daily satt
- daily kurtz -Montag, der 17. Juni 2002Annäherung des Städters an eine LandschaftWandern 2
Die Socken sind rot, eigens zum Wandern angefertigt, dick und weich, so dass sie auch nach langer Zeit keine Druckstellen verursachen. Denn das Leder der Wanderschuhe ist hart. Sie wurden über einen längeren Zeitraum hinweg eingelaufen, bevor wir eine längere Wanderung unternehmen.
Wir nehmen die Jacke vom haken und ziehen sie über, dann schwingen wir uns den Rucksack auf den Rücken. Wir greifen zum Wanderstock, der in einer Ecke des Flures lehnt. Entweder ein traditioneller aus Holz, mit Plaketten besetzt, oder ein moderner aus Metall und Kunststoff. Dieser hat innen eine Feder, die sich bei jedem Aufsetzen zusammendrückt, dann auseinander spannt und dem Wanderer einen zusätzlichen Impuls nach vorne verleiht.
Die Wanderschuhe poltern im Treppenhaus. Sie sind nicht gemacht für Innenräume und Asphalt, sondern, um uns Halt auf dem nachgiebigen Waldboden zu geben. Am Treffpunkt warten wir eine Weile, bis sich alle Teilnehmer der Wandergruppe eingefunden haben. Das Warten steigert die Vorfreude. Dann kommt der Moment, in dem die Wanderung beginnt. Noch einen Blick auf die Karte, und dann geht es los. Wir schreiten aus. Beim Wandern kann man nicht einfach laufen. Jeder Schritt wird mit Präzision vor den nächsten gesetzt. Der Absatz setzt zuerst auf, dann der Rest des Fußes, die Arme schwingen vor und zurück. Mit dem Bein setzt der Wanderstock auf, er ist sozusagen ein drittes Bein. Einige aus der Gruppe benutzen zwei Wanderstöcke, um sich gleichmäßig abstoßen zu können.