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Samstag, der 13. April 2002

Na ja, heute sind wir alle ein wenig groggy. Die Ilse hat eine Verkühlung samt 37,7 Grad Celsius Körpertemperatur. Lisa und Clemens sind müde, weil der Clemens gestern erst um ein Uhr morgens von seinem Unterrichtstag nach Hause gekommen ist, und dann muss der Mensch ja noch was Essen, und die Lisa hat ihm dann tatsächlich noch ein wunderbares Gericht aus Auberginen und Basmati-Reis gezaubert. Bis zum tatsächlichen Ende des Tages hats dann also noch gedauert, was aber leider aus unerfindlichen Gründen nicht zum ersehnten ewig lang Schlafen geführt hat. Und der Fritz hat eine Reise nach Purgstall angetreten (seinem uneigentlichen Geburtsort, dem Wohnort einiger anderer Widhalms, etc.) und musste deshalb dem Bett zu allzu früher Stunde entfliehen. So tragen wir halt unser Binkerl (Schreibdeutsch: kleine aber doch Bürde; Anm. der sog. Lisa), sind aber trotzdem frohen Mutes, und ein paar lustige Dinge gibts ja doch zu berichten. Zuallererst haben wir uns ein Video von verschiedenen und leicht absurden (für unsere einfachen und nicht allzu Verständnis begabten Gemüter) Festen aus La Palma angesehen (Lisa: Nur ein Fest, aber viele Events). Die haben unsere Hirne und andere Ideenkammern so richtig in Schwung gebracht, sodass sogleich ein weiterer Baustein unseres gemeinsamen Abends in circa einem Jahr geplant worden ist (Stichwort: .zwergschaft). Wir sind nämlich eingeladen, einen Abend im Wiener Konzerthaus zu gestalten und arbeiten mit dem lieben, lieben Thomas Schäfer dran, denselben so bunt und .werkschaftlich wie möglich werden zu lassen. Dort wirds Arbeiten von uns vieren geben, eine Präsentation samt Begleitung unseres gerade in der Endphase der Arbeit befindlichen Buches "stellwerk 1", außerdem Kojen, in denen unsere anderen Aktivitäten wie die beiden Editionen, bildnerische Arbeiten, Comix, Hörspiele, Musik auf CDs etc. dann von den lieben Besuchenden des Abends genossen werden können. Von unserer heutigen Idee können wir leider hier nichts mitteilen, weil wir beschlossen haben, diesen Punkt des Abends bis zu seiner Präsenz im Verborgenen zu belassen (wie wenn man etwas Zukünftiges aus der Zukunft rausnehmen könnte, es anschauen und dann wieder zurückstellen -). Den Klammerausdruck führen wir jetzt aber nicht weiter fort, weil wir alle stöhnen unter der Last, die unsere Ilse dereinst so treffend formuliert hat : Ich muss sooooo viel denken. Dazu gibts übrigens einen sehr schönen Film von der Ilse, wo sie viel über ihr tun und w(f)erkeln erzählt und auch in Bilder gebannt hat. (Auch ein T-Shirt gibts mit dem Satz, wie wir heute erfahren durften.) Näheres bei Ilse. So was gibts natürlich auch vom Fritz, ebenfalls in Filmform. Und Lisa und Clemens haben eine ihrer Zusammenarbeiten dem Nachdenken über das Werkeln gewidmet, "tagday" nennt sich das Buch, und wurde von dem geschätzten Autor Dieter Sperl (gemeinsam mit Paul Pechmann) in der Edition gegensätze dankenswerter Weise herausgebracht. Jetzt bricht das erste Mal ein Streit um die Computertastatur aus, den wir aber nach wenigen Sätzen beilegen können. Wieder ein Erlebnis, das in die Kategorie "sozialer Umgang in der .werkschaft" eingeordnet wird, dort sofort Eingang in unser Lebenswerk findet, katalogisiert wird, und nach einigen restauratorischen Arbeiten an unsere Agenten zwecks Einbringung in den globalen Kunstmarkt weitergegeben wird. Mit der Produktion eines neuartigen und selbst redend grandiosen, einzigartigen und in seiner Ausstrahlung alles überragenden Werkes, fühlen wir uns in tiefster Seele zufrieden, wir sagen uns: Wir haben der Welt, nein dem Universum etwas geschenkt, das es uns abkaufen kann, wir sind ja - Na was, jetzt. Trauen wir uns nicht mehr weiter zu schreiben, ein Tagebuch ist ja nicht dazu da, um zu schreiben, was wir sowieso wissen, ähh.



 
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