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Ekkehard Knörer
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Mai 2002
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- daily knörer -


12. Tag: Knorrpromenade (Friedrichshain)
Besichtigung: Sonntag, 12.5., 15 Uhr bis 15 Uhr 15


Fassaden

Die Knorrpromenade ist anders und soll es auch sein als der Rest von Friedrichshain. Durchaus reaktionär gemeint im proletarischen Mietshausumfeld, erbaut 1911, damit später dran als die progressiven Wohn- und Arbeitsmischnutzungsbauten, die hier dominieren. Die Knorrpromenade war gedacht fürs Bürgertum und nur zum Wohnen, eine einzige, zudem recht kurze Straße für gehobene Ansprüche, allein auf weiter Flur (weite Flur, jedenfalls Ausflugsziel mit Hyazinthen und Tulpen, war diese Ecke von Friedrichshain im übrigen noch bis weit ins vorletzte Jahrhundert). Als ich sie entdeckte, dachte ich, dass ich gerne da wohnen würde. Bis heute wünsch ich, recht besehen, diesen biedermeierlichen Wunsch.

KnorrpremanadeBolzplatz
Tor

Sie liegt im Windschatten der Boxhagener Straße, der Zugang von dieser Seite ist versteckt und von der anderen findet Zeichensetzung statt, steinerne Tore, inzwischen verwittert, wollen erst mal durchschritten werden. Bäume (ach kennt' ich mich mit Bäumen aus) auf beiden Seiten der Straße, die, wie immer sie heißen, gerade jetzt sehr schön dezent rötlich blühen. Die Häuser halten einen Abstand zum Bürgersteig, schieben kleine, strikt symbolisch gemeinte Gärtchen zwischen sich und den ohnehin kaum vorhandenen Verkehr. Die untersten Geschosse liegen alle leicht unter Straßenlevel, die Fassaden machen was her, teils etwas grell saniert, teils nicht. Die einzige Baulücke, am hinteren Ende, hat man mit einem großen Fußballbolzplatz gefüllt, der nun gar nicht zum Rest der Straße passen will. Das ist natürlich sehr schön.

 
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