Lyrik.Log 28

Inmitten von Zuckerbarock,
von Hufen, Nüstern, Gelock,
von altem wie Glimmer blättrigem Blut –
leckt die Sonner an den Krusten der verwilderten Zeit.
Fetzen von den Kalendern, die einander zerrissen haben,
greift sich der Wind.

Die Bruchstücke hier, die Stummel und Späne in den goldenen und kristallenen Särgen,
die Fußvolk- und Fingerglieder, all das tanzt über schmatzender, schmatzender Erde,
es riecht nach Geilheit und Infanterie von den unverweslichen Hemden.
Sickert durch Klostermauern. Den Mund, die Flunder,

graut es, sich Ende Dezember zu zeigen in den verworrenen Zweigen,
in den verworrenen Sprachen, karbonsauren Netzen –
Pomeranzen leuchten im Schwarz zur Nacht verschlossener Alleen,
eine Katze schaut mit Augen kalt wie die Pomeranzen, durch den Kreuzgang fort huscht jemands Schatten.

Lapis niger, der schwarze, der braune Stein,
die graue Asche, die wir abstreiften auf dem vorweihnachtlichem Forum
(– Romanum), unentwegt von den Zigaretten –
Wunderlehm künftiger Erinnerung das.

Die Grube Sibyllas, und Augustus ganz Ohr, dort brodelts und köchelts,
auf dem Pfeil, der hängt, steht: S. Bambino.
Wieviel Spielzeug hast du doch, Rom –
Knochen, Knorpel, Schädel, Schildkröten, Frösche.