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Januar 2007 | Thomas Vorwerk für satt.org | |
Die Filme des Jahres 2006
Film des Monats Januar 2006: Caché (R: Michael Haneke) Ausgezeichnet mit vier europäischen Filmpreisen und insbesondere dem Regiepreis in Cannes, erfährt Michael Haneke (Wolfzeit, Die Klavierspielerin) endgültig jene Anerkennung, für die er lange arbeiten musste. Beharrlichkeit zahlt sich eben aus, und um vom österreichischen Tellerrand in die internationale Spitzenriege aufgenommen zu werden, muß man nicht mal nach Hollywood – ein Umzug nach Frankreich reichte hier schon … » ausf. Kritik Film des Monats Februar 2006: The Proposition (R: John Hillcoat) Wie im Februar 2004 mit der Infernal Affairs-Trilogie gibt es auch in diesem Februar einen "Film des Monats", der leider (noch?) nicht regulär deutschlandweit läuft, sondern nur auf der Berlinale. Meines Erachtens lohnt sich für diesen Film aber auch eine Anreise von etwa bis zu 300 Kilometern. Man munkelt übrigens, daß Drehbuchautor Nick Cave, der auch in einem anderen Berlinale-Film (Leonard Cohen I'm Your Man) zu sehen ist, zur Berlinale auch in Berlin sein soll, vielleicht sieht man den auch für die Filmmusik von The Proposition zuständigen Herren ja mal abends im Zoo-Palast … » ausf. Kritik Film des Monats März 2006: Brokeback Mountain (R: Ang Lee) Drei Oscars für die beste Regie, das beste adaptierte Drehbuch und die beste Musik. Auch wenn die Academy auch im 78. Jahr zu feige war, laut auszusprechen, was der beste Film des letzten Jahres war, dürfte es jeder begriffen haben. Was in Crash an sexuellen Dingen abgeht, ist auf jeden Fall ungeheuerlicher, und wenn Matt Dillon dafür auch noch einen Oscar bekommen hätte, wäre der Skandal perfekt gewesen. » ausf. Kritik Film des Monats April 2006: Das geheime Leben der Worte (R: Isabel Coixet) Die Prämisse von Lars von Triers ersten zwei englischsprachigen Filmen findet sich in The Secret Life of Words leicht umarrangiert wieder. Da haben wir eine aus dem Ausland stammende junge Frau (Sarah Polley), deren Sinneswahrnehmung beeinträchtigt ist, und die in einer Fabrik arbeitet. Und das männliche Opfer eines Unfalls auf einer Bohrinsel. Doch im Gegensatz zu Breaking the Waves passiert dieser Unfall nicht kurz nach einer Hochzeit, sondern ist überhaupt nur der Beweggrund, warum sich diese zwei Menschen treffen. Außerdem wird die Fabrikarbeiterin hier nicht langsam blind wie Björk in Dancer in the Dark, sondern hat sich längst mit ihrem Hörproblem arrangiert, während seinerseits das Unfallopfer (Tim Robbins) hier zunächst blind ist … » ausf. Kritik Film des Monats Mai 2006: Falscher Bekenner (R: Christoph Hochhäusler) Traumwandlerisch schafft es Regisseur Hochhäusler (Milchwald), einen mit der Hauptfigur Armin (Constantin von Jascheroff) trotz dessen Lethargie mitfühlen zu lassen. In der letzten Einstellung erinnert der Film fast an das Schlußbild von Truffauts Sie küssten und sie schlugen ihn, und eine Filmfigur wie Armin, die gleichzeitig an Benjamin Braddock und Antoine Doinel erinnert, ist der Stoff, aus dem Klassiker gemacht werden. » ausf. Kritik Film des Monats Juni 2006: Das Schloss im Himmel (R: Hayao Miyazaki) Das Schloss im Himmel ist ein Film aus dem Jahre 1986, als Hayao Miyazaki, der japanische Altmeister