daily satt
- daily wien -Mittwoch, der 17. April 2002
Schwupps. Total erledigt heute. Jetzt fängt das schon wieder an, dass
neben dem Frühstück DIE WICHTIGEN TELEFONATE getätigt werden, was wir
uns nicht mehr einreißen zu lassen geschworen hatten, mümmelt die Lisa.
Die liebe Ilse hat ihre wertvolle Zeit heute vormittag im Büro der
Grazer Autorinnenversammlung verbracht, um dort gemeinsam mit der lieben
Magdalena viel WICHTIGE ARBEIT FÜR UNSERE GEHERZTEN AUTORINNEN zu
leisten, die gerne auch uns mit freundlicher Aufmunterung zur Seite
stehn, nicht wahr? Es fängt schon wieder an, grunzt die Lisa. SCHNELL
eine Kalkulation für das chambre séparée, Lisas Veranstaltung im Café
Sperlhof, schon berichtet. SCHNELL umgetauft in chambre préparée. Sehr
nett. SCHNELL eine Telefon- und Adressenliste für die
Thrillerpräsentation in der Alten Schmiede. SCHNELL Dezsö Tandori in
Budapest anrufen und mit seiner Frau telefonieren, die außer Bitteschön,
Dezsö ist nicht in Budapest leider auch nicht mehr Deutschsprachiges
kennt als die Lisa an ungarischem Basisvokabular. Noch dazu besteht
Letzteres hauptsächlich aus Flüchen, die der ehemalige Geigenlehrer in
seiner Verzweiflung über das Gekratze der Lisa ihr beigebracht hat. Die
Flüche waren auf jeden Fall einfacher zu erlernen als das Dezimenspiel
bei dem die eher winzigen, wenn auch nicht gerade zarten Hände der
Betroffenen einfach nicht weit genug zu greifen vermochten (ohne
Spannwerkzeuge oder Werkstock). Aua. Eine Schande, dass wir keine der
angrenzenden Sprachen beherrschen. Wirklich wahr. Das hat wehgetan.
Viele Aufsätze hat es in der Schule unter dieser Überschrift gegeben.
Und unglücklicherweise sind jene literarischen Kunstwerke von MILLIONEN
MENSCHEN nicht mehr erhalten. Eine Schande. Ilse und Fritz planen,
diesbezüglich eine ART ABHILFE zu schaffen. Doch gärts noch in der
Ideenkiste. Clemens und Lisa haben heute aber brav am Layout für
Stellwerk 1 gebastelt. Besonders hirnschmalzintensiv war hier wieder
einmal die Umsetzung eines Designwunsches von unserem lieben Clemens,
der aufgrund eher basaler Computerkenntnisse gern beratend zur Seite
sitzt, wenn Lisa beispielsweise versucht, unter tausenden von Schriften
dieses »weißt eh, Märchenschrift so für den ersten Buchstaben« zu
finden, das ihm für den adäquaten Ausdruck des natürlich genialen
Inhaltes unerlässlich scheint. Das ist es auch. Und dann SCHNELL noch
neunzig Bücher für die Autorin Angelika Janz (schräge intention, edition
ch) eingepackt, die Clemens aufgrund des lädierten Rückens der halben
.werkschaft zur Post trägt, während Lisa mit Kurt Neumann ALLES
bespricht, was in punkto Thriller-Nacht-Orgnaisation noch offen ist.
Schließlich haben wir das Gefühl, wir hätten uns einen SCHNELLEN Kaffee
verdient, und nachdem sich kein Essen nicht ausgegangen ist, vielleicht
auch ein Sachertorterl nebst nährendem Schlagobers bei Herrn Sommer im
Sperlhof. Und da treffen wir Martin, der bisher serviert hat, der jetzt
aber, und das wird alle interessieren, ins Versicherungsvertreterfach
wechselt bzw. sein Auto mithilfe eines Steuertricks/Versucherungstricks
rundum erneuert hat (Für solche Dinge sind wir einfach noch nicht
erwachsen genug, ganz abgesehen davon, dass wir kein Auto unser Eigen
nennen). Tatsächlich haben wir eher dauernd Sorge, jemandem
kunsterzeugend auf der Tasche zu liegen. Doch: Fürchtet Euch nicht. Acht
Millionen Menschen minus vier sowie deren Freunde und Bekannte in
Österreich sind, was die optimale Nutzung des Systems betrifft, anders.
Sehr anders. Wir freuen uns aber noch SCHNELL für Martin. Und nach einem
kurzen Rückzug an den Schreibtisch meldet sich Carsten wegen einer
CD-ROM, was in die SCHNELLE Planung bezüglich einiger
James-Bond-ähnlichen Plakate für den Thrillerdings ausufert. Bibber.
Ziemlich kühl ists am Gang. Ach, und endlich regnets auch wieder,
schließlich hatten wir gestern schon unsere monatliche Sonnenstunde,
nicht wahr? Dafür gibts heiße Kürbissuppe mit frischer Minze und Puris
(selbstgemachte Küchlein aus Weizenmehl, Salz und Wasser; zu einem
geschmeidigen Teig formen und in etwas Pflanzenöl braten). Österreich
schmückts sich zu Beginn des Spiels gegen Kamerun wieder einmal mit der
Sängerin einer multinationalen Frauenband. Und da steht unsere
Witzekanzlerin und erschauert auf Tuchfühlung mit dem ebenfalls
staatstragend ergriffenen Bundespräsidenten. Oder haben die doch nur
deswegen gezittert, weil sie sich gegenseitig ein paar Reißnägel in den
Rücken gepiekst haben? Soviel zur Frage des Tages.