daily satt
- daily wien -Freitag, der 19. April 2002
und wo bleiben die, quietscht lisa, (i) vorgetäuschten huscher, die sich
unterteilen in (i.a.) vorgetäuschte huscher, die zur kontaktaufnahme
eingesetzt werden, deren von der .werkschaft nicht goutierte
nebenwirkung jedoch darin besteht, anderen (der .werkschaft, anm. d.
verf.) unnötige arbeit zu erzeugen, welchselbige dann AUSGERECHNET in
der zum sozialen lausen reservierten zeit bewältigt werden muss, weil
nämlich die der arbeit reservierte zeit ja logisch schon von dieser
besetzt ist. (i.b) vorgetäuschte huscher, die dazu dienen, anderen die
eigene arbeit aufzuhalsen. FRAGEZEICHEN. da bestehen große unterschiede.
denn leute ohne huscher gibt es nicht oder. oder ist logischer nicht
möglich. aber. leute ohne huscher gibt es nicht ODER ABER wir wollen sie
wahrscheinlich sicher und hunderpro minus wahrscheinlichkeit nicht
kennen gelernt haben dürfen sollen, nicht? zum beispiel hat lisa einen
sogenannten gerechtigkeitshuscher, wie schon ihre eltern gleich an jenem
Tag verzweifelt anzumerken begonnen haben, an dem sie sicher sein
konnten, dass das balg das sätzchen auch verstehen würde. deshalb könnte
heute auch wieder berichtet werden, dass der arme clemens um halb acht
morgens in der straßenbahn gesessen hat, um nach graz zu fahren, um
seine studierenden mit der analyse von schubert zu erfreuen, wie unser
korrespondent clemens gadenstätter telefonisch, rauchend und latella
trinkend berichtet. und die lisa hat ein schlechtes gewissen, weil sie
zu hause bleiben und schreiben darf. daher das staubsauegn und
wäschwaschen und so. ein komplex. die sache mit dem normal sein. warum
nicht, sagt die ilse. ich bin ganz normaler, sagt der fritz. normal,
sagt die ilse. unser huscher: weil uns die gleichsetzung von
kunstmachenden mit huscherhabenden menschen erfahrungsgemäß als ein a)
gesellschaftstechnisches instrument des fürblödverkaufens und b) als
verantwortungsabwälzungsmechanismus zu erscheinen hat, der durch das
eben besprochene gesellschaftstechnische instrument des
fürblödverkaufens größtenteils erzeugt wird, streben wir ein
huschermäßiges ganznormalsein an. warum nicht. unser korrespondent aus
graz meldet eben die sichtung eines neuen werbeplakats der grazer oper.
lisa stenografiert mit: mann in galauniform (ca. 1830) mit säbel küsst
frau in rüschen besetztem reifrock (aussschnittumfang und gestaltung
sind vom korrespondenten nicht beschrieben worden, doch bildet sich in
unseren köpfen ein gruuuhuseliges bild fehlender stoffmengen, die mit
einem zuviel von stoffbahnen an anderen orten ein gruuhuuseliges
frauenbild abgeben) die hand. bildunterschrift: »wo männer noch richtige
männer sind, wo frauen noch richtige frauen sind. die grazer oper.« und
wir freuen uns alle gemeinsam über diesen ausbruch werbegrafischer
intelligenzwülste. der satz ist allerdings auch nicht wirklich gut,
meint die lisa. wir danken unserem korrespondenten in graz. danke. oh,
wir sind heute etwas müde. haben wir uns doch gestern .werkschaftlich
mit magdalena knapp-menzel und carsten brüning zur lange aufgeschobenen
besichtigung unseres vereinslokals getroffen, dessen namen wir noch
nicht finden konnten, weil wir tischfußball spielen, das heißt hier:
wuzeln mussten. und wie immer bestach unser spiel durch leichtigkeit,
geschwindigkeit und eleganz, nicht zu vergessen den liebevollen
selbstkommentar der spielenden (du schwein, wir lieben das schwein, das
ein wohnzimmerbewohnendes schwein ist, wenns denn ein wirkliches schwein
ist). unser lokal besitzt für uns seit gestern was für die
öffentlichkeit erst seit heute und tagesanbruch sichtbar ist, weils
noch kein licht gibt in dem raum, auch schon einen präsentationstisch,
auf welchem die unvergleichlichen und allerorten bestellbaren bücher und
cd's und zeitungen etc. der .werkschaft zu bewundern sind.
in scharen
versammeln sich die leopoldstädter einwohnenden um dieses wunderwerk der
.werkschaftsnatur, für das wir alle dankbar sind. nicht zu vergessen:
carsten hat auch schon versucht, den service der wiener behörden zu
nutzen, der ein schnelles und unbürokratisches freigeben der elektrik
verspricht. und behände (schreibt sich das jetzt wirklich so?) füllte
unser carsten alle die schwierigen fragen nach zählerstand, datum und
haarfarbe aus. und siehe da: schon schwirrte da die nachricht der
wienstrom auf den schirm. und siehe da: stand drauf, er, carsten, sollte
noch das kästchen »jahr« ausfüllen. und siehe da: gibt gar kein kästchen
jahr auf der seite. siehe da und gute nacht!
und ein bildchen, wie sie unser lieber carsten macht: