Lyrik.Log 66

Nimm das Rad, es bringt dich schneller hin.
Der helle Weg, gemahlener Sand.
Der Stangenwald der Kiefern macht nur Sinn
Für Hochsitz und für Unterstand.

Folg nicht der Karte, sie ist falsch.
Folg deiner Witterung weicher Zeichen.
Folg des Hähers Haderwelsch
Und Machorkas Heimwehschleifen.

Sieh den Wegrandpostenstand:
Sieben Stangen und ein Sitzbrett.
Der Nadelvorhang längst im Sand
Der Wächter schon im Wolgabett.

Folg dem rostgeschwächten Zaun.
Wie der schweißbedeckte Keiler
Zwäng dich durch den Stachelflaum
Und umschleich den stillen Meiler.

Dreimal links und fünfmal rechts
Öffnet ihn, des Tods Tresor:
Das Nest so leer wie übervoll
Die Khakihose vor dem Tor.

Die Taschenlampe zieht Bilanz:
Verwaist der starke Kettengalgen.
Das Auge weitet dunkler Glanz
Im Brutrevier der Schattenalgen.

Verschweiß das Panzertor und sieh
Den Faulschlamm, der dir bis zum Hals steht.
Das Beil, es liegt begraben, hier.
Was mußte kommen, daß das geht.


Richard Pietraß