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- daily knörer -
23. Tag: Stülpnagelstrasse (Charlottenburg)
Die Stülpnagelstraße gehört ins Vorfeld des Messegeländes, auch zum Olympiastadion führt der nächste Weg. Sie ist eine Sackgasse und nicht sehr erwähnenswert. Gegen Ende beherbergt sie einen Verkäufer amerikanischer Autos, fast staunt man, dass keine Polizeibarrikade davor ist, an einem Tag wie diesem. Herr Stülpnagel war ein Militär, das Straßennamenlexikon teilt - unter anderem, das sei zugegeben - mit: Er starb während eines Badeaufenthalts auf der Insel Norderney. Das mit der Sackgasse stimmt im übrigen mal wieder nur für den Motorenverkehr, ein kleiner grüner Weg geleitet den Fußgänger hindurch zur Knobelsdorffstraße, vor einen hässlichen Bau neuesten Datums, darinnen die Landesversicherungsanstalt.
An der nächsten Ecke einander von Straßenseite zu Straßenseite gegenüber zwei Steinskulpturen, ein Mann und eine Frau mit Kind, monumental und faschistischer Ästhetik mindestens verwandt, der Kontext passt, ein Straßenschild davor verkündet: Olympiastadion. Ein paar Meter weiter ein großer großer Hinterhof, dies ist: Stadler, das größte Zweiradcenter Deutschlands. Man preist sich eingangs an, vergisst den Hinweis nicht auf 250 Autoparkplätze vor dem Laden: aha. Am Himmel droht unterdessen Finsterstes, ich eile zurück zum Kaiserdamm und flüchte mich in die U-Bahn.