Lyrik.Log 5
Jürgen Nendza
BLICK FÜR BLICK die Sicht genäht, die Welle:
Körperflanke, weiße Gischt. Am Rippenbogen
Lippenblüter. Das Laken haben wir gespannt
und uns in der Umdrehung. Laute klaffen
über, Muskelrausch und Sprung: Das Blut in dir,
in mir, das Ungewisse: Rhythmus, Trennung,
Planke. Mein Schlaf liegt aufgetrennt von mir
gewölbt in deinen Atem. Die Dünung
sieht, die Haut: Gazelle und Melisse.
Jürgen Nendzageboren 1957 in Essen, lebt in Aachen und Vaals/NL. Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt der Gedichtband und am Satzende das Weiß (Landpresse Weilerswist 1999) und die Erzählung Eine andere, eine Nacht (Landpresse Weilerswist 2002). Verschiedene Auszeichnungen, u.a. Lyrikpreis Meran.