Pak, Pius Bak)
  22. Black Hammer: Visions #1 (Patton Oswald, Dean Kotz)
  23. Represent! #5: My Granny was a Hero (Tara Roberts, Yancey Labat)
  24. Scout's Honor #2 (David Pepose, Luca Casalanguida)
  25. Nuclear Family #1 (Stephanie Phillips, Tony Shasteen)
  26. The Cimmerian: The Frost-Giant's Daughter #3 (Robin Recht)
  27. Gung Ho: Sexy Beast #2 (Benjamin von Eckartsberg, Thomas von Kummant)
  28. The Immortal Hulk: Flatline #1 (Declan Shalvey)
  29. Star Trek: Voyager: Seven's Reckoning #4 (Dave Baker, Angel Hernandez)
  30. Daredevil #27 (Chip Zdarsky, Marco Chechetto, Mike Hawthorne, Adriano Di Benedetto)
  31. Snow Angels #1 (Jeff Lemire, Jock)

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Für die nächste Ausgabe (Mitte / Ende Juli) sind anvisiert:

Rezensionen zu Veröffentlichungen aus dem März: Aggretsuko: Meet her World #1, Beta Ray Bill #1, Captain Marvel #27, Jonna and the Unpossible Monster #1, Norroway Vol. 2: The Queen on the High Mountain, Omni-Visibilis, Shadecraft #1 und Wolverine: Black, White & Blood #1-4.