Samstag, der 8. Juni 2002Land 1
Noch ist alles neu. Ich sehe nur, was mir gefällt. Was nicht in mein Bild passt, radiere ich aus, indem ich es nicht zur Kenntnis nehme.
Ich laufe einen Kiesweg entlang. Der Kies knirscht. Wind zieht an mir vorbei, die Blätter eines Baumes rascheln. Ein Vogel gleitet über die Dächer, die Felder, über den Traktor, dessen Brummen ich von Ferne höre. In der Stadt sind alle Geräusche Lärm, weil keines für sich stehen kann. Sie vermischen sich, werden unkenntlich, zum Krach degradiert.
Zwischen den Geräuschen auf dem Land gibt es viel Stille. Sie selbst sind nie zu laut und fügen sich gut ineinander. Sie umgeben mich, statt auf mich einzustürzen. Ich kann mich ihnen nähern oder sie zurücklassen. Sie drängen sich nie auf.