daily satt
- daily knörer -
17. Tag: Paradiesstraße (Treptow)
Besichtigung: Freitag, 17.5., 15 Uhr bis 15 Uhr 50
Klar, dass der Name der Straße zu kleinen theologischen Scherzen einlädt, aber es ist die schlichte, nackte Wahrheit: um ein Haar hätte ich den Weg ins Paradies nicht gefunden. Die gleichnamige Straße nämlich ist soweit draußen, dass mein Falk-Plan maliziös lächelnd die Waffen streckte, als ich noch mal genau nachsehen wollte, vor Ort: genau hier ist Schluss.
So geriet ich auf die falsche Seite der S-Bahn-Gleise, in ein vorstädtisches Reihenhaus-Neubauviertel, verlief mich da zu allem Überfluss bergab (an einer Zwiebelturmkirche vorbei) und trabte wieder bergan und gelangte zu meiner Überraschung zwar nichts ins Paradies, aber immerhin in eine der frühen Mustersiedlungen Bruno Tauts, die Gartenstadt Falkenberg. Rot-schwarze Häuschen in Reih und Glied, viel Grün und Frühlingsnatur davor, sehr schön das und am Ende der schmale Weg zurück zur S-Bahn, die Überführung über die Autobahn hinüber (das Adlergestell, das jeder kennt, der Berlin mal in Richtung Südosten verlassen hat).
In den S-Bahn-Stationen hängen Karten zur (Re)Orientierung, also ein neuer Anlauf zur Paradiesstraße, die ich, wie sich herausstellte, sogar vom Bahnsteig aus sehen konnte: sie ist ein Autobahnzubringer. Gleich dahinter schließt sich ein Gewerbegebiet an und etwas wird, auf der anderen Seite, gebaut, das den Titel Paradu tragen wird. Die Straße führt nach Altglienicke hinein, aber ich war müde, es war heiß, es sah nicht vielversprechend aus: ich habe an der Pforte des Paradieses kehrt gemacht, ohne sagen zu können, es hätte mich einer vertrieben.