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25.01.2004 Lyrik.Log Die wöchentliche Gedichtanthologie (2003-2005). Herausgegeben von Ron Winkler. 99: Oswald Egger 98: Arne Rautenberg 97: Achim Wagner 96: Uljana Wolf 95: José F.A. Oliver 94: Maik Lippert 93: Eugeniusz Tkaczyszyn-Dycki 92: Kurt Drawert 91: Holger Benkel 90: Brigitte Fuchs 89: Uwe Tellkamp 88: Tobias Grüterich 87: Uwe Kolbe 86: Clemens Kuhnert 85: Gerhard Falkner 84: Franzobel 83: Wojciech Izaak Strugala 82: Lutz Rathenow 81: Iain Galbraith* 80: Nicolai Kobus 79: Jürgen Theobaldy 78: Rainer Stolz 77: Wilhelm Bartsch 76: Nico Bleutge 75: Mikael Vogel 74: Raphael Urweider 73: Eberhard Häfner 72: Andrej Glusgold 71: Joachim Sartorius 70: Björn Kuhligk 69: Christopher Edgar* 68: Crauss 67: Denise Duhamel 66: Richard Pietraß 65: Norbert Hummelt 64: Nikola Richter 63: Richard Dove 62: Volker Sielaff 61: Günter Kunert 60: Hendrik Rost 59: Lydia Daher 58: Thomas Böhme 57: Florian Voß 56: Franz Hodjak 55: Adrian Kasnitz 54: Marcel Beyer 53: Steffen Brenner* 52: Rotraud Sarker 51: Sabina Naef* 50: Morten Klintø* 49: Renatus Deckert 48: Roza Domascyna 47: Jan Wagner 46: Emma Lew 45: Gintaras Grajauskas 44: Matthias Göritz 43: Paulus Böhmer* 42: Birte Wolmeyer 41: Christian Lehnert 40: Daniela Danz 39: Hauke Hückstädt 38: Ilma Rakusa 37: Gerald Fiebig 36: Anna Hoffmann 35: René Hamann 34: Oskar Pastior* 33: Tom Schulz 32: Monika Rinck* 31: Mirko Bonné 30: Said 29: Daniela Seel 28: Olga Martynova » Internodium 27: Helwig Brunner* 26: Lutz Seiler 25: Ulf Stolterfoht 24: Nick Riemer 23: Elke Erb 22: William Stone 21: Daniel Falb 20: Raoul Schrott* 19: Ulrike Draesner* 18: Stan Lafleur 17: Silke Scheuermann 16: Jörg Schieke 15: Jan Volker Röhnert 14: Marion Poschmann* 13: Anne Beresford* 12: Lars-Arvid Brischke 11: Bert Papenfuß 10: Volker Braun 09: Cornelia Schmerle 08: Guy Helminger 07: Michael Hamburger* 06: Hartwig Mauritz 05: Jürgen Nendza 04: Maren Ruben 03: Frans Budé 02: Friederike Mayröcker* 01: Andreas Altmann* * mit Anmerkungen Die Rechte an den Texten liegen, soweit nicht anders gekennzeichnet, bei den jeweiligen Autoren. (Betrifft den Zeitpunkt der Veröffentlichung) |
Lyrik.Log 50Morten KlintøDer Porree wird zu Recht als ein etwas zweideutiges Gemüse betrachtet. Er ist, wie man unschwer erkennt, beides, grob und fein, schwierig zu putzen, aber, sorgfältig serviert, ausgezeichnet für den Seelenhaushalt. Aus dem Ensemble des Suppengrüns, dem süßen Tuscheln der Möhre, dem Brummen von Sellerie und Meerrettich, sticht sein Bariton hervor, gern gelegt zum mannhaften Ochsen wie in die Gesellschaft von Hühnern. Seine Verwandtschaft mit der angeschwitzten Zwiebel ruft zur Wachsamkeit. Das Zusammenspiel mit Nelken, Walnußessig, Weißwein und Pfeffer sollte man vermeiden. Es heißt, nur Ketzer kochen ihn mit Kabeljau. Hast du Sahne, weiß wie die Brüste einer Jungfrau, kann er dir Geheimnisse erzählen, grob und grün, und alles mildern. Mit Estragon und Olivenöl wird der Porree gern als Torte jungen Frauen angeboten. Und Mandeln. Morten Klintø geboren 1967 in Esbjerg, wohnt in Kopenhagen. Zwei eigenständige Publikationen sind im Kopenhagener Borgen Verlag erschienen: Blåt Maerke (Blaue Flecken, 2000) und Stjernenkøkken (Sternenküche, 2001). Eine Auswahl von Gedichten wurde 2001 in der Literaturzeitschrift EDIT vorgestellt. Übersetzung: Alexander Gumz und Karla Reimert
Alexander Gumz schreibt über den Autor: Morten Klintøs Gedichte lassen auf engem Raum Gegensätze kollidieren. Begehren und Geschichte, Ernst und Ironie, bildungsgesättigte Ausführungen und eine fast wieder naive Innerlichkeit machen Sprachräume auf, in denen ein Ich und ein Du, das nah und zugleich weit weg sein kann, sich in immer neuen Verkleidungen aufeinander zu bewegen. Sehnsucht, Schmerz und Erfüllung stehen einander oft in nichts nach – und einander nicht im Weg. Sie werden aufgefangen von einer Sprache, die alle Stilhöhen beherrscht und die Worte miteinander tanzen lässt, in einem "wilden Stillstand".
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