der Animation noch etwas jünger war, und er noch keinen Oscar neben seiner goldenen Palme und dem goldenen Bären auf dem Kaminsims stehen hatte. Genauso gut war er aber schon damals … » ausf. Kritik Film des Monats Juli 2006: Hwal - Der Bogen (R: Kim Ki-Duk) Seit zweieinhalb Jahren gibt es bei satt.org den „Film des Monats“, und nach März 2004 (Frühling, Sommer, Herbst, Winter … und Frühling) und August 2005 (Bin-Jip) hat es Kim Ki-Duk auch in diesem Jahr geschafft, sich einen Platz in dieser illustren Schar von zwölf Qualitätsfilmen hineinzudrängen. Wir gratulieren und freuen uns über so regelmäßige Qualität … » ausf. Kritik Film des Monats August 2006: Volver (R: Pedro Almodóvar) Mit schöner Regelmäßigkeit kommt alle zwei Jahre der neue Almodóvar, und auch wenn Volver verglichen mit den letzten drei Filmen des Regisseurs ein wenig abfällt, ist der in Cannes für Drehbuch und Schauspielensemble ausgezeichnete Film immer noch besser als das meiste, was sonst so im Kino läuft. » ausf. Kritik Film des Monats September 2006: Sehnsucht (R: Valeska Grisebach) Bei einer mehrtägigen Tagung in einer zwei Fahrstunden entfernten Kreisstadt sprechen die jungen Feuerwehrmänner dem Alkohol tüchtig zu, und Markus findet sich am Morgen im Bett einer Kellnerin, deren Namen er später erst noch erfragen muß. Der eigentlich in einer glücklichen Beziehung befindliche Markus kommt plötzlich zur in solchen Situationen ganz plausibel erscheinenden Ansicht, daß man auch zwei Frauen lieben kann … » ausf. Kritik Film des Monats Oktober 2006: Shortbus (R: John Cameron Mitchell) In Filmen wie Ken Park, 9 Songs, Baise moi, Romance oder Intimacy wird teilweise spektakulär der Geschlechtsakt zelebriert, im Berliner Arsenal startet dieser Tage das erste Pornfilm-Festival, doch auch, wenn der sicher nicht zufällig jetzt anlaufende Shortbus teilweise sehr explizit ist, fallen hier die Sexszenen nicht weiter auf, sondern gehören zum Film dazu. Wer hätte gedacht, wieviel Spaß es machen kann, bei einem homosexuellen Dreier zuzuschauen … » ausf. Kritik Film des Monats November 2006: Children of Men (R: Alfonso Cuarón) Children of Men erzählt eine sozial relevante Geschichte auf spannende Weise, überrascht mit seinen erzählerischen Volten, und überzeugt selbst in jenen Momenten, die ich bei anderen Filmen als semi-religiös niedergemacht hätte. Regisseur Alfonso Cuarón (Harry Potter 3) mag sich zwar nicht um einen futuristischen Look scheren, hat aber einen Film abgeliefert, der zumindest im Mainstream-Bereich wie die “Zukunft des Kinos” wirkt. » ausf. Kritik Film des Monats Dezember 2006: Lichter der Vorstadt (R: Aki Kaurismäki) Lichter der Vorstadt ist der dritte Film von Kaurismäkis "Trilogie der Verlierer", und auf die Hauptfigur Koistinen passt diese Beschreibung noch besser als zuletzt auf den "Mann ohne Vergangenheit". Koistinen arbeitet als Wachmann, ist aber selbst inmitten seiner Kollegen ein Außenseiter, dessen Freizeit sich auf einen Wodka oder eine Bratwurst nach dem Dienst zu beschränken scheint. Wenn er mal den Mut aufbringt, in einer Bar eine Prostituierte anzusprechen, wird er abgewimmelt und bekommt als Bonus auch noch eine Tür ins Gesicht - natürlich die von der Herrentoilette. » ausf. Kritik |
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