daily satt
- daily kurtz -Sonntag, der 30. Juni 2002
Zurück in der Stadt
Mich auf dem Land aufzuhalten, erscheint mir erstrebenswert, jetzt, da ich zurück in der Stadt bin. Ich lasse mich tragen von einer Nostalgie, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat. Denn, bin ich auf dem Land, benehme ich mich, als wäre ich noch immer in der Stadt. Ich will, dass etwas passiert. Ich will, dass sich etwas verändert. Ich möchte hineingezogen werden in etwas, das an mir vorbeiwirbelt und mich mit sich reisst. Auch auf dem Land beziehe ich alles, was ich sehe, auf mich selbst. Nichts darf bleiben, wie ich es vorfinde. Als würde etwas Schreckliches passieren, wenn ich einmal nicht an mich dächte. Als könnte ich verschwinden.
Es ist schwer, sich zu vergessen. Der Stadt stehe ich kämpferisch gegenüber. Ich will nicht verlieren. Das Leben laugt mich aus, dennoch ändere ich es nicht. Am Ende bin ich wieder da, wo ich begonnen habe. Ich belege einen TaiChi-Kurs, lasse mir Massagen verschreiben und lese das neuste Buch des Dalai Lama. Aber vielleicht fände ich das, was ich suche, beim Betrachten eines Mühlrades, das sich im Wasser dreht.
ENDE