Freitag, der 7. Juni 2002Ankunft
Es ist leicht, Gegensätze zwischen Stadt und Land zu finden.
Stadt | Land |
eng |
weit |
geschlossen |
offen |
grau |
grün |
hektisch |
gelassen |
laut |
leise |
schnell |
langsam |
stinkend |
duftend |
vertikal |
horizontal |
voll |
leer |
Der Zug hält, ich steige aus. Verzierte Säulen aus Eisen tragen das Dach über den Bahnsteigen. Der Bahnhof besteht aus einem Ziegelhaus und zwei Gleisen. Nicht viele Züge halten hier. Der Fahrkartenschalter ist geschlossen. Ich bin da. Alles scheint viel klarer zu sein. Einzelheiten treten heraus. Alles wird zum Detail, das von mir wahrgenommen wird. Das Kopfsteinpflaster glänzt wie Blei. Fensterscheiben spiegeln die Sonne. Die Portale der Häuser sind aus rotem Stein. Alles hat einen besonderen Glanz, nichts ist alltäglich.
Das ist mein erster Blick. Er lässt sich nicht wiederholen. Beim zweiten Blick scheint alles schon ein bisschen trüber zu sein. Je öfter ich hinsehe, umso mehr verändern sich die Dinge, die ich anblicke. Blicke verschleißen die Objekte, auf die sie fallen. Jemand, der den Bahnhof täglich sieht, findet an ihm nichts Bemerkenswertes. Er sieht nicht einmal hin, in der Meinung, schon alles zu kennen. Mir wird es genauso gehen